Jenas Trainer Petrik Sander musste nach der 2:4-Niederlage in Burghausen auf den Gelb-Rot-gesperrten Zickert verzichten. Für ihn spielte Schmidt.
Erfurt-Coach Stefan Emmerling änderte seine Startelf im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen Babelsberg auf der Linksverteidigerposition. Morabit bekam den Vorzug vor Ströhl.
Sechsmal Gelb
Tabellenschlusslicht Jena war um einen versöhnlichen Jahresabschluss im Thüringer Derby gegen Erfurt bemüht. Der FCC erwischte auch den besseren Start, störte den Gegner früh und wurde mit Torchancen belohnt: Pichinot (18., 19.) und Hähnge (20.) scheiterten aber an RWE-Schlussmann Sponsel.
Die Gäste fanden kaum ins Spiel und wurden von den Hausherren in der eigenen Hälfte festgeschnürt. Der Unterschied von 15 Punkten und elf Plätzen drückte sich auf dem Spielfeld eher umgekehrt aus. Jedoch zeigte Jena Schwächen im Abschluss: Simaks Doppelchance (35., 36.) bliebt ungenutzt. Rot-Weiß kam nur einmal gefährlich vor das Tor: Nach eine Ecke legte Bertram per Kopf für Oumari ab. Der Innenverteidiger zielte aus fünf Metern aber haarscharf daneben (38.). Es war die bis dahin beste Möglichkeit der Partie.
Ansonsten lebte das Spiel von einer hohen Emotionalität. Jeder härtere Zweikampf sorgte für reichlich Gesprächsstoff zwischen den Akteuren. Bundesliga-Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) verteilte sechs gelbe Karten in der ersten Hälfte.
Jena in Überzahl
Der 21. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang hielt der FC Carl Zeiss den hohen Druck aufrecht und agierte mit kräftezehrendem Pressing. Erfurt kam jetzt aber besser ins Spiel und durch einen zu hoch angesetzten Rauw-Distanzknaller zu einer ersten Chance (51.). Trotzdem blieb Jena die bessere Mannschaft, ließ aber weiterhin die Präzision vermissen: Ullmann aus 14 (58.) und Pichinot aus 16 Metern (60.) hatten freie Schussbahn, trafen aber das Tor nicht.
Nach 72 gespielten Minuten ließ sich Drexler zu einer Tätlichkeit hinreißen und traf Ullmann mit dem Ellbogen im Gesicht. Schiedsrichter Meyer verwies den Erfurter zu Recht des Feldes. Fortan drängte der FCC auf den Führungstreffer und zeigte Einbahnstraßen-Fußball. Die größte Chance hatte Pichinot, der freistehend aus sieben Metern vorbei köpfte (77.).
Rot-Weiß lauerte indes auf Konter und hätte den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt: Manno bracht über den rechten Flügel durch und bediente Reichwein. Dessen Schuss aus 13 Metern konnte Jenas Schlussmann Berbig aber gerade noch parieren (86.).
Hähnge mit Last-Minute-Entscheidung
In der 90. Minute sorgte FCC-Stürmer Hähnge schließlich doch noch für die Erlösung: Jovanovic drang von rechts in den Strafraum ein und legte quer. Hähnge kam angerauscht und drückte den Ball im Fallen aus zehn Metern über die Linie. Durch den Derby-Sieg gibt Jena die rote Laterne an Bremen II ab, hat dennoch sieben Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Erfurt hat einen Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen müssen und stürzt auf Rang zehn ab.
Nach der Winterpause spielt Jena am Samstag, den 21. Januar 2012 um 14 Uhr gegen den 1. FC Saarbrücken. Zeitgleich startet auch Erfurt ins neue Jahr und gastiert dann bei Werder Bremen II.