Nordost

Cottbus bleibt Tabellenführer - Jena atmet durch

Regionalliga Nordost, 10. Spieltag - Zusammenfassung

Greifswalder Remis: Cottbus bleibt Tabellenführer - Jena atmet durch

Andrej Startsev (FC Rot Weiß Erfurt, li.) gegen Jonas Marx (Greifswalder FC): Einen Sieger gab es im Topspiel nicht.

Andrej Startsev (FC Rot Weiß Erfurt, li.) gegen Jonas Marx (Greifswalder FC): Einen Sieger gab es im Topspiel nicht. IMAGO/Ostseephoto

10. SPIELTAG

BFC Dynamo bleibt dran

Im Titelrennen müssen Heimspiele gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld gewonnen werden. Dachte sich wohl auch der BFC Dynamo und ergriff am Sonntag gegen den FSV Luckenwalde die Initiative. Nach knapp einer halben Stunde ging Suljic kurz in den Sprint und platzierte seinen Aufsetzer zur Führung im Eck. Die Berliner drängten auf das Zweite, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte verwertete Dadashov eine Suljic-Hereingabe in Torjägermanier, 2:0 zur Pause. Der FSV, der ohne Torjäger Winter antreten musste, kam aus der Kabine mit etwas mehr Offensivdrang. Doch Stockinger zog in der 58. Minute den Gästen den Zahn, freistehend versenkte er die Kugel im Eck. Spannung kam nicht mehr auf, Dedidis stach als Joker und markierte noch den 4:0-Endstand (86.).

Kirstein-Hattrick für Chemie

Mit rund 1000 Fans im Gepäck reiste die BSG Chemie Leipzig zum ZFC Meuselwitz. Mit einigen Torchancen zu Beginn ließen die Leipziger ihre Fans auf einen frühen Jubel hoffen. Aber erstmal trafen die gastgebenden Thüringer: Eine Hansch-Flanke köpfte Trübenbach ans Gebälk, den Abpraller brachte Ulrich im Tor unter (27.). Aufgrund einer zwischenzeitlichen Leistungssteigerung gar nicht mal so unverdient. In der 38. Minute pendelten die Chemiker zwischen sportlichem Himmel und Hölle. Erst scheiterte Jäpel mit einem Foulelfmeter an Sedlak, bei der anschließenden Ecke erzielte Bürgmann den Ausgleich. Zur Pause führte wieder der ZFC, Eckardt schob nach Vorlage vom rechten Flügel blankgelassen ein (42.). In der Pause sammelten sich die Leipziger und griffen mit frischem Elan an. Mauers Schuss in der 51. Minute fehlte zwar die Kraft, dafür rollte der Ball aber genau zu Kirstein, der die Kugel aufnahm und zum 2:2 vollendete. Meuselwitz wollte schnell antworten, doch dank eines Konters, den Kirstein zu einem guten Leipziger Ende brachte, stand es in der 55. Minute 3:2 für die Leutzscher. Die Heimelf brauchte eine Weile, das zu verdauen, war in der 80. Minute endgültig geschlagen, als Kirstein einen Brügmann-Freistoß per Kopf zu seinem dritten Treffer des Nachmittags verwertete. Es blieb beim 4:2.

Akindele macht Chemnitz glücklich

Im Westsachsenderby zwischen dem FSV Zwickau und dem Chemnitzer FC trafen sich zwei Teams, die derzeit nach unten blicken müssen. Nach nicht einmal drei Minuten schon, schob Stagge zur Chemnitzer Führung ein. Danach drückte Zwickau und belohnte sich in der 58. Minute mit einem Kopfballtor von Zimmermann. Viel Kampf, aber gegen Ende hin wenig Risikobereitschaft, schienen auf ein Unentschieden hinzuweisen, ehe Wolter auf Akindele ablegte, der die Kugel mit der Innenseite an FSV-Torwart Hiemann vorbeischob und Chemnitz damit zum Derbysieger krönte.

Derbydreier für Altglienicke 

Die VSG Altglienicke setzte sich am Samstag verdient mit 3:1 im Derby gegen Kellerkind Berliner AK durch. Sezer brachte die Hausherren zeitig in Front (11.). Osawe erzielte Mitte des ersten Durchgang den 1:1-Ausgleich (24.). Nach einer Stunde besorgte Cigerci die erneute 2:1-Führung der VSG (60.). Kurz vor Ende der Partie besorgte Roczen den 3:1-Endstand (87.).

Kein Sieger in Greifswald

Im Top-Spiel am Samstag trennten sich der Greifswalder FC und Rot-Weiß Erfurt mit 1:1. Beide Teams tasteten sich zunächst ab, Erfurt zeigte sich dabei aber von Beginn an engagiert und mutig. In Folge entwickelte sich ein umkämpftes Duell ohne große Torchancen. Dann aber touchierte ein Volley von Schulz noch die Latte, eine Ecke später stand es durch Elva 1:0 für die Gäste (36.). Nun intensivierte auch die Heimelf ihre Bemühungen, kurz vor der Pause musste RWE-Keeper Schellenberg in höchster Not doppelt eingreifen. Kurz nach Wiederanpfiff brachte der GFC dann Zählbares aufs Tableau: Eshele sagte bei seinem 1:1 Danke zu RWE-Keeper Schellenberg, der bei einer Hereingabe nicht souverän aussah (49.). Nun wollte die Heimelf die Führung, aber auch den Erfurtern boten sich Chancen. In der Schlussphase waren die Gäste wieder vermehrt am Drücker, verpassten durch den eingewechselten Langner frei vor dem Kasten den möglichen Siegtreffer. Tore fielen so keine mehr, in der Nachspielzeit sah Erfurts Schwarz nach wiederholtem Foulspiel noch die Ampelkarte. Greifswald ist die Tabellenführung vorerst an Cottbus los, bleibt aber ungeschlagen.

Jena siegt klar im Kellerduell

Einen am Ende deutlichen 5:1-Sieg holte Carl Zeiss Jena im Kellerduell gegen Schlusslicht Hansa Rostock II, das dabei aber etwas unter Wert geschlagen wurde. Zwar war die Heimelf das tonangebende Team, es stach aber zunächst der Gast: Nach einer Freistoßhereingabe wurde Meißner per Kopf bedient und stellte auf 1:0 für Hansa (11.). Doch die Antwort folgte auf dem Fuße: Keeper Hagemoser parierte zunächst stark, die folgende Ecke aber landete bei Halili, der das 1:1 einköpfte (16.); und nach rund einer halben Stunde konnte die Heimelf die Partie drehen, als Lämmel vom Strafraum abzog und platziert zum 2:1 traf (31.). Schon kurz vor der Pause dann war Jena endgültig auf Kurs: Krauß traf den Pfosten, Löder bekam die zweite Chance und besorgte so das 3:1 (45.). Geradezu furios kam Carl Zeiss aus der Kabine: Richter stellte am zweiten Pfosten auf 4:1 (47.), Löder düpierte den weit vor seinem Tor stehenden Hagemoser mit einem Traumtor zum 5:1 (49.) - damit war die Sache natürlich entschieden. Viel tat sich nicht mehr, auch wenn Rostock sich nicht aufgab. Sieg Nummer zwei der Jenaer, die damit etwas durchatmen können.

Cottbus braucht Geduld

Mit einem Sieg beim FC Eilenburg hätte Energie Cottbus an die Tabellenspitze springen können. Aus dem Konjunktiv wurde zunächst in der Partie am Freitag, dann im Verlaufe des Samstags endgültig ein Fakt. Von Beginn hat war der Favorit aus der Lausitz zwar überlegen, doch im ersten Durchgang entfaltete einzig ein Kopfball von Juckel große Gefahr. FCE-Keeper Naumann parierte glänzend. Sein Handschuhe tragender Kollege Sebald musste in der 50. Minute sein Gehäuse verletzungsbedingt räumen, weil Slamar bei einer Rettungsaktion in seinen eigenen Keeper rauschte. Cottbus erhöhte danach den Druck, erneut krallte sich Naumann bravourös einen Juckel-Kopfball. In der 71. Minute war dann auch Eilenburgs Schlussmann machtlos, Heike schlenzte einen Freistoß an die Unterkante der Latte, von dort sprang er über die Linie. Für die Gastgeber war freilich noch alles drin, sie konnten offensiv aber keine wirklichen Akzente setzen. Nach Steilpass von Thiele vollstreckte Hasse in der 86. Minute zum 2:0. Wegen einiger Verletzungsunterbrechungen ließ Schiedsrichter Kohnert lange nachspielen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit legte Sauer quer auf Luis, etwas überraschend konnte der FCE noch mal verkürzen. Doch statt des Ausgleichs fiel noch das Cottbuser 3:1, Oesterhelweg traf aus spitzem Winkel. Damit schnappte sich Energie die Tabellenführung.

Leipziger Doppelschlag

Trendwende oder sechstes siegloses Liga-Spiel in Folge? - Diese Frage stellte sich für den 1. FC Lok Leipzig vor dem Anpfiff der Freitagspartie gegen Hertha BSC II. Weiteres Handicap  für die "Loksche": Kapitän Ziane fiel erkrankt aus. In der 3. Minute waren all diese Sorgen erstmal etwas weiter weg. Atilgan schoss die Hausherren nach Steckpass früh in Führung. Doch die Berliner antworteten bereits in der 9. Minute. Erst scheiterte Maolida am Pfosten, im zweiten Versuch zielte Weiland besser. Lok ließ sich nun zu tief in die eigene Verteidigung drängen. Fast schon logische Konsequenz war das 2:1 durch Abdullatif, der nach abgewehrtem Maolida-Kopfball abstaubte. In der 38. Minute konnte sich auch Maolida in der Torschützenliste verewigen, nach einem Konter traf der gebürtige Pariser freistehend. Die Pause kam für etwas aufgelöst wirkende Leipziger zur richtigen Zeit. Nach dem Seitenwechsel fanden die Sachsen wieder etwas besser in die Partie. Als Atilgan nach einem Eckball auf 2:3 verkürzte, war die Hoffnung zurück im Bruno-Plache-Stadion. Und schon wenig später prallte der Ball von Atilgan zu Weigel, der zum 3:3 einnetzte (69.). Ein Weckruf offenbar für die Hertha-Talente, die in einer heißen Schlussphase noch am Siegtreffer schnupperten. Aber es blieb bei der Punkteteilung, was Leipzigs Sieglos-Serie ein weiteres Kapitel hinzufügt.

Babelsberg siegt mit Anlauf

Der SV Babelsberg 03 und Viktoria Berlin trafen sich am Freitag zum Verfolgerduell. Die ersten guten Torgelegenheiten verzeichneten die Gäste, ehe sich der SVB mehr und mehr in die Partie hineinarbeitete. Steinborn fand bei seiner Großchance in Berlins Torwart Kinzig seinen Meister. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte durften die Heimfans doch noch jubeln: Eine Steinborn-Flanke bekam die Viktoria nicht geklärt, Gencel legte auf Qela, gegen dessen abgefälschten Schuss Kinzig keine Chance mehr hatte. Im zweiten Durchgang konzentrierte sich Babelsberg auf eine stabile Defensive und konterte zwischenzeitlich. Mit einem verwandelten Handelfmeter erhöhte Frahn in der 72. Minute auf 2:0. Als Steinborn neun Zeigerumdrehungen später wuchtig abzog und der Ball seinen Weg in die Viktoria-Maschen fand, war die Partie endgültig entschieden.

stw, jam