Inter-Coach Rafael Benitez stellte seine Startelf nach der 1:2-Niederlage bei Chievo Verona in der italienischen Liga auf einer Position um. Materazzi ersetzte in der Viererkette Santon.
Auf der gegnerischen Seite nahm Enschedes Trainer Michel Preud'homme im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg bei Werder Bremen in der Königsklasse zwei Veränderungen vor. Brama und Janssen spielten anstelle von Bengtsson (Leistenverletzung) und Landzaat.
Inter machte vom Anpfiff weg klar, wer Herr im Haus ist. Keine drei Minuten waren absolviert, als Sneijder die Führung auf dem Fuß hatte. Biabiany konnte vollkommen frei flanken, jedoch zielte der Holländer aus kurzer Distanz nicht genau genug (2.). Die Italiener übernahmen auch in der Folge das Kommando. Zwar konnten die Gäste die Statistik in Sachen Ballbesitz ausgeglichen gestalten, jedoch ließ die Benitez-Elf mit ihrer kompakten Spielweise kaum eine Torchance zu. So dauerte es bis zur 13. Spielminute ehe Ruiz einen Kopfball frei aus fünf Metern am Tor vorbeiköpfte. In der Offensive ging es bei Inter nach der Balleroberung zügig nach vorne. Besonders Biabiany leitete über seine Seite immer wieder gefährliche Angriffe ein. Einen Freistoß aus knapp 20 Metern zirkelte Inters Spielmacher Sneijder gefühlvoll nur an den Querbalken (17.).
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Nach einer knappen halben Stunde kam die Preud’homme-Elf besser in die Partie und setzte Inters Defensive auch mehr unter Druck. Die Genauigkeit beim finalen Pass fehlte aber meist. Dennoch häuften sich die Gelegenheiten, da auch die Fehlerquote der Mailänder Defensive höher wurde. So klärte Zanetti das Leder direkt in die Mitte. Janssen nahm diese Einladung aus 16 Metern nicht an, sondern jagte das Spielgerät in die Arme von Schlussmann Castellazzi (31.). Nun schienen die Hausherren wieder wacher und verpassten nach einigen Minuten Leerlauf die Führung. Biabiany zielte nach einer Sneijder-Ecke mit dem Kopf nicht genau genug (37.). Die letzte Gelegenheit der ersten 45 Minuten hatten aber die Gäste. Eto’o wollte in der Defensive aushelfen, passte das Leder jedoch dabei in die Füße von Janko, der den Ball beim Abschluss aber nicht optimal traf und verzog (42.).
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Hausherren wieder das Kommando und setzten sich in der Spielhälfte von Twente fest. Die Niederländer standen meistens gut und ließen Pässe in die Spitze kaum zu. Die Konsequenz waren zahlreiche Versuche aus der zweiten Reihe wie durch Eto’o (50.) und Pandev (52.). Drei Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit. Ein Sneijder-Freistoß prallte von zwei Niederländern zu Cambiasso. Der Argentinier ließ sich aus zehn Metern nicht zweimal bitten und vollstreckte sicher zur verdienten Führung (55.). Die Italiener hatten nun Selbstvertrauen getankt. So nahm es Kapitän Zanetti gleich mit fünf Gegenspielern auf, scheiterte dann aber im Strafraum an Keeper Mihajlov (63.).
Jetzt waren die Gäste gefordert, die zu diesem Zeitpunkt die Qualifikation für die nächste Runde verpasst hätten. Aber die Mannen aus Enschede konnten der Offensive von Inter kaum etwas entgegensetzen und mussten sich beim Titelverteidiger bedanken, dass sie nur mit einem Tor zurücklagen. Die Hausherren spielten sich nämlich in einen Rausch und kreierten Chancen im Minutentakt. Doch sowohl Sneijder (68.) als auch Stankovic (69.) ließen hochkarätige Möglichkeiten liegen.
Erst jetzt wachte der holländische Meister auf und drängte plötzlich nervöse Mailänder an den eigenen Strafraum. Das Glück war aber nicht auf der Seite der Gäste. So klatschte eine sehenswerte Direktabnahme von Lanzaat aus 20 Metern nur an den Querbalken (75.), ehe de Jong zwei Minuten später aus der Distanz knapp verzog. Die Preud’homme-Elf warf in der Schlussphase alles nach vorne, wurde am Ende für ihre Mühe aber nicht mehr belohnt und muss sich nun mit der Europa League zufrieden geben.
Inter empfängt in der Serie A am Sonntag den FC Parma. Am sechsten und letzten Spieltag der Gruppenphase in der Champions League muss der Titelverteidiger bei Werder Bremen vorspielen. Enschede bekommt es am 7. Dezember in der Königsklasse mit den Tottenham Hotspurs zu tun.