Nach dem 1:3 in München tauschte FCI-Coach Michael Köllner zweimal: Kayo und Guwara begannen für Keidel und Seiffert. Sein Gegenüber Thomas Stamm nahm nach der 0:3-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld sogar sechs Wechsel vor. Unter anderem Profi-Kapitän Günter und Torwart Uphoff fehlten, sie hatten am Vortag im Europa League-Spiel in Lens auf der Bank gesessen. Mit Schneller kam deswegen bereits der sechste Keeper in der laufenden Saison zum Einsatz - ein Novum im deutschen Profifußball.
Die Gäste gingen mit der ersten zwingenden Gelegenheit gleich in Führung: Nach einem mustergültigen Konter über Stark und Al Ghaddioui erzielte Breunig das 1:0 (6.). In der 19. Minute wurde der SCF dann kalt erwischt: Wenige Sekunden nachdem Ingolstadts Guwara der Ball im eigenen Strafraum an die Hand gesprungen, der Elfmeterpfiff aber ausgeblieben war, jubelten die Gastgeber. Es war der direkte Gegenangriff, in dem Costly auf Grönning flankte, der sich in der Mitte gegen Rüdlin durchsetzte und per Kopf erfolgreich war (19.).
Glückliche Pausenführung für Ingolstadt
Der Ingolstädter Torschütze blieb direkt im Anschluss weiter gefährlich, erst per Kopf (23.), dann per Fallrückzieher (24.). Seine Mannschaft machte nun Druck und spielte auf das zweite Tor, wirklich gefährlich wurde es aber zunächst nicht. Nachdem erneut Grönning in der 45. Minute das Außennetz getroffen hatte, bekam der FCI in der Nachspielzeit einen glücklichen Elfmeter zugesprochen: Mause war nach einem leichten Kontakt von Rüdlin zu Fall gekommen und verwandelte den Strafstoß per Chip in die Mitte dann selbst (45.+2).
3. Liga, 26. Spieltag
Doch die Schanzer schwächten sich früh im zweiten Durchgang selbst: Nachdem Kayo Stark zuerst mit dem Ellenbogen am Kopf getroffen hatte (51.), hielt er wenig später Baur im Mittelfeld fest und realisierte seinen Fauxpas erst kurz danach. Gelb-Rot war die logische Folge (57.). Besonders bitter: Keidel stand bereits für seine Einwechslung bereit und sollte Kayo ersetzen.
Freiburg lange ideenlos und spät eiskalt
Der Sport-Club konnte die Überzahl gegen gut verteidigende Schanzer lange nicht nutzen, bis auf eine Chance von Al Ghaddioui, die Lorenz auf der Linie klären konnte, wurden die Gäste nicht gefährlich (64.). Das änderte sich in der 89. Minute: Nach Steckpass von Baur drehte sich der eingewechselte Sturm um die eigene Achse und zimmerte den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte.
In der Nachspielzeit blieben die Freiburger dran. Nach einer Flanke des zuvor eingewechselten Fahrner, die Ingolstadts Malone nicht klären konnte, war Breunig zur Stelle und vollendete (90.+2). Der späte Sieg für die Gäste nach zuvor 15 Spielen ohne einen Dreier.
Während Freiburg II weiter das abgeschlagene Schlusslicht bleibt, den Abstand auf das rettende Ufer aber zumindest über Nacht auf zwölf Zähler verkürzt, muss der FCI einen bitteren Dämpfer im Aufstiegskampf hinnehmen. Mit einem Sieg hätte man sich an RWE und Ulm auf Platz drei und vier ranschieben können, die am Samstag (14 Uhr) im direkten Duell aufeinandertreffen. Nun könnten die Schanzer im schlechtesten Fall sogar bis auf Rang zehn abrutschen.
Die Ingolstädter sind nächste Woche Samstag (14 Uhr) zu Gast beim SSV Ulm 1846, für Freiburg geht es erst am Sonntag (19.30 Uhr) zuhause gegen Waldhof Mannheim weiter.