Ein paar bange Augenblicke gab es für Schanzer-Coach Rüdiger Rehm beim Spiel seiner Ingolstädter gegen den FSV Zwickau (0:0), als er seinen Abwehrchef Visar Musliu in der 69. Minute verletzungsbedingt vom Platz nehmen musste. Allerdings diente die Auswechslung Muslius nur als Vorsichtsmaßnahme, denn bereits nach dem Schlusspfiff gab es Entwarnung.
Dass die Alarmglocken auf der Ingolstädter Bank bei einer Verletzung eines Defensivspielers läuten, ist keine Überraschung - auch wenn es sich nur um ein "Ziehen im Muskel" handelt, wie Rehm sagte. Denn seit Tobias Schröcks Syndesmosebandriss gleicht die Besetzung in der Abwehrzentrale einem Puzzlespiel. Da kommt es den Schanzern sicherlich gelegen, dass zumindest Innenverteidiger Nico Antonitsch für das Spiel gegen den Spitzenreiter 1860 München (Sa., 14 Uhr) rechtzeitig seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat.
Brackelmann ist unverzichtbar
Eine echte Bank bei den Oberbayern ist Neuzugang Calvin Brackelmann. Der Abwehrspieler kam im Sommer vom VfB Lübeck aus der Regionalliga zu den Ingolstädtern und entwickelt sich seitdem sensationell (kicker-Note 2,95). Der 23-Jährige hat sich nicht nur prompt einen Stammplatz gesichert, sondern ist auch zu einer unverzichtbaren Größe geworden.
Der große Vorteil des Defensivmanns ist, dass er gleich zwei Positionen auf dem selben Niveau spielen kann. Der 1,96-Meter hohe Abwehrspieler ist vielseitig einsetzbar und lief deshalb schon achtmal als Innen- und zweimal als Linksverteidiger auf.
So müssen wir in der Abwehr weitermachen.
Calvin Brackelmann
Den Punktgewinn gegen Zwickau mit Blick auf das schwere Auswärtsspiel beim Tabellenführer TSV 1860 München ordnete Brackelmann pragmatisch ein: "So müssen wir in der Abwehr weitermachen. Offensiv aber müssen wir eine Schippe drauflegen."
Auch Vorwürfe, dass Ingolstadt für ein Topteam zu statisch agieren würde und zu viele unsaubere Pässe spielt, ließ der Verteidiger nicht unkommentiert: "Oft klappt es mit einem langen Ball, der für den Gegner auch nicht so leicht zu verteidigen ist. Aber es stimmt, dass wir ruhiger spielen müssen."
Wichtiges Duell gegen Spitzenreiter vor der Brust
Brackelmann und seine Schanzer wurden außerdem von niemand geringeren als TSV 1860 Chefcoach Michael Köllner bei ihrem Spiel gegen Zwickau beobachtet. Dieser will sicherlich ein besseres Ergebnis als das des letzten Spieltags der Saison 2020/21 (1:3) erzielen.
