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"Impact"-Spieler Wäschenbach ackert für sein Profi-Debüt

Leistungsträger der U 21 arbeitet für den Durchbruch

"Impact"-Spieler Wäschenbach empfiehlt sich für den Bundesliga-Kader

Einer der Unterschiedsspieler beim 1. FC Köln II: Meiko Wäschenbach

Einer der Unterschiedsspieler beim 1. FC Köln II: Meiko Wäschenbach IMAGO/Beautiful Sports

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Meiko Wäschenbach ist der Senkrechtstarter im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln. Vor fast genau einem Jahr, am 30. April 2023, führte er die U 19 der Geißböcke als Kapitän zum Gewinn des DFB-Pokals der Junioren. Beim 4:3-Erfolg nach Verlängerung gegen Schalke 04 steuerte Wäschenbach ein Tor und zwei Vorlagen bei.

Im Sommer rückte der heute 20-Jährige in die U 21 des 1. FC Köln in der Regionalliga West auf. Und auch dort begeistert der zentrale Mittelfeldspieler. In der Hinrunde waren es insbesondere Wäschenbach und der Überflieger Justin Diehl, die die FC-Offensive ankurbelten. Der Lohn: Wäschenbach befindet sich seit Monaten auch im Dunstkreis des Bundesliga-Kaders, trainiert doch regelmäßig mit.

Schultz stellt hohe Anforderungen

Doch weder unter dem Trainer Steffen Baumgart noch unter dessen Nachfolger Timo Schultz konnte Wäschenbach bisher seine Premiere in einem Pflichtspiel des Bundesliga-Teams feiern. Schultz erklärte kürzlich dem "Geissblog", woran Wäschenbach angeblich noch arbeiten müsse. So forderte Schultz: "Er muss zusehen, dass er in der U 21 dauerhaft einer der Besten ist."

Dies ist eine bemerkenswerte Aussage, ist Wäschenbach doch seit Saisonbeginn genau das: Er ist einer der auffälligsten Spieler bei der U 21, selbst in den vergangenen Wochen, als die guten Ergebnisse der Hinrunde ausblieben. "Jetzt geht es für ihn darum, Skills zu entwickeln, um noch ballsicherer zu werden und mehr Torgefahr auszustrahlen, sodass er einen Impact auf das Spiel hat", forderte Schultz gegenüber dem "Geissblog", "er muss noch aktiver werden und sich zeigen."

Regelmäßige Beobachter der U-21-Spiele wissen jedoch: Wäschenbach macht genau das. Er pflügt den Rasen um von der Sechs bis zur hängenden Spitze, ist während der 90 Minuten an den unterschiedlichsten Positionen des Platzes zu sehen. Wäschenbach tritt aus dem Spiel heraus weniger mit Torabschlüssen in Erscheinung, jedoch ist das auch nicht das Anforderungsprofil. Dafür tritt das Talent zahlreiche Ecken und Freistöße - gegen Wegberg besaß er jüngst mit seinem Freistoß, den der Keeper an die Latte lenkte, die beste Kölner Chance abseits des Elfmetertores. Wenn beim 1. FC Köln II ein Spieler bereits seit Monaten einen "Impact auf das Spiel" hat, dann Wäschenbach.

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Abflug im Sommer?

Umso irritierender sind die öffentlichen Äußerungen von Schultz - insbesondere auch angesichts dessen, dass mit Damion Downs und Max Finkgräfe Spieler aus der U 21 aufrückten, die in der Regionalliga West zuvor wesentlich weniger und kürzere Spuren hinterließen. Schultz äußerte gegenüber dem "Geissblog" zudem, dass Wäschenbach "ganz klar im Zentrum" anzusehen sei. Wenn Wäschenbach sich dort jedoch noch mehr zeigen soll, wie es der FC-Coach fordert, drängt sich die Frage auf, wieso der Spieler zuletzt rund um die Schultz-Aussagen bei der U 21 jedoch gleich zweimal auf der linken Seite eingesetzt wurde.

Der Weg für Wäschenbach scheint beim FC jedenfalls vorerst verbaut - und so droht dem Verein der Verlust eines hochveranlagten Spielers. Wäschenbach besitzt zwar einen Vertrag bis 2025 - doch ohne eine realistische Perspektive auf Einsatzzeiten im Bundesliga-Team wird der Spieler im Sommer kaum zu halten sein und seinen Vertrag nicht verlängern.

Daniel Mertens