HSV-Interimscoach Rodolfo Esteban Cardoso vertraute bis auf einen Personalwechsel auf die Elf, die zuletzt mit 2:1 in Stuttgart gewonnen hatte: Lediglich Guerrero ersetzte Son.
Schalkes Trainer Huub Stevens entschied sich im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Maccabi Haifa im Mittelfeld für Papadopoulos und Jurado an Stelle von Matip und Draxler.
Vor fast ausverkauftem Haus standen die Kontrahenten zu Beginn solide in ihrer taktischen Grundordnung und tasteten sich ab. Über intensive Mittelfeldduelle kam die Partie zunächst nicht hinaus.
Der erste strukturierte Angriff der Gäste brachte gleich deren Führung: Jurado und Farfan spielten rechts Höger klasse frei. Dessen Flanke war lange unterwegs und erreichte Huntelaar, der aus halblinker Position aus elf Metern unter die Latte ins lange Eck einköpfte - tolles Tor (13.)!
Fast wäre Petric postwendend der Ausgleich geglückt, doch der Kroate scheiterte frei vor Fährmann am Keeper (15.). Dies blieb aber vorerst die einzige echte Ausgleichschance der Hanseaten. Die "Königsblauen", die das technisch bessere Team waren, kontrollierten die Partie. Die Gastgeber verlegten sich aufs Kontern, meist über Petric und Guerrero, kamen aber dabei nicht über Ansätze hinaus. Auf der anderen Seite schaffte es aber auch die Stevens-Elf, ihre spielerischen Vorteile in Zählbares umzumünzen. Die nicht immer sattelfeste HSV-Abwehr konnte das letzte Zuspiel von Raul & Co. erfolgreich, wenn auch manchmal im letzten Moment unterbinden. Nennenswerte Möglichkeiten blieben so aus.
Nach einer knappen halben Stunde nahm die Dominanz der Gäste ab, Hamburg gewann mehr Zweikämpfe und tauchte das eine oder andere Mal gefährlich am und im gegnerischen Strafraum auf (Bruma, 29., Töre, 33.).
Den verdienten Lohn der Bemühungen ermöglichte aber Schalkes Kapitän: Höwedes verstolperte den Ball im Mittelfeld, Hamburg schaltete mit Lam schnell um. Der Youngster spielte nach halblinks zu Petric, der aus zehn Metern ins kurze Eck traf. Fährmann sah dabei nicht gut aus - 1:1, mit dem es auch in die Pause ging (37.).
Der 8. Spieltag
Mit Draxler für Farfan kam Schalke aus der Kabine. Den besseren Start erwischte Hamburg. Höwedes blockte Töre in letzter Sekunde mit dem Körper ab (47.). Und der Hamburger Youngster gab nun mächtig Gas, luchste Metzelder das Leder ab und legte auf Guerrero zurück, der aus 13 Metern knapp verzog (50.).
Nach kurzer Anlaufzeit entschied sich auch S04, offensiv wieder am zwischenzeitlich deutlich an Fahrt aufnehmenden Spiel teilzunehmen. Höwedes und Raul jeweils per Kopf (53., 56.) näherten sich mehr oder weniger vielversprechend einem Torerfolg an.
Stevens brachte Jones für Holtby (55.), auf Seiten der bissigeren und auf die Führung drängenden Hausherren ersetzte Son Guerrero (65.). Der HSV war zunächst wieder näher dran am 2:1, Fährmann lenkte mit viel Glück Petrics Fernschuss am Pfosten vorbei (71.). Dann hielt auf der Gegenseite Drobny Rauls Kopfball famos (72.).
Wieder eine Minute später brachte ein Geistesblitz von Huntelaar die erneute Gästeführung: Fuchs flankte von links. Der Ball setzte auf, Huntelaar zauberte den Ball am ersten Pfosten mit der Hacke über Drobny hinweg ins Netz.
Castelen ersetzte bei Hamburg Lam, später Berg noch Tesche. Die zwingende Ausgleichschance aber konnten sich die geschockten Hanseaten nicht mehr erspielen. Die Gäste waren Treffer Nummer drei näher als die Cardoso-Schützlinge dem 2:2 (Draxler, 83.). Am Ende reichte es auch so zum ersten Sieg für Stevens in der Liga, der die Schalker auf Platz vier einreiht, während der HSV weiterhin Schlusslicht bleibt.
Aufgrund der Länderspielpause geht die Bundesliga erst am Freitag, 14. Oktober in den 9. Spieltag. Der Hamburger SV fährt am Sonntag (15.30 Uhr) nach Freiburg. Schalke empfängt am Samstag (18.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.