Für die Königsblauen bedeutete die Partie in Sinsheim das zweite Aufeinandertreffen mit Hoffenheim binnen kürzester Zeit. Am vergangenen Freitagabend hatte die TSG ihren Liga-Konkurrenten bereits mit 3:0 bezwungen - und ging nicht nur deshalb als Favorit in den Pokalabend.
"Sie werden nicht wahnsinnig viel umstellen", hatte Schalkes Trainer Frank Kramer vor dem raschen Wiedersehen über den Gegner gesagt. Und tatsächlich verzichtete TSG-Coach André Breitenreiter im Vergleich zum Auswärtssieg in Gelsenkirchen auf Rotationen - zumal Kramaric nach wie vor mit Sprunggelenksbeschwerden ausfiel.
Drei spontane Ausfälle bei S04
Der zunehmend in die Kritik geratene S04-Coach Kramer nahm dagegen gleich fünf Veränderungen vor. Für die angeschlagenen Greiml (Knie), Brunner (Oberschenkel) und Krauß (Adduktoren) rückten Flick, Matriciani und Latza in die Anfangsformation. Außerdam durften Larsson und Mohr von Beginn an ran.
Doch die Hereinnahmen sollten sich nicht auszahlen. Von Beginn an wirkte die personell neu formierte Fünferkette der Knappen desorientiert. Bereits nach zwei Minuten setzte Baumgartner mit seinem Pass Angelino mustergültig in Szene, der Spanier verfehlte sein Ziel aus aussichtsreicher Lage nur hauchdünn (3.).
TSG überrumpelt Schalker Defensive
Zwei Minuten später klingelte es dann. Latza vertändelte das Spielgerät im Aufbauspiel gegen den Ex-Teamkollegen Kabak. Der türkische Nationalspieler schaltete schnell und bediente Dabbur mit einem Steckpass. Trocken vollendete der Israeli im kurzen Eck (5.).
Schalke wirkte geschockt. Nach vorne ging in der ersten Hälfte bis auf einige wenige ertraglose Distanzschüsse (Mohr, 7./Ouwejan, 35./Latza, 45.) nichts. Und hinten wackelte man weiter gewaltig, während Hoffenheim begann, sich in einen Rausch zu spielen. Der Aufsetzer von Angelino, bei dem S04-Keeper Schwolow nicht gut aussah, besorgte nach nur einer Viertelstunde das verdiente 2:0 (16.)
Kramer reagierte, brachte Aydin für den überforderten Mohr (40.), aber auch dieser Wechsel stabilisierte die Abwehr der Königblauen nicht im Ansatz. Stattdessen hebelte ein einfacher Doppelpass mit Geiger die Hintermannschaft aus - Dabbur, der das Selbstvertrauen von zuletzt zwei Bundesliga-Toren in zwei Spielen mitgebracht hatte, nagelte den Ball kompromisslos unter die Latte (43.).
Hoffenheim entscheidet Spiel kurz nach Wiederanpfiff
DFB-Pokal - 2. Runde
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Weil Prömel im Abseits stand, zählte das Kopfballtor von Baumgartner 30 Sekunden nach Wiederanpfiff nicht. Dafür brachte Kabak die Kugel wenig später per Kopf im Netz unter (51.) - 4:0. Spätestens jetzt war das Spiel entschieden.
Doch die TSG hatte noch nicht genug. Auch der eingewechselte Kaderabek durfte sich nach einem fein vorgetragenen Angriff über links noch in die Torschützenliste eintragen (63.). Schalke wechselte daraufhin dreimal - Karaman, Polter und Drexler betraten das Feld - und kam durch den Treffer von Drexler nach einer Koproduktion seiner drei Joker immerhin zum Ehrentreffer (69.). Der änderte an der bitteren Pleite aber unter dem Strich nichts mehr. Die Sinsheimer bleiben auf Kurs, die Sorgen beim Revierklub werden indes größer.
Sowohl Schalke als auch die TSG können am kommenden Bundesliga-Spieltag an ihrem dann gegenüberstehenden Gegner in der Tabelle vorbeiziehen. Die TSG empfängt am Samstagnachmittag ab 15.30 Uhr den FC Bayern München. Die Knappen reisen in die Hauptstadt, wo am frühen Sonntagabend (17.30 Uhr) Hertha BSC wartet.