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K League 1: Hinterseer gegen Iljutcenko - Südkorea vor dem Saisonstart

Die K League 1 im Check

Hinterseer gegen Iljutcenko: Südkorea vor dem Saisonstart

Früher 2. Liga, heute K League 1: Lukas Hinterseer (li.) und Stanislav Iljutcenko.

Früher 2. Liga, heute K League 1: Lukas Hinterseer (li.) und Stanislav Iljutcenko. imago images/Picture Alliance

Seine letzten Auftritte in Deutschland fielen überschaubar aus. Sechsmal in den abschließenden sieben Partien in der 2. Liga hagelte es für Stanislav Iljutcenko kicker-Noten zwischen 4 und 5, am Ende stand der Abstieg mit dem MSV Duisburg, als abgeschlagenes Schlusslicht.

Heute, mit 30 Jahren, befindet sich der in der russischen Republik Kalmückien geborene Deutsche wohl auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Im Januar zahlte Jeonbuk Hyundai umgerechnet rund eine Million Euro Ablöse für Iljutcenko.

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Sieben Tore hatte er in der abgelaufenen Finalrunde der südkoreanischen Meisterschaft erzielt - so viele wie kein anderer. "Iljutcenko war der Harry Kane von Pohang", sagt "Korea Times"-Reporter Dong-Chan Jhoo dem kicker. Am Ende reichte es für die Pohang Steelers zum dritten Platz und für Iljutcenko zur Beförderung. Er wechselte zum Meister.

Manchmal hilft auch Hyundai im Namen wenig

Am Samstag startet die K League 1 in die neue Saison. Iljutcenko und die "Juggernauts" - so der Spitzname von Jeonbuk - treffen auf den FC Seoul, der wie inzwischen fast alle Erstligaklubs mit einem früheren Deutschland-Legionär daherkommt: Jung-Bin Park (27) bestritt 2013 neun Bundesliga-Partien für die SpVgg Greuther Fürth und wurde zuvor beim VfL Wolfsburg ausgebildet.

Der Kampf um die Meisterschaft wird wohl wieder auf ein Rennen zwischen Ulsan Hyundai und Jeonbuk Hyundai hinauslaufen. Nicht zufällig tragen die beiden finanzstärksten Vereine den Namen des dortigen Automobilherstellers im Namen. Doch im Teich werden große Fische von noch größeren gefressen. Immer wieder hat die überalterte K League 1 damit zu kämpfen, dass die chinesische Super League dem kleinen Nachbarn die besten Leute wegkauft.

So auch in diesem Winter: Der wertvollste Spieler der vergangenen Saison, Mittelfeldmann Jun-Ho Son (28), wechselte für 4,5 Millionen Euro von Meister Jeonbuk zu Shandong Taishan. Währenddessen verließ der Torschützenkönig der regulären Spielzeit, Junior Negrao aus Brasilien (24 Tore aus 22 Spielen), Vizemeister Ulsan und fand eine lukrative Anstellung bei Changchun Yatai. Da hilft auch Hyundai im Namen jeweils wenig.

Zwei Top-Talente für Europa?

Junior Negrao war es auch, der Ulsan im Dezember zum umjubelten asiatischen Champions-League-Titel geschossen hatte. Sein Abschied bedeutet zugleich: Der Kampf um die Torjägerkrone ist neu eröffnet. Chancen ausrechnen darf sich neben Iljutcenko primär auch Lukas Hinterseer (bisher HSV), der den 34 Jahre alten Brasilianer in Ulsan ersetzt. Statt in der 2. Bundesliga duellieren sich die beiden Stürmer nun in Südkorea.

Aber auch Talente hat die südkoreanische Liga zu bieten: Min-Kyu Song (21) von den Pohang Steelers etwa. "Er hat ziemlich gute Chancen, irgendwann in Europas Top-Ligen zu landen", glaubt Reporter Jhoo. Der Linksaußen sei "schnell, beidfüßig und spielintelligent". Auch Du-Jae Won (23) von Ulsan schätzt er vielversprechend ein. "Die europäischen Scouts haben ihn auf dem Zettel und auch schon vor Ort besucht." Der 1,87 Meter lange Sechser sei überall auf dem Feld zu finden, so Jhoo. "Und er hat eine richtig gute Schusstechnik."

Der "Pizarro Südkoreas" hat aufgehört

Nach dem sportlichen Abstieg von Busan I'Park und dem Zwangsabstieg des Militärvereins Sangju Sangmu, der nun in der K League 2 unter neuem Namen Gimcheon Sangmu startet, sind mit Jeju United und dem Suwon FC zwei Aufsteiger dabei. Letzterer verpflichtete im Januar den früheren Dortmunder und Mainzer Joo-Ho Park (34).

Passend zu all den Routiniers in dieser Liga: Das Eröffnungsspiel 2020 entschied der eingewechselte 41 Jahre junge Dong-Gook Lee, ein wahrer Methusalem, der 2000/01 mal für Werder Bremen gekickt hatte. Diese Geschichte wird sich am Wochenende nicht wiederholen. Lee hat seine Karriere im Winter beendet. Im gleichen Alter wie Claudio Pizarro.

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