Halberstadts Trainer Andreas Petersen wollte sich vor dem "Familien-Duell" nicht in die Karten schauen lassen. Seine durchwachsen in die Regionalliga gestartete Germania (1/1/1, Rang 10) wollte dem Favoriten so lange wie möglich Paroli bieten.
SC-Coach Christian Streich veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:2 in der Europa-League-Qualifikation bei NK Domzale auf insgesamt drei Positionen: Ignjovski (nicht im Kader), Söyüncü und Abrashi (beide Bank) mussten weichen, es übernahmen Haberer, Kempf und Kapitän Schuster. Streich ließ anders als gegen Domzale wieder mit einer Dreierkette agieren.
SC-Dominanz: 84 Prozent Ballbesitz im ersten Abschnitt
Von Beginn an zeigten die Breisgauer, wer Herr im Ring ist. Über viel Ballbesitz - zur Pause waren es gar 84 (!) Prozent - zog der SC sein Spiel auf, wobei anfangs noch das nötige Tempo fehlte. So gehörte auch die erste Chance den Hausherren: Kapitän Boltze zog seinen Freistoß allerdings knapp über den Querbalken (11.). Davon fühlte sich der Bundesligist offenbar provoziert und schlug zurück. Niederlechner scheiterte binnen zwei Minuten aus aussichtsreicher Position an Schlussmann Büchel (14., 16.).
Petersen bricht den Bann
Anschließend dauerte es bis zur 31. Minute, ehe die Freiburger Fans wieder einen Torschrei auf den Lippen hatten: Günter zog auf Zuspiel von Niederlechner wuchtig ab, doch der stark aufgelegte Germania-Keeper Büchel fischte die Kugel aus dem Eck. Drei Zeigerumdrehungen später war es dann passiert, nach Kopfballablage von Niederlechner ließ sich Petersen nicht zweimal bitten (34.). Mit der Führung im Rücken spielte es sich leichter und noch vor der Pause konnte der SC erhöhen: Höfler trieb die Kugel durchs Mittelfeld, sein Schuss wurde doppelt abgefälscht und prallte vom Knie des Unglücksraben Lachheb ins rechte untere Eck - 2:0 (42.). Diesen Spielstand nahm die Streich-Elf auch mit in die Kabine.
Beil verpasst den Anschluss
DFB-Pokal, 1. Runde
Nach dem Wechsel begann die Freiburger ruhiger, ließen die Hausherren immer mehr kommen. Mit dem neu gewonnenen Raum wussten die nun offensiver ausgerichteten Halberstädter allerdings wenig anzufangen. Gefährlich wurde es nach 56 Minuten erneut vor dem Germania-Gehäuse: Frantz hielt aus 20 Metern drauf, verfehlte sein Ziel aber knapp. Fünf Minuten später hatte Beil den Anschlusstreffer auf dem Kopf, ließ aber die nötige Präzision vermissen (61.).
Platz, Wetter und Spiel verschlechtern sich
Der Außenseiter wollte sich in der Folge noch nicht aufgeben, kämpfte weiter tapfer gegen einen mittlerweile tief stehenden Bundesligisten an. Weil Halberstadt nicht wirklich einen Weg durch das Freiburger Bollwerk fand, plätscherte die Partie bei schlechter werdenden Witterungs- und Platzverhältnissen vor sich hin. Joker Kleindienst hatte in der 85. Minute noch die größte Gelegenheit auf 3:0 zu stellen. Kurz vor Schluss brandete dann doch noch einmal Jubel bei den Heimfans auf: Nattermann legte im Strafraum für Hübner auf, der das Leder humorlos mit links im rechten Eck unterbrachte (88.). Beim 1:2 aus Sicht der Hausherren blieb es dann.
Für die unterlegenen Halberstädter geht es am Freitag gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf (19 Uhr) weiter, Freiburg hat zwei Tage darauf Eintracht Frankfurt zum Bundesliga-Start zu Gast (15.30 Uhr). Die Auslosung für die 2. Runde des DFB-Pokals findet am 20. August statt. Die Partien werden dann am 24. und 25. Oktober ausgetragen.