Haching-Coach Claus Schromm tauschte nach der 0:3-Niederlage bei 1860 München auf sieben Positionen: Keeper Kroll, Felix Müller, Turtschan, Grauschopf, Stierlin, Heinrich und Dietz starteten für Mantl, Dombrowka, Schwabl (alle auf der Bank) sowie Stroh-Engel, Bandowski, Greger und Winkler (nicht im Kader).
Jenas Trainer René Klingbeil wechselte nach der 1:2-Heimniederlage gegen die kleinen Bayern ebenfalls siebenmal: Für Niemann, Kübler, Schau (alle auf der Bank) sowie Kircher, Sulu, Obermair und Donkor begannen Sedlak, Voufack, Maranda, Stanese, Dedidis, Mickels und Zejnullahu.
Beide Teams kamen mit viel Tempo in die Partie, Unterhaching übernahm jedoch schnell das Kommando. Vor allem Krauß und Jim-Patrick Müller waren dauernde Unruheherde. Jena tat sich schwer, die schnellen Außen der Hausherren unter Kontrolle zu bekommen. Entsprechend gingen die ersten Chancen an Haching: Felix Müller verfehlte das Tor aus spitzem Winkel (11.), ehe Schröter aus 16 Metern nur die Latte traf (12.). Mitten in diese Drangphase hinein hatte der Absteiger plötzlich die große Gelegenheit, völlig überraschend in Führung zu gehen: Krauß brachte Rohr im Strafraum zu Fall, es gab Elfmeter für Jena. Zejnullahu trat an, schoss halbhoch nach links, doch Keeper Kroll ahnte die Ecke und parierte den Versuch (21.).
Nach diesem kurzen Schock nahm Unterhaching ein wenig Tempo aus der Partie, blieb aber weiter drückend überlegen. Jim-Patrick Müller scheiterte freistehend aus elf Metern an Torwart Sedlak (29.), kurze Zeit später entschärfte der Keeper einen Fallrückzieher von Dietz (31.). Die Gastgeber ließen jedoch sämtliche Gelegenheiten liegen, so dass es mit einem für Jena schmeichelhaften 0:0 in die Kabinen ging.
3. Liga, 37. Spieltag
Glückstreffer und Traumtor - plötzlich führt Jena 2:0
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig: Unterhaching war spielbestimmend, Jena verteidigte. Zudem begann es in Strömen zu regnen, was dem munteren Spiel jedoch keinen Abbruch tat. Die Hausherren geizten mit Chancen - und kassierten aus dem Nichts zwei Gegentreffer binnen zwei Minuten. Zuerst flankte Zejnullahu von der rechten Seite in den Strafraum, wo fünf Leute nach dem Ball stocherten. Am Ende hüpfte die Kugel zu Eckardt, dessen Schuss abgefälscht wurde und im linken Winkel landete (59.). Haching versuchte direkt gegen zu steuern, lief aber in einen Konter. Zejnullahu bekam die Kugel am Mittelkreis und lief los. 30 Meter vor dem Tor sah der Unglücksrabe der Elfmeterszene, dass Kroll weit vor seinem Kasten stand und zog ab. Der Ball flatterte stark und prallte von der Latte ins Netz (61.).
Die unerwartete Führung der Gäste traf Unterhaching sichtlich, die einige Minuten brauchten, um sich zu fangen. In dieser Zeit verhinderte Kroll gegen Kübler (64.) und die Latte gegen Grösch (64.) einen noch höheren Vorsprung der Thüringer. Im Anschluss wurde auf beiden Seiten kräftig gewechselt, ehe Haching nochmal anlief und zum Anschlusstreffer kam: Eine Schröter-Ecke köpfte Grauschopf wuchtig gegen die Unterkante der Latte und ins Tor (71.). Jena verlagerte sich daraufhin komplett aufs Verteidigen und hielt bis in die Nachspielzeit dem Druck Stand. Allerdings war es wieder eine Ecke, die den Gastgebern noch einen späten Punkt einbrachte: Felix Müller flankte, Schröter stieg hoch und traf neben den ersten Pfosten ins Netz (90.+2).
Der Jubel war groß, auch wenn der Punkt letztlich irrelevant ist. Im Saisonfinale gastiert Unterhaching am Samstag (14 Uhr) beim MSV Duisburg, Jena empfängt zur gleichen Zeit die ebenfalls längst abgestiegene SG Sonnenhof Großaspach.