DFB-Pokal

Günter will jetzt "durch Europa tigern und es unsicher machen"

7000 Fans empfangen unterlegenen Pokal-Finalisten in Freiburg

Günter will jetzt "durch Europa tigern und es unsicher machen"

Verschoss im Finale einen Elfmeter: Christian Günter.

Verschoss im Finale einen Elfmeter: Christian Günter. IMAGO/Sportfoto Rudel

Trotz des enttäuschenden Ausgangs haben die Freiburger Gefallen gefunden an dem Ausflug in die Hauptstadt. "Im nächsten Jahr sind wir wieder da und rocken das Ding", rief Vincenzo Grifo auf den vollen Platz der Alten Synagoge vor dem Theater, in dem sich Mannschaft und Trainer zuvor ins Goldene Buch der Stadt eingetragen haben. Auch Grifos Teamkollegen, die von ARD-Moderator Tom Bartels auf der Bühne interviewt wurden, kündigten an, dass sie unbedingt wieder ein Finale spielen wollen - wenn auch nicht alle gleich vom nächsten Jahr sprachen.

SC-Kapitän Christian Günter, dem die Sprechchöre für ihn wegen des verschossenen Elfmeters fast unangenehm waren, hofft darauf "irgendwann noch mal nach Berlin fahren zu können", aber freut sich nun zunächst darauf "durch Europa zu tigern und es unsicher zu machen". Er bedankte sich auch noch mal für die riesige Unterstützung in Berlin und auch beim Public Viewing in Freiburg. "Ihr habt es sehr speziell für uns gemacht, jeder hatte Gänsehaut", berichtete der 29-Jährige, "alle hätten es so verdient gehabt, dass wir den Pokal mitbringen."

Außerdem nutzte der Sport-Club die Bühne am Sonntagabend, um Abschied zu nehmen von Torwarttrainer Andreas Kronenberg, Janik Haberer und Nico Schlotterbeck, die neben einem Geschenk persönliche Worte von Sportvorstand Jochen Saier mit auf den Weg bekamen. "Nico, du bist ein Freiburger", hatten die Fans zuvor skandiert, und später dann: "In zwei Jahren bist du wieder da." Das Wiedersehen wird es allerdings schon schneller geben, beim nächsten Spiel gegen Dortmund.

"Darüber beiße ich mir noch heute in den Arsch"

Kronenberg bleibt zumindest der Stadt Freiburg erhalten, in der er auch als Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft wohnen wird. Es sei ihm "eine Ehre gewesen, hier wirken zu können", sagte er. Für den Verein hofft er, dass "der Realismus, der hier herrscht, bleibt". Gute Wünsche gab es auch von Haberer der nach sechs Jahren beim SC zu Union Berlin wechselt. Nach einer "sensationellen Saison" verpasste er den krönenden Abschluss, als er den möglichen Siegtreffer im Pokal-Finale vergab. "Darüber beiße ich mir noch heute in den Arsch", sagte der Mittelfeldspieler, der in Berlin eingewechselt worden war, und kommende Saison für Ligakonkurrent Union spielt. "Wenn ich morgen mit den Jungs nach Mallorca fliege und zwei, drei Bierchen trinke, ist es hoffentlich vergessen", sagte Haberer.

Daniela Frahm

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