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Großer Umbruch beim Berliner AK: Uluc ist nicht mehr Trainer

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Großer Umbruch beim Berliner AK: Auch Uluc ist nicht mehr Trainer

Belgien statt Berliner AK: Volkan Uluc hat sich bereits vom Regionalligisten verabschiedet.

Belgien statt Berliner AK: Volkan Uluc hat sich bereits vom Regionalligisten verabschiedet. IMAGO/Matthias Koch

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Präsident weg! Trainer weg! Und auch eine Vielzahl an Spielern aus der Vorsaison weg! Vor einem großen Umbruch steht in dieser Sommerpause der Berliner AK. "Die Situation ist nicht dramatisch. Der Verein ist intakt, auch wenn wir derzeit keinen Vorstand haben", sagte Burak Isikdaglioglu, der bis dato beim BAK als Leiter für den Nachwuchs zuständig war.

Trotz der aktuell schwierigen Situation werden die Berliner in der Spielzeit 2023/24 in der vierten Liga starten, die Vorbereitung läuft seit einigen Wochen. "Das sind wir dem Verband, aber auch den anderen Mannschaften schuldig. Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt lauten. Wir backen jetzt kleinere Brötchen", sagt Isikdaglioglu. Für den Verband ergeben sich aktuell keine Probleme. "Stand heute gehen wir davon aus, dass der BAK startet und sind da optimistisch", sagt Wilfried Riemer, Spielleiter Regionalliga Nordost beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV), auf Nachfrage des kicker.

Nachdem sich seit 2001 die Familie Han für den Verein engagierte, erhielt der kriselnde Klub aus dem Berliner Stadtteil Moabit vor allem in der jüngeren Vergangenheit Stabilität und Kontinuität, fand zurück zu einer eigenen Klub-DNA. "Wir sind Berlin. Vielfalt ist unsere Stärke", lautet das Credo des BAK.

Träume von der 3. Liga

Der 1907 gegründete Verein schaffte sportlich, nach einigen Höhen und Tiefen in der Historie, vor zwölf Jahren den Aufstieg in die viertklassige Regionalliga und hatte in den vergangenen Spielzeiten stets den Anspruch, zur Spitzengruppe der Staffel zu gehören. Allzu oft wurde rund um das Berliner Poststadion auch schon von der 3. Liga geträumt und sich dazu auch in der Vergangenheit mit namenhaften Spielern wie Jurgen Gjasula (37) oder auch Änis Ben-Hatira (34) verstärkt.

Doch nach dem sich schon vor einigen Jahren der langjährige Präsident Mehmet Ali Han zurückzog und die Amtsgeschäfte seinem Sohn übertrug, trat Ebubekir Han nun zum 30. Juni als Präsident zurück. "Während meiner Amtszeit haben wir gemeinsam triumphale Siege gefeiert und schmerzliche Niederlagen ertragen. Jede dieser Erfahrungen hat uns stärker gemacht und unseren Verein auf einen soliden Weg in die Zukunft geführt", teilte Ebubekir Han mit. Mehmet Ali Han, noch als Ehrenpräsident beim BAK verewigt, konzentriert sich verstärkt seit einiger Zeit auf den türkischen Verein Karaman FK, schaffte jüngst mit dem Klub den Aufstieg in die zweite türkische Liga, und hat Visionen.

Der Berliner AK muss weiterleben. Wir wollen in unserem Kiez bleiben und die erfolgreiche Arbeit fortsetzen.

Burak Isikdaglioglu

DAs Auftaktprogramm

Der BAK muss nun wohl ohne die große Unterstützung der Familie Han auskommen. Zwar wurden zuletzt langfristige Gespräche mit einer "neuen Kompetenzgruppe geführt", so Isikdaglioglu, doch eine Zusammenarbeit kam nicht zu Stande. "Der Berliner AK muss weiterleben. Wir wollen in unserem Kiez bleiben und die erfolgreiche Arbeit fortsetzen." Dabei geht der Verein, trotz vorläufig bescheidener Mittel, mit einem "klaren Konzept, das wir finanzieren können", so Isikdaglioglu, in die neue Saison in der Regionalliga Nordost. "Da besteht kein Risiko." Denn eine Grundbasis an Spielern im Kader habe der Verein schon. "Wir wollen sportlich eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine stellen", so der BAK-Verantwortliche.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung nach den turbulenten Tagen dürfte zeitnah mit der Präsentation eines neuen Trainers und Nachfolgers für Coach Volkan Uluc (53, wechselte zu UR La Louviere Centre, vierte Liga in Belgien) folgen.

Matthias Schütt

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