GP von Kanada Rennen

2010

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Jenson Button 3 Fernando Alonso 4 Sebastian Vettel 5 Mark Webber 6 Nico Rosberg 7 Robert Kubica 8 Sebastien Buemi 9 Vitantonio Liuzzi 10 Adrian Sutil 11 Michael Schumacher 12 Jaime Alguersuari 13 Nico Hülkenberg 14 Rubens Barrichello 15 Felipe Massa 16 Heikki Kovalainen 17 Vitaly Petrov 18 Karun Chandhok 19 Lucas di Grassi 20 Timo Glock 21 Jarno Trulli 22 Pedro de la Rosa 23 Bruno Senna 24 Kamui Kobayashi
1:33:53,456 + 2,254 + 9,214 + 37,817 + 39,291 + 56,084 + 57,300 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 2 Runden zurück 2 Runden zurück 4 Runden zurück 5 Runden zurück Defekt, 50. Runde Defekt, 42. Runde Motorschaden, 32. Runde Defekt, 16. Runde Unfall, 1. Runde

Hamilton siegt vor Button

GP von Kanada: Alonso vor den Red Bull

Hamilton siegt vor Button

Freihändig: Lewis Hamilton überquert den Zielstrich und feiert den zweiten Sieg in Folge.

Freihändig: Lewis Hamilton überquert den Zielstrich und feiert den zweiten Sieg in Folge. picture alliance

Der malerisch gelegene Circuit Gilles Villeneuve auf der Ile de Notre-Dame in Montreal hatte nach seiner einjährigen Pause einmal mehr alles zu bieten, was das Racerherz begehrt! Packende Duelle, Kollisionen und tolle Überholmanöver von der ersten Runde an. Zudem spielten die Reifen an diesem Rennsonntag eine übergeordnete Rolle. Am besten hatten am Ende die schnellen und beinahe fehlerfreien McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button gepokert, die wie schon in der Türkei einen Doppelsieg feierten.

Der WM-Stand

Fernando Alonso hielt im Ferrari die beiden Red Bull von Sebastian Vettel und Mark Webber (am Start um fünf Plätze strafversetzt wegen Getriebewechsels) auf Distanz. Der Australier verlor durch seinen fünften Platz auch die Führung in der WM-Gesamtwertung.

Während Nico Rosberg als Sechster nach schwachem Start Schadensbegrenzung für Mercedes GP betrieb, erlebte Michael Schumacher nach vielen Höhen und Tiefen innerhalb des Grand Prix am Ende eine Schmach. Von P13 gestartet, auf den dritten Platz vorgefahren, nach einer kleinen Kollision mit Kubica zurückgefallen, dann überrundet und kurz vor Ende von beiden (!) Force India überholt, blieb er als Elfter schlussendlich ohne Punkte.

Der Rennverlauf

Hamilton verteidigte beim Start seine Pole Position genauso sicher wie Vettel seinen zweiten Platz. Dahinter gab es im Nadelöhr nach Start und Ziel erste Probleme. Alonso musste stark abbremsen und brachte damit Teamkollege Massa in Schwierigkeiten. Der Brasilianer stellte den Wagen quer und drehte sich in Liuzzi. Beide Autos mussten zur Box, konnten zwar repariert werden, verloren aber viel Zeit. Im Hinterfeld kollidierten zudem Petrov und de la Rosa.

Triumphator: McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton feierte den zweiten Sieg in Folge.

Triumphator: McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton feierte den zweiten Sieg in Folge. picture alliance

Nach wenigen Runden stellte sich heraus, dass die weichen Reifen von Hamilton, Alonso und Button abbauten. Die Piloten mussten zum Reifenwechseln. Dies brachte den Red Bull mit Vettel und Webber in der 8. Runde die Doppelführung. Kurze Zeit später gingen aber auch die beiden Führenden an die Box, wobei Vettel auf weiche Pneus setzte. Nachdem alle Piloten neue Reifen auf den Felgen hatten, führte Hamilton, nach einem klasse Überholmanöver gegen Alonso. Button sicherte Platz drei vor Vettel und Webber, die an der Box Zeit und die Führung verloren hatten.


Pech hatte in dieser Phase Michael Schumacher. Der Kerpener musste kurz nach seinem Reifenwechsel noch mal an die Box und erneut Pneus holen. Bei einem riskanten Manöver gegen Kubica hatte sich der siebenmalige Weltmeister offenbar einen Reifen ruiniert und fiel auf Position 13 zurück.

Langeweile kam auch in den folgenden Runden nicht auf. Die Führung wechselte immer wieder, da die Piloten öfter als vorher erwartet die Reifen wechseln mussten. Der Circuit Gilles Villeneuve zeigte sich bei über 40 Grad Asphalttemperatur als reifenmordend. Zudem sorgten die Piloten für manche Schrecksekunde. Kubica verfehlte an der Einfahrt zur Box Sutil nur um Haaresbreite und hatte jede Menge Glück, einen Horrorcrash zu vermeiden.

Nachdem Webber lange auf seinem zweiten Satz Reifen unterwegs war, konnte sich der Australier Mitte des Rennens über eine Zwölf-Sekunden-Führung freuen, während sich Vettels Experiment mit den weichen Reifen nicht auszuzahlen schien. Der Heppenheimer hing auf Platz fünf fest und bekam zudem ab der 47. Runde zeitweise technische Probleme. Der Red Bull wurde immer langsamer und Vettel verlor pro Umlauf fast zwei Sekunden auf die Spitze.

Vettel in Nöten

20 Runden vor dem Ende hatte sich Hamilton an den mit nachlassenden Reifen kämpfenden Webber herangerobbt und beharkte den Australier. Webber seinerseits holte sich in der 51. Runde endlich neue Reifen und kehrte hinter Vettel wieder als Fünfter auf den Kurs zurück. Das Auto des Heppenheimers schien sich zwischenzeitlich selbst geheilt zu haben. Nach fünf langsamen Umläufen konnte der Red Bull das Tempo der Spitze wieder halten. Vorne nutzte Button eine Unaufmerksamkeit von Alonso beim Überrunden (56. Runde) und setzte sich an die zweite Stelle.

Champagnerdusche: Jenson Button begießt Sieger und Teamkollege Lewis Hamilton.

Champagnerdusche: Jenson Button begießt Sieger und Teamkollege Lewis Hamilton. picture alliance

In der Schlussphase war das Führungstrio mit Hamilton, Button und Alonso trotz minimaler Zeitabstände untereinander mehr damit beschäftigt, die Reifen zu schonen, als an Überholmanöver zu denken. Mit viel Gefühl brachten die Piloten ihre Boliden ins Ziel. Dahinter konnte Vettel den vierten Platz gegen Webber verteidigen. Michael Schumacher ereilte im Hinterfeld die Höchststrafe, als er in Runde 57 von der Spitzengruppe überrundet wurde.