GP von Kanada Rennen

2001

Endstand

1 Ralf Schumacher 2 Michael Schumacher 3 Mika Häkkinen 4 Kimi Räikkönen 5 Jean Alesi 6 Pedro de la Rosa 7 Ricardo Zonta 8 Luciano Burti 9 Tarso Marques 10 Jos Verstappen 11 Jarno Trulli 12 David Coulthard 13 Olivier Panis 14 Jacques Villeneuve 15 Enrique Bernoldi 16 Rubens Barrichello 17 Juan Pablo Montoya 18 Jenson Button 19 Fernando Alonso 20 Nick Heidfeld 21 Eddie Irvine 22 Giancarlo Fisichella
1.34:31,522 + 20,235 + 40,572 + 1:08,115 + 1:10,435 1 Runde zurück 1 Runde zurück 1 Runde zurück 3 Runden zurück 4 Runden zurück 6 Runden zurück Motorschaden 55. Runde Bremsprobleme 43. Runde Kupplungsschaden 34. Runde Motorprobleme 25. Runde Unfall 20. Runde Unfall 20. Runde Ölleck 18. Runde Antriebswelle defekt 8. Runde Unfall 2. Runde Unfall 2. Runde Unfall 1. Runde

Der Große Preis von Kanada

Ralf Schumacher siegt in Montreal

Der BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher gewann am Sonntag in Montreal den Großen Preis von Kanada. Der 25-jährige Kerpener lieferte sich während des gesamten Rennens einen harten Kampf mit seinem Bruder Michael und überquerte am Ende mit rund 20 Sekunden Vorsprung als Erster die Ziellinie. Dritter wurde der McLaren-Mercedes-Pilot Mika Häkkinen vor Kimi Räikkönen (Sauber), Jean Alesi (Prost) und Pedro de la Rosa (Jaguar). Für Ralf Schumacher war es der zweite Grand-Prix-Erfolg nach seinem Triumph von Imola am 15. April. Die Entscheidung in dem spannenden Bruderduell fiel in der 50. Runde, als Ralf nach seinem Boxenstopp einige hundert Meter vor Michael auf die Strecke zurückkehrte. Der dreimalige Weltmeister Michael Schumacher baute seinen Vorsprung in der WM-Gesamtwertung dennoch aus, weil sein Verfolger David Coulthard an dritter Stelle liegend in der 55. Runde wegen eines Motorschadens ausfiel.

Rennchronologie

Beim Start zum Großen Preis von Montreal gab es keine Veränderungen an der Spitze, Michael Schumacher konnte die erste Position verteidigen, gefolgt von Bruder Ralf und dem WM-Konkurrenten David Coulthard. Bereits in der Anfangsphase des Rennens konnten sich das Brüderpaar von David Coulthard absetzen und deutlich schnellere Rundenzeiten fahren. Der Schotte verlor pro Umlauf rund eine Sekunde und musste das Führungsduo ziehen lassen. Michael und Ralf Schumacher fuhren zu diesem Zeitpunkt fast identische Rundenzeiten.

Aktivster Fahrer war in den ersten Runden der Ferrari-Pilot Rubens Barrichello . Nach dem Start schnappte er sich Jarno Trulli , zwei Runden später ging er auch am drittplatzierten Coulthard vorbei. Allerdings leistete sich der Brasilianer in der sechsten Runde einen Dreher, der ihn bis auf Rang 14 zurückwarf. Die anschließende Aufholjagd wurde in Runde 19 unsanft gestoppt. Der vor ihm fahrende Juan Pablo Montoya touchierte die Begrenzungsmauer und drehte sich auf der Strecke. Beim Ausweichmanöver verlor „Rubinho“ die Kontrolle über seinen Ferrari und prallte ebenfalls in die Leitplanke. Für beide Piloten war das Rennen beendet.

Um die beiden Wracks bergen zu können, kam das Safety-Car für drei Runden auf die Strecke und neutralisierte das Klassement. Die Schumacher-Brüder büßten ihren Vorsprung auf Coulthard ein, das Feld wurde wieder zusammengeschoben. Doch schon in den ersten Runden nach der Freigabe des Rennens setzten sich die beiden wieder ab. In den folgenden Runden griff Ralf Schumacher den “großen Bruder“ mehrmals am Ende der langen Geraden an, kam aber nicht am Ferrari vorbei. Die Boxenstopps musste die Entscheidung bringen.



Als Michael Schumacher in der 46. Runde zum Nachtanken in die Box kam, übernahm Bruder Ralf erstmals die Führung. Der kleine Bruder blieb vier Runden länger draußen und fuhr in dieser Zeit eine schnellste Runde nach der anderen. Als der BMW-Williams-Pilot in Runde 50 zu seinem Stopp hereinkam, hatte er ein ausreichend großes Zeitpolster herausgefahren, um die Führung zu behalten. Nach der Abfertigung durch die Boxencrew kam er mit rund fünf Sekunden Vorsprung vor seinem Bruder wieder auf die Strecke zurück.

In den restlichen Runden setzte sich Ralf Schumacher kontinuierlich von seinem Bruder ab und baute den Vorsprung bis auf 20 Sekunden aus. Michael Schumacher konnte in seinem Ferrari die Rundenzeiten von Ralf nicht mithalten und schien sich frühzeitig mit dem zweiten Rang abgefunden zu haben. Auch von hinten drohte keine Gefahr. Nachdem Coulthard mit einem Motorplatzer ausgeschieden war, lag Mika Häkkinen im zweiten Silberpfeil mit fast 30 Sekunden Rückstand auf dem dritten Rang. Ralf Schumacher fuhr das Rennen souverän zu Ende und verbuchte zum zweiten Mal nach Imola zehn WM-Punkte.

Pech für Heidfeld

Ein schwarzes Wochenende gab es dagegen wieder für den Sauber-Mann Nick Heidfeld . Der Mönchengladbacher schied bereits in der zweiten Runde nach einer Kollision mit dem Jaguar-Piloten Eddie Irvine aus. “Irvine wollte mich überholen und ist mir dabei ins Heck gefahren. Das war ganz klar sein Fehler,“ beschwerte sich “Quick Nick“ nach dem Rennen. Erst vor 14 Tagen in Monaco war er in der ersten Runde in die Leitplanke gekracht, weil er mit einem Arrows kollidierte.

Noch mehr Pech hatte sein Ortsrivale Heinz-Harald Frentzen . Der Jordan-Pilot gab am Samstag aus gesundheitlichen Gründen seinen Startverzicht bekannt. Frentzen krachte beim Freitagstraining in die Leitplanke und klagt seitdem über Sehstörungen und Schwindelgefühle. Ob der 34-Jährige in zwei Wochen auf dem Nürburgring antreten wird, müssen die Ärzte entscheiden. Den Platz des Mönchengladbachers übernahm Jordan-Testfahrer Ricardo Zonta, der als Siebter knapp die Punkteränge verpasste.

In der WM-Gesamtwertung führt jetzt Weltmeister Michael Schumacher mit 58 Punkten vor dem McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard (40). Ralf Schumacher hat nach seinem Sieg 22 WM-Zähler und liegt hinter dem Ferrari-Piloten Rubens Barrichello (24) auf dem vierten Rang.