DFB-Pokal

Funkels Lust nach verlorenem Pokalfinale: "Ich hätte Bock"

Scheidender FCK-Trainer lobt sein Team

Funkels Lust nach verlorenem Pokalfinale: "Ich hätte Bock"

Geht am DFB-Pokal vorbei - und einem neuen Trainerjob entgegen? Friedhelm Funkel verspürt noch Lust.

Geht am DFB-Pokal vorbei - und einem neuen Trainerjob entgegen? Friedhelm Funkel verspürt noch Lust. IMAGO/RHR-Foto

Friedhelm Funkel hat seinen Auftrag erfüllt - und als dritter Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern nach Dirk Schuster sowie Dimitrios Grammozis den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga erreicht. Einen Titel zum Abschied gab es für die Überraschungsmannschaft des DFB-Pokals aber nicht - richtig knapp mit 0:1 unterlagen die Roten Teufel im Berliner Olympiastadion dem Doublesieger Bayer Leverkusen.

Und damit auch keinen zweiten Triumph in Berlin für ebenjenen Funkel, der mit seinen 70 Jahren insgesamt schon zum fünften Mal die Ehre eines Pokalendspiels hatte (zwei als Spieler inklusive des Gewinns 1985 mit Uerdingen, drei als Trainer).

"Wir sind natürlich enttäuscht, es nicht geschafft zu haben, den Ausgleich zu erzielen", gab der Kultcoach hinterher bei der ARD zu Protokoll. Er wusste: "Wir haben die ein oder andere Möglichkeit gehabt." Schnell kam der Oldie aber auch aufs Team und die dargebotene Leistung zu sprechen, eben nur 0:1 verloren und ein paar Chancen herausgespielt zu haben: "Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft, wie sie aufgetreten und diszipliniert geblieben ist. Auch in Überzahl. Am Ende hat uns vielleicht ein Quäntchen Glück gefehlt."

"Die letzten vier Monate haben viel Kraft gekostet"

Doch irgendwie wirkte es so, als hätte Funkel durch diese Berlin-Experience neue Lust getankt - Lust, in (naher) Zukunft nach seinem angekündigten FCK-Abschied nun einen weiteren Trainerjob anzunehmen. Es wäre nach Neuss, Uerdingen, Duisburg, Rostock, Köln, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC, Bochum, Aachen, 1860 München, Fortuna Düsseldorf, nochmals Köln und Kaiserslautern sein 14.

Schließlich teilte Funkel vielsagend mit: "Es war das letzte Spiel für den 1. FC Kaiserslautern, das ist richtig. Ob es aber das letzte Spiel meiner Karriere war, das kann ich nicht sagen. Ich hätte Bock, irgendwann mal wieder weiterzumachen." Vorerst freue sich der Trainer aber auf die Pause: "Die letzten vier Monate haben viel Kraft gekostet - und ich bin froh, wenn ich ab Montag wieder neue Kraft tanken kann."

Fans? "Von dem Standpunkt her haben wir klar gewonnen"

zum Thema

Sein Kapitän Jean Zimmer gewährte derweil noch bei Sky Einblicks in die Gedanken der Mannschaft nach diesem nur mit einem Treffer verlorenen Endspiel - und ins eigene Seelenleben: "Ich bin enttäuscht. Vom Gefühl her war ein Tick mehr drin, wir haben alles reingeworfen und Paroli geboten."

Der Stolz auf diese erfolgreiche Pokal-Saison und auf das, "was wir heute geleistet haben", samt Zweitliga-Klassenerhalt werde aus seiner Sicht aber "in den nächsten Tagen" kommen. "Klar ist aber auch, die (Leverkusen; Anm. d. Red.) haben eine Qualität, auch das 2:0 zu machen."

"Aber nochmal", so Zimmer weiter, "wir haben alles reingeworfen und es hat nicht sollen sein. Leider haben wir es nicht geschafft, noch mehr klare Chancen herauszuspielen - doch wir haben auch gegen den Deutschen Meister gespielt." Deswegen werde mit der Zeit der Stolz obsiegen - nur wann genau? "Das lässt sich aktuell noch schwer sagen. Drei, vier, fünf Tage wird es schon dauern, das zu verarbeiten - aber spätestens, wenn ich die Bilder nochmal sehe, wird es gehen."

Jean Zimmer und Co.

Es sollte nicht sein: Jean Zimmer und Co. ziehen davon. Getty Images

Dabei spielte der Führungsspieler auch auf die eigene Anhängerschaft, die abgesehen von einigen Pyrovergehen samt Silvesterraktenabschüssen zu Beginn des zweiten Abschnitts unter anderem mit lautstarker Kulisse und einer tollen Choreographie eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht hatten. "Was unsere Fans heute abgerissen haben, war atemberaubend - beim Aufwärmen schon, während des ganzen Spiels dann. Von dem Standpunkt her haben wir klar gewonnen."

Zum Thema: Beschlossene Sache - Funkel und FCK trennen sich nach der Saison

mag

Bilder zum DFB-Pokalfinale: Die FCK-Choreographie und Xhakas Traumtor