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Führungsbeben in Pipinsried: Lushi und Maltas treten ab

FCP findet die Vorgehenweise "befremdlich"

Führungsbeben in Pipinsried: Sportdirektor Lushi und Sportlicher Leiter Maltas treten ab

Enver Maltas (im Bild) und Atdhedon Lushi und der FC Pipinsried gehen ab sofort getrennte Wege

Enver Maltas (im Bild) und Atdhedon Lushi und der FC Pipinsried gehen ab sofort getrennte Wege IMAGO/Beautiful Sports

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Erstmals seit dem Abstieg aus der Regionalliga Bayern erstrahlte der FC Pipinsried zuletzt wieder in altem Glanz und sorgte allen voran mit dem Überraschungscoup im Landespokal-Viertelfinale, als man den Drittligisten TSV 1860 München in Unterzahl in die Knie zwang, für Euphorie rund um die Hazrolli-Arena. Nun jedoch, nicht einmal zwei Wochen nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale, steht der Verein wie so oft in der jüngeren Vergangenheit vor einem Scherbenhaufen.

Bislang hat es keine offizielle Kontaktaufnahme mit dem Vorstand des FC Pipinsried von Seiten des Sportdirektors oder des Sportlichen Leiters gegeben.

FC Pipinsried kritisiert die Vorgehensweise des Führungsduos

Wie der FCP nämlich am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung verkündete, haben sowohl Sportdirektor Atdhedon Lushi als auch der Sportliche Leiter Enver Maltas ihre Ämter mit sofortiger Wirkung niederlegt. Die Art und Weise, wie der Verein dabei vom Rücktritt des Führungsduos erfuhr, könnte chaotischer kaum sein. "Die Information, dass beide nicht mehr für den FC Pipinsried tätig sind, haben wir am frühen Montagmorgen aus der Presse erfahren. Auf dem Onlineportal Fupa gab der ehemalige Sportliche Leiter, Enver Maltas, seinen sowie den Rücktritt des Sportdirektors bekannt. Bislang hat es keine offizielle Kontaktaufnahme mit dem Vorstand des FC Pipinsried von Seiten des Sportdirektors oder des Sportlichen Leiters gegeben. Diese Vorgehensweise finden wir befremdlich", heißt es wörtlich in der Stellungnahme des Vereins.

Bei besagtem Vertrauensbruch soll es sich um ein geheimes Treffen zwischen der Vorstandschaft und Cheftrainer Martin Weng handeln, in dem letzterer einer mündlichen Vertragsverlängerung zugestimmt haben soll. Aufgrund des Vertrauensverlustes sei ein Rücktritt unumgänglich gewesen. Eine Chance auf Versöhnung gäbe es laut der aktuellen Informationslage auch nicht. "Es gibt kein Zurück mehr", wird Lushi auf Fupa abschließend zitiert.

Pipinsried fällt in alte Muster zurück

Schlammschlachten gehören beim FC Pipinsried mittlerweile schon fast zur Tradition. Fast exakt vor zwölf Monaten bestimmte der FCP - damals noch mitten im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern - für mehrere Wochen die Nachrichtenlage im bayerischen Amateurfußball, als binnen drei Wochen vier verschiedene Trainer auf der Bank Platz genommen hatten.

Wie es in Pipinsried weitergehen soll, weiß aktuell niemand so richtig. "Bis zum heutigen Zeitpunkt liegt dem Vorstand kein Konzept für die fußballerische Zukunft des FC Pipinsried vor. Zudem haben wir Kenntnis, dass Enver Maltas mit einem anderen Verein verhandelt hat. Wir bedauern sehr, dass keine persönlichen Gespräche geführt wurden. Wir danken Enver Maltas und Ati Lushi für die geleisteten Dienste und wünschen den Beiden für die Zukunft alles Gute", heißt es abschließend.

Lukas Karakas