3. Liga

Frymuth zur geerdeten 3. Liga: Stabile Finanzen bleiben "Daueraufgabe"

DFB-Vize hebt Emotionalität hervor und sieht gute Perspektive

Frymuth zur geerdeten 3. Liga: Stabile Finanzen bleiben "Daueraufgabe"

Hebt die Leidenschaft der Drittligisten hervor: DFB-Vizepräsident Peter Frymuth.

Hebt die Leidenschaft der Drittligisten hervor: DFB-Vizepräsident Peter Frymuth. IMAGO/Hartenfelser

15 Jahre nach ihrer Gründung sieht Peter Frymuth die 3. Liga auf dem richtigen Weg - und im Vergleich zum Vorjahr noch einmal "einen Schritt weiter". Das sagte der DFB-Vizepräsident, zuständig für die Spielklasse, in einem Interview mit dfb.de. Der 67-Jährige streicht darin die "besondere Emotionalität" und Leidenschaft auf und neben den Plätzen heraus. "Die Resonanz bei den Fans ist noch einmal gestiegen", so Frymuth.

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Die gute Zusammenarbeit zwischen Verband, Vereinen und Partnern sei eine Stärke, dieses "Teamwork" wiederum die Grundlage für eine gute Perspektive der 3. Liga.

Corona-Zerreißprobe überwunden

Die Zerreißprobe, die die Corona-Pandemie für die Liga dargestellt habe, hätten alle Beteiligten durch "Kontinuität und einen ausgiebigen Diskurs" seither überwunden. Die Zuschauerzahlen in der laufenden Saison senden ebenfalls klar positive Signale.

Ein Jahr 3. Liga ist deutlich mehr als ein Lebensjahr, das kann ich aus eigener Erfahrung unterstreichen.

Peter Frymuth

Knifflig bleibe indes der Sprung zwischen 3. Liga und 2. Bundesliga, betont Frymuth. "Wir haben eine Situation, die Fluch und Segen zugleich ist. Einerseits haben wir die wirtschaftliche Spanne zur 2. Bundesliga als permanente Herausforderung. Andererseits spielt dadurch die Kommerzialisierung in der Außenwahrnehmung eine weniger dominante Rolle." Denn die 3. Liga werde als "sehr geerdet wahrgenommen, als Profifußball zum Anfassen".

Fans des TSV 1860 München

Die Zuschauerzahlen boomen in der 3. Liga. Hier Löwen-Fans beim Spiel in Aue. IMAGO/Jan Huebner

Task Force soll Negativ-Beispiele wie Uerdingen und Türkgücü verhindern

Ein spannender Wettbewerb geriet in der jüngeren Vergangenheit durch die Insolvenzen des KFC Uerdingen und von Türkgücü München ins Wanken. Gezeigt hätten diese beiden prominenten Fälle, dass die "wirtschaftliche Stabilität weiter in den Vordergrund zu rücken" sei. Dies hätten die Vereine auch erkannt, denkt Frymuth. Maßnahmen der "Task Force 3. Liga" wie die Absenkung der Zuschauer-Mindestkapazität und die Verschärfung der Eigenkapitalauflage würden die Wahrscheinlichkeit von weiteren negativen Fällen senken. Dass es zu keinen weiteren Insolvenzen kommen kann, sei freilich "Augenwischerei".

Unter dem Strich sieht Frymuth die 3. Liga nach 15 Jahren aus der Pubertät heraus ("Ein Jahr 3. Liga ist deutlich mehr als ein Lebensjahr, das kann ich aus eigener Erfahrung unterstreichen") und "mitten im normalen Leben angekommen". Sie habe ihren "festen Platz gefunden, sich etabliert und entwickelt sich beständig weiter" - zu einer mittlerweile "nahbaren Profiliga mit Ecken und Kanten und einem attraktiven, spannenden Wettbewerb". Viele Aufsteiger aus der 3. Liga hätten sich anschließend in den höheren Spielklassen bestens entwickelt, der 1. FC Heidenheim sei "das beste Beispiel".

aho

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