DFB-Junioren-Pokal

Junioren-Pokal: Moerstedt schießt Hoffenheim zum Titel

Zwei Treffer des Sport-Clubs aberkannt

Moerstedt schießt dezimierte Hoffenheimer gegen Freiburg zum Junioren-Pokalsieg

Jubel bei der TSG Hoffenheim nach dem Treffer zum 3:2 durch Max Moerstedt (2. v. re.).

Jubel bei der TSG Hoffenheim nach dem Treffer zum 3:2 durch Max Moerstedt (2. v. re.). IMAGO/Schüler

Die Vorzeichen schienen eigentlich klar. Die TSG Hoffenheim ist eine der dominierenden Mannschaft im deutschen Jugendfußball, setzte sich erst vor kurzen mit einer Gesamtbilanz von 10:2 im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft gegen Mönchengladbach durch. Freiburg dagegen, das nach dem Abstieg aus der Bundesliga die Oberliga nach Belieben dominiert hatte (26 Spiele, 25 Siege, ein Remis - Torverhältnis 101:14), galt als Außenseiter, war jedoch mit einigen Spielern bestückt, die bereits zahlreiche Spiele in Liga drei bei der U 23 der Freiburger absolviert hatten.

Beim SC nahm Trainer Bernhard Weis im Vergleich zum 3:1-Halbfinal-Erfolg gegen Schalke drei Wechsel vor. Jantunen, Steinmann und Tober begannen anstelle von Katz, Afuetozia und Manzambi (Rotsperre). Sein Gegenüber Tobias Nubbenmeyer veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Habfinalerfolg gegen Mainz einmal: Strobl startete anstelle von Erdal.

Poller kontert Catak-Elfmeter

Die Freiburger begannen forsch, hatten durch Catak den ersten Abschlussversuch der Partie (6.). In der Folge wurde es direkt hitzig zwischen den Akteuren beider Seiten, bevor sich auch die TSG durch U-17-Weltmeister Moerstedt erstmals vor dem gegnerischen Tor zeigte (14.). Vier Minuten später wurde Freiburgs-Catak im Strafraum von Dagdeviren zu Fall gebracht, der sehr risikoreich in den Zweikampf grätschte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sturm zur Führung für den SCF (19.).

Die TSG wurde in der Folge besser. Micheler (24.) und Dagdeviren (36.) konnten den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Anders Poller, der in der Anschlussaktion Auge bewies und das Spielgerät gekonnt und platziert im rechten Eck unterbrachte (36.). Freiburg war anschließend immer wieder gut für Kontersituationen, so durch Catak (38., 45.+2) oder den Kopfball an den Pfosten von Amegnaglo (45.).

Freiburgs Tor zählt nicht, Strobl bringt TSG in Front

Nach dem Seitenwechsel musste die TSG gleich einen ersten Aufreger überstehen. Freiburgs Amegnaglo nutze einen Patzer von Lade, der Treffer zählte jedoch nicht, weil Flankengeber Tober vermeintlich im Abseits stand (49.). Wohl eine falsche Entscheidung, den VAR gibt es bei den Junioren jedoch nicht. Ansonsten war die TSG die spielbestimmende Mannschaft, was sich zunächst auch in den Chancen von Makanda (50., 59., 60.) und Micheler (56.) widerspiegelte.

So war auch der Führungstreffer durch Strobl (69.) im Anschluss an einen Eckball zu dem Zeitpunkt verdient. Generell waren es in dieser Phase die Eckbälle, die bei den großgewachsenen Hoffenheimern immer wieder Gefahr entfachten. Freiburg versuchte zu antworten, scheiterte durch Amegnaglo (75.) und Wagner (79.) aber an TSG-Keeper Lade beziehungsweise dem Tornetz. Für die TSG ergaben sich nun Räume, die Makanda (80.), Moerstedt (86.) und Krasniqi (87.) jedoch nicht nutzen konnten.

David Amegnaglo

David Amegnaglo erzielte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit den umjubelten Ausgleich. IMAGO/Schüler

So kam es wie es kommen musste. Hoffenheims Schlussmann Lade wollte den Ball wegschlagen, traf dabei aber den anlaufenden und angrätschenden Schulten, von dem der Ball in den Lauf von Amegnaglo sprang, der aus wenigen Metern einschob und die Verlängerung besorgte (90.+2). Aus Freiburger Sicht wurde es aber noch besser, denn der bereits verwarnte Micheler sah in der 90.+4 die Gelb-Rote Karte.

Moersted zum 3:2 - SC-Treffer erneut aberkannt

In der Verlängerung war zunächst nicht zu erkennen, dass die TSG in Unterzahl war. Chancen gab es zunächst keine. So war es ein Strafstoß, der die Hoffenheimer wieder in Führung brachte. U-17-Weltmeister Moerstedt ging nach Foul von Yilmaz zu Boden und verwandelte anschließend selbst zum 3:2 (105.).

Freiburg war nun gezwungen, den Druck zu erhöhen, was die Mannen auch taten. Zum Ende hin wurde es noch einmal turbulent: Der Ball lag nach einer Volley-Abnahme samt ping-pong-artigen Szenen und dem Abstauber von Wagner im Tor der Kraichgauer ... der Treffer zählte jedoch nicht, weil der Unparteiische zuvor ein Handspiel gesehen hatte - erneut eine strittige Entscheidung.

Tore und Karten

1:0 Sturm (19')

1:1 Poller (36')

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SC Freiburg
Freiburg

Jantunen - Steinmann , Schopper , Ogbus , Yilmaz - Marino, N. Wagner , Amegnaglo , Sturm , Tober - Catak

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TSG Hoffenheim
Hoffenheim

Lade - Strobl , Frees , Erlein , Behrens - Dagdeviren , Micheler , Poller , Makanda , Hennrich - Moerstedt

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Schiedsrichter-Team

Nils Musekamp Nordhorn

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Spielinfo
Stadion Karl-Liebknecht-Stadion
Zuschauer 3.105
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So blieb es am Ende beim 3:2 für die TSG, die nun die Chance auf das Junioren-Double hat, denn am 30. Mai wartet das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen den BVB.

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