Eintracht-Coach Adi Hütter nahm nach dem 2:1-Hinspielerfolg vor einer Woche drei Änderungen an seiner Startelf vor: Abraham, Gacinovic (beide Bank) und Rebic (Rückenbeschwerden) wurden von Touré, Kamada und Joveljic vertreten.
Tallinns Trainer Jürgen Henn wechselte dagegen nur einmal Personal: Der angeschlagene Miller machte im linken Mittelfeld für Sinyavskiy Platz.
Obwohl sich die Gäste nicht einigelten, zeichnete sich aus Frankfurter Sicht recht früh ein spielerisches Übergewicht ab. Weil es für den Halbfinalist des Vorjahres zunächst aber kein Durchkommen gab, versuchte es Kohr aus der Distanz (9.). Der aktive Paciencia schloss einen Ein-Mann-Konter aus spitzem Winkel zu harmlos ab (14.), auch die Gäste, die immer wieder ausschwärmten, ließen klare Aktionen vermissen. Neuzugang Joveljic wurde nach der Anfangsviertelstunde immer wieder in Szene gesetzt, konnte aber keinen seiner drei Abschlüsse aufs Tor bringen (19., 25., 26.).
Floras schnelle Antwort
Also versuchten es Da Costa und Konsorten - vorzugsweise über die rechte Seite - mit Nebenmann Paciencia. Dieser köpfte zunächst drüber (28.), wurde dann stark von Pürg verteidigt (35.), brachte das Runde aber schließlich doch im Eckigen unter: Nach einer Da-Costa-Flanke setzte sich der Portugiese am Fünfmeterraum durch und köpfte ins lange Eck ein - 1:0 SGE (37.). Doch die mutigen Gäste hatten eine schnelle Antwort parat: Vassiljev fand mit einem Pass in die Tiefe Sinyavskiy, der Touré ausschaukelte und an Wiedwald vorbei zum Ausgleich traf (40.). Vassiljev selbst verlangte dem Schlussmann wenig später eine Parade ab (44.). 1:1 zur Pause.
Nach Wiederbeginn bestätigte sich, dass die Partie inzwischen auf Augenhöhe stattfand. Chancen hatte aber nur Frankfurt: Joveljic trat nach einer scharfen Hereingabe über den Ball (51.), Paciencia köpfte Igonen aus wenigen Metern in die Arme (52.). Doch der Torschütze zum 1:0 sollte kurz darauf eine noch bessere Gelegenheit bekommen: Järvelaid wehrte Da Costas Distanzschuss mit dem Ellbogen ab, Schiedsrichter Jorgen Burchardt zeigte auf den Punkt - Geburtstagskind Paciencia verwandelte souverän (54.).
Nur wenig fehlt beim Fallrückzieher
Vassiljevs Antwort fiel diesmal harmlos aus (56.), nach einer Stunde ließen die Kräfte der Esten spürbar nach. Dafür spielte die Eintracht - und wie: Paciencia vollführte einen herrlichen Fallrückzieher, es fehlte nur ein knapper Meter (62.). Schon zu diesem Zeitpunkt war die Luft im Prinzip raus, Tallinn ergab sich allmählich seinem Schicksal. Kostic und Durm (je 88.) gaben die letzten Schüsse der austrudelnden Partie ab, Flora-Keeper Igonen konnte sich ein letztes Mal auszeichnen - und sich nach Schlusspfiff wie seine Mitspieler auch Beifall von den Eintracht-Fans abholen.
Am nächsten Donnerstag geht es für Frankfurt mit dem Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde weiter - dann geht es zum FC Vaduz. Schon am Sonntag danach (15.30 Uhr) ist Frankfurt bei Waldhof Mannheim in der ersten DFB-Pokal-Runde gefordert.