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Fortuna Kölns Sportchef Mink: "Ich erwarte eine Steigerung"

Gespräch über schlechte Ergebnisse, die Heimschwäche und von Ahlen

Fortuna Kölns Sportchef Mink: "Ich erwarte eine Steigerung"

Hat mit seinem Klub ein kompliziertes Halbjahr hinter sich: Matthias Mink, Sportchef von Fortuna Köln

Hat mit seinem Klub ein kompliziertes Halbjahr hinter sich: Matthias Mink, Sportchef von Fortuna Köln imago images/Eibner

Herr Mink, der SC Fortuna Köln überwintert in der Regionalliga West auf Rang 10. Ursprünglich angepeilt war eine Top-4-Platzierung. Wie erklären Sie den Unterschied zwischen Wunsch und Realität?

Es ist sicherlich auch dem schlechten Start geschuldet. Durch unseren personellen Umbruch war er nicht so, wie wir uns es erhofft hatten. Aber wir haben auch noch zwei Nachholspiele. Rot-Weiß Oberhausen auf Platz 6 ist nur sechs Punkte entfernt. Unsere Ziele sind nicht ganz so weit weg, wie man manchmal denkt. Mit dem 10. Platz sind wir natürlich trotzdem sehr unzufrieden. Wir haben aber noch 16 Spiele zu gehen. Mit dem Jahr 2023 wollen wir die Hinserie vergessen machen.

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Gerade vor eigenem Publikum lief es nicht. Im Südstadion gelangen nur drei Siege in zehn Spielen.

Trotzdem haben wir eine außergewöhnliche Unterstützung erfahren - obwohl wir natürlich zu wenig gute Ergebnisse erzielt haben. Das ist aller Ehren wert. Wir wollen die Fans im Jahr 2023 mitnehmen und den tollen Support mit besseren Ergebnissen belohnen.

Gab es im vergangenen halben Jahr einen Punkt, an dem Trainer Markus von Ahlen intern zur Diskussion stand?

Nein. Wir haben immer gesagt, dass wir den Weg als Ausbildungsverein gemeinsam gehen. Für dieses Projekt haben wir uns ihn als Trainer ausgesucht. Dass es mal zu Problemen und Widrigkeiten kommt, ist normal. Dass sie so heftig ausfallen, wie zu Saisonbeginn, damit haben wir nicht gerechnet. Aber wir wollen mit dem Trainer Kontinuität in das Projekt bringen, auch im neuen Jahr.

Was zeichnet von Ahlen aus?

Das Thema Ausbildung ist uns wichtig, da verfügt er über große Expertise. Wir haben viele junge Spieler im Kader, denen er einiges mitgeben konnte. Er hat seitens der Mannschaft uneingeschränkte Rückendeckung. Das ist ein Faustpfand, auf dem man einiges aufbauen kann.

Es war eine Entwicklung zu sehen. Die alleine reicht natürlich nicht. Es geht darum, Punkte einzufahren.

Matthias Mink (55) will den Trend auch auf dem Papier sehen

Bewerten Sie die stärkere Miteinbeziehung von Nachwuchsspielern in die Profi-Abteilung - ein im Sommer vom Verein ausgegebenes Ziel - als gelungen?

Da bin ich geteilter Meinung. Wir können aus unserer Nachwuchsabteilung nicht immer so viele Spieler in die erste Mannschaft ziehen. Vier Jugendspieler sind seit Sommer dauerhaft oben dabei. Gianluis Di Fine hatte ordentliche Einsatzzeiten, Finn Bauens kommt zumindest auf ein Spiel. Younes Derbali und Tariq-Emad Suleiman wurden noch nicht berücksichtigt. Es war insgesamt okay, körperlich ist den Jungs eine gute Anpassung gelungen. Und es geht nicht nur um unsere Nachwuchsspieler, sondern auch um verpflichtete, junge Spieler wie Adrian Stanilewicz oder Kingsley Sarpei. Mit Sicherheit ist überall noch Luft nach oben.

Was erwarten Sie von Trainer und Mannschaft im jetzt angebrochenen neuen Jahr?

Eine Steigerung, das ist ganz klar. Es war eine Entwicklung zu sehen. Die alleine reicht natürlich nicht. Es geht darum, Punkte einzufahren. Wir wollen so schnell wie möglich den Anschluss ans obere Tabellendrittel schaffen.

Werden Sie das Aufgebot der Fortuna in dieser Wintertransferperiode verstärken?

Nein, wir werden mit den Spielern weiterspielen, die uns aktuell zur Verfügung stehen.

Welche Platzierung ist noch möglich?

Wir möchten weiter oben mitspielen. Ob es am Ende Platz 4 ist oder Platz 4 bis 6 wird - das muss man im Verlauf der Rückrunde sehen, das sind dann auch nur minimale Unterschiede. Wir wissen, dass es extrem eng ist. Außer Preußen Münster ist jedes Team auch für uns noch in Schlagdistanz. Wichtig ist es, gut aus der Winterpause zu kommen und auch in den Heimspielen gute Ergebnisse zu erzielen.

Mit Blick auf die Breite im Kader der Münsteraner, glaube ich, dass sie der absolute Topfavorit sind.

Matthias Mink glaubt nicht an eine Überraschung im Titelrennen

Ist Preußen Münster auf dem Weg zur Meisterschaft noch zu stoppen?

Man hat gesehen, dass Wuppertal eine gute Serie hingelegt hat. Und wenn einer Mannschaft das gelingt und Münster gleichzeitig patzt, kann es noch einmal spannend werden. So wie es sich aktuell darstellt, und mit Blick auf die Breite im Kader der Münsteraner, glaube ich, dass sie der absolute Topfavorit sind. Aber ich rufe ungern eine Meisterschaft im Winter aus.

Christian Krämer

Die Trainer in der Regionalliga West