Der eine muss aufhören, der andere geht freiwillig. Bei Alemannia Aachen herrscht derzeit viel Betrieb. Mittelfeldspieler Florian Müller muss verletzungsbedingt seine Schuhe an den Nagel hängen und wird den Aachenern künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Das wird auch Uwe Scherr nicht mehr. Der gibt das Amt des Sportdirektors auf, das nicht neu besetzt wird.
Die lange Leidenszeit von Florian Müller scheint ein Ende zu nehmen. Der 25-Jährige hatte sich in den vergangenen Jahren zweimal das Kreuzband im selben Knie gerissen und war bei Alemannia Aachen kaum zum Einsatz gekommen. Zuletzt bereitete das Knie aber keine Probleme mehr. Dass dies so bleibt, hofft auch die Alemannia, die den Mittelfeldspieler mit einem Einjahresvertrag ausgestattet hat.
"Alle Mann an Bord", meldet Aachens Trainer Ralf Aussem vor dem Trainingslager in Bitburg, wo sich die Alemannia ab Samstag neun Tage lang auf die Saison vorbereiten wird. "Freddy Borg hat muskuläre Probleme, wird aber mitfahren und mittrainieren", berichtet Aussem vor der Abreise.
Während mit Marco Höger, Tobias Feisthammel und Timo Achenbach drei seiner Teamkameraden zu den Dauerbrennern unter den Feldspielern nach der Hinrunde der 2. Bundesliga zählen, lief es bei Florian Müller sportlich nicht gerade rund. Seit dem 9. Spieltag fehlt der Mittelfeldspieler nach sechs Einsätzen verletzt. Grund zum Jubeln hat der 23-Jährige dennoch - sein Vertrag wurde verlängert.
Von einem steten Lernprozess seiner jungen Elf berichtet Aachens Trainer Peter Hyballa (34) gerne und voller Stolz. Siehe das gestrige Duell gegen Mainz. In der Sommervorbereitung fieselte der FSV die Alemannia klar mit 4:0 ab, nun drehte Hyballas Elf den Spieß um, warf den Bundesliga-Spitzenreiter sensationell aus dem Pokal.
Aachen hat den Punktgewinn beim 1:1 in Bochum teuer bezahlt. Die Alemannen müssen mindestens sechs Monate auf Florian Müller verzichten. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler fällt wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie aus. Kevin Kratz, der schon nach 18 Minuten vom Feld musste, wurde inzwischen am Knie genäht.
Die 1:4-Heimpleite gegen Union Berlin hatte für die Alemannia aus Aachen einen weiteren bitteren Nachgeschmack: Florian Müller erlitt einen Kreuzbandriss und muss rund sechs Monate pausieren. "Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich damit bestätigt", kommentierte Trainer Michael Krüger den Ausfall des 22-Jährigen, der nach Vereinsangaben am Donnerstag operiert werden soll.
Im bedeutungslosen letzten Saisonspiel der Alemannia gegen den FC Augsburg wird Florian Müller fehlen. Zudem ist der Einsatz von Jerome Polenz fraglich.
Drei Pflichtspiele, drei Spieler: Auf keiner Position im System von Alemannia Aachen war die Fluktuation bislang so groß wie im rechten Mittelfeld. Im DFB-Pokal gegen Wegberg-Beeck begann dort Andreas Lasnik, beim Ligaauftakt gegen Wehen Wiesbaden startete Daniel Brinkmann auf dieser Position und zuletzt bei Hansa Rostock bekleidete der vom 1. FC Magdeburg verpflichtete Florian Müller beim Anpfiff die rechte Mittelfeldseite.
Die Alemannia muss in der kommenden Saison etwas kleinere Brötchen backen. Auf der Jahreshauptversammlung Anfang der Woche bezifferte Geschäftsführer Frithjof Kraemer den Gesamtetat auf 17,5 Millionen Euro, obwohl der Verein sogar im Jahr des Abstiegs 2007 einen Überschuss von einer halben Millionen Euro erwirtschaftet habe. Der Lohn: Die Lizenz ohne Auflagen für die kommende Saison.
Die Tränen nach dem verpassten Aufstieg sind in Magdeburg abgewischt und es wird bereits wieder am Personal für die kommende Saison gearbeitet. Mit Florian Müller wurde am Montag der erste Neuzugang verpflichtet. Er erhält einen Zweijahresvertrag, während Torjäger Aleksandar Kotuljac den Verein Richtung Fürth verlassen wird.