DFB-Pokal

SC Freiburg: Flekken will nicht nur am Pokal "schnuppern"

SC-Torwart hofft nach dem Sieg in München auf ein weiteres Finale

Flekken will diesmal nicht nur "dran schnuppern"

SC-Torwart Mark Flekken (li.) will die Münchner am Samstag ein zweites Mal ärgern.

SC-Torwart Mark Flekken (li.) will die Münchner am Samstag ein zweites Mal ärgern. IMAGO/ActionPictures

Für Torhüter Mark Flekken war das 2:1 am Dienstagabend in München "mit eines der größten Spiele, die wir gemacht haben". Der Niederländer musste nur einen Ball passieren lassen, die anderen wehrte er ab oder er konnte sich unter anderem auf den überragenden Verteidiger Matthias Ginter verlassen. "Die Jungs haben so viel investiert und so eine Defensivleistung gezeigt - Chapeau!", lobte der SC-Keeper seine Vorderleute.

Im Gegensatz zur zweiten Pokalrunde gegen den FC St. Pauli und dem Achtelfinale beim SV Sandhausen erhielt Flekken - wie im Erstrundenspiel beim 1. FC Kaiserslautern - diesmal den Vorzug vor dem deutschen U-21-Torhüter Noah Atubolu. Das war auch der "Gesamtkonstellation" mit dem doppelten Duell gegen die Münchner innerhalb einer Woche geschuldet, erklärte Trainer Christian Streich bereits vor dem Viertelfinale.

DFB-Pokal: Viertelfinale

Wie in Kaiserslautern und gegen St. Pauli geriet der Sport-Club auch in München zunächst mit 0:1 in Rückstand und drehte das Spiel noch. "Da musst du aufpassen, dass du hier nicht, 2, 3 oder 4:0 von der Platte weggefegt wirst", sagte Flekken. Aber der Ausgleich von Nicolas Höfler habe für "Mut" gesorgt, "weil man gesehen hat, auch in Bayern kann es klappen mit dem Toreschießen". Anders als bei den jüngsten Aufgaben in der Bundesliga, als die Freiburger gegen Hertha, in Mainz und gegen Hoffenheim mehr Ballbesitz hatten, standen sie in München "unter Dauerspannung", betonte Flekken. "Jeden Moment kann sich jemand aufdrehen und den Steckball spielen."

Grifos emotionale Ansprache: "Hat gesagt, dass wir 'ne geile Truppe sind"

Am Ende konnte jedoch der SC-Torwart seine Arme in den Himmel strecken, als Lucas Höler (90.+5) auf der Gegenseite den Handelfmeter versenkte. Im vierten Pokalspiel dieser Saison war das bereits der dritte Treffer in der Nachspielzeit. Zuvor hatte Matthias Ginter (90.+3) gegen St. Pauli mit dem 1:1 für eine Verlängerung gesorgt, in Sandhausen traf Nils Petersen (90.+5) spät zum 2:0 Endstand. Das ist noch keinem Bundesligisten zuvor gelungen.

Zwei Zweier für Freiburg, drei Fünfer für den FCB: Die Noten zum Bayern-Aus

Am Dienstag sicherte es den Freiburgern den ersten Pflichtspielsieg beim FCB in der Vereinsgeschichte. Als das geschafft war, hielt Vincenzo Grifo im Kreis auf dem Rasen eine kurze emotionale Ansprache. "Er hat gesagt, dass wir 'ne geile Truppe sind, was Besonderes erreicht haben, und dass uns das ausmacht, wie wir heute aufgetreten sind", berichtete Flekken. Der historische Erfolg sollte aber nicht zu ausgiebig gefeiert werden, wie alle SC-Spieler erklärten, denn sie ahnten bereits, dass die Bayern nun zum Ligaspiel in Freiburg mit reichlich Revanchegelüsten anreisen werden.

Ein bisschen ungläubig waren sie allerdings auch, dass sie nun schon wieder im Halbfinale des DFB-Pokals stehen, insgesamt zum dritten Mal und zum zweiten Mal in Folge. Die bittere Niederlage im erstmaligen Finale 2022 gegen RB Leipzig ist dabei weiterhin in den Köpfen. "Letztes Jahr haben wir schon ein bisschen dran geschnuppert, konnten uns aber leider nicht für die harte Arbeit belohnen", sagte Flekken, "deswegen wollen wir dieses Jahr umso mehr wieder da hin, um es wiedergutzumachen".

Bevor am Sonntagabend ausgelost wird, gegen wen der Sport-Club Anfang Mai um den erneuten Finaleinzug und die Reise nach Berlin spielt, wollen die Freiburger auch im eigenen Stadion etwas Besonderes schaffen. In Freiburg haben sie zwar schon gegen die Bayern gewonnen, allzu oft war das aber nicht der Fall. Zuletzt gelang das am vorletzten Spieltag im Mai 2015, als der FCB bereits als Meister feststand, und der Sport-Club anschließend trotzdem abstieg. Diesmal geht es für die Freiburger darum, sich auf den internationalen Plätzen der Tabelle festzusetzen.

Daniela Frahm