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FIFA bestätigt: WM 2026 doch mit Vierergruppen und 104 Spielen

Modus für Turnier in USA, Kanada und Mexiko bekanntgegeben

FIFA bestätigt: WM 2026 doch mit Vierergruppen und 104 Spielen

Bei der WM 2026 gibt es jetzt doch Vierergruppen.

Bei der WM 2026 gibt es jetzt doch Vierergruppen. imago/ULMER Pressebildagentur

Bei der vergangenen Winter-WM in Katar spielten die teilnehmenden 32 Nationen insgesamt 64 Spiele aus. Zum ersten Mal seit 1998 wird sich dies bei der Weltmeisterschaft 2026, die in den USA, Mexiko und Kanada ausgetragen wird, ändern. 48 Teams sollten eigentlich in 16 Dreiergruppen gegeneinander antreten.

Es sickerte bereits durch, dass der FIFA-Rat die Beibehaltung der Vierergruppen plant. Das Council des Weltverbandes FIFA genehmigte nun am Dienstagnachmittag das Format mit zwölf Vierergruppen statt 16 Dreiergruppen. Die Zahl der Spiele steigt damit gegenüber dem Ursprungsplan nochmals um 24 auf 104. Das Finale findet am 19. Juli 2026 statt.

Probleme: Umwelt, Belastung, Spielplan

Der ursprüngliche Beschluss der FIFA aus dem Jahr 2017 zum neuen Dreiergruppen-Format geriet speziell aufgrund der Erfahrungen bei der WM 2022 in Katar immer mehr ins Wanken. Die Dreiergruppen hätten zwar ursprünglich gut geklungen, "aber es gibt Probleme", so FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani.

WM 2026 in USA, Kanada und Mexiko

Das Größte: Bei einem Modus mit Dreiergruppen würden absprachefähige letzte Spiele drohen, bei denen die spielfreie Nation möglicherweise ausscheiden würde. Außerdem sorgte der Vierergruppen-Modus in Katar für sportlich attraktives Geschehen - ein weiteres Argument für die FIFA, an dieser Variante festzuhalten.

Für die WM bedeutet der Modus nun konkret: Insgesamt 104 Spiele, im Gegensatz zu 80 Partien bei einem potentiellen Dreiergruppen-Modus. Die beiden Finalisten werden acht Spiele statt bisher sieben WM-Partien austragen (es gibt eine zusätzliche Zwischenrunde vor dem Achtelfinale), und die Dauer des Turniers wird von rund einem Monat auf über 40 Tage ausgedehnt werden. 

"Nach einer gründlichen Prüfung, bei der die sportliche Integrität, das Wohlergehen der Spieler, die Reisekosten der Mannschaften, die kommerzielle und sportliche Attraktivität sowie die Erfahrungen der Mannschaften und der Fans berücksichtigt wurden, genehmigte der FIFA-Rat einstimmig die vorgeschlagene Änderung", hieß es in einer Mitteilung. Das überarbeitete Format "mindert das Risiko von Absprachen und stellt sicher, dass alle Mannschaften mindestens drei Spiele bestreiten, während gleichzeitig ausgewogene Ruhezeiten zwischen den konkurrierenden Teams vorgesehen sind".

Zonen als Lösungsansatz - Logistik für Fans ein großes Problem 

Das Ziel der FIFA ist klar: Deutlich mehr Partien werden definitiv noch mehr Geld in die Taschen des Weltverbands spülen - jedoch auch für neue Komplikationen sorgen. Umwelt und die ohnehin schon stark beanspruchten Spieler werden noch stärker belastet. Der Spielplan muss überdacht werden, tausende von Kilometern liegen die Spielorte bei dem sich über drei Länder erstreckenden Turnier teilweise auseinander. Eine mögliche Lösung sollen Zonen sein, in denen die Teams spielen: "Wir können keine Teams von New York nach Los Angeles reisen lassen", so Montagliani.

Letzteres dürfte möglicherweise das geringste Problem sein, denn auch 2014 und 2018 in Brasilien bzw. Russland reisten die Mannschaften tausende von Kilometern zwischen ihren WM-Quartieren und den Spielorten hin und her. Für die Spielplangestaltung und die Logistik der Fans allerdings dürften die Herausforderung umso größer sein. Von der Umweltbelastung ganz zu schweigen.

bst, mst

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