Nach dem 1:1 im Hinspiel, Gatti hatte in der siebten Minute der Nachspielzeit den glücklichen Ausgleich für Juve erzielt, ging es mit einer ausgeglichenen Ausgangsposition ins Rückspiel. Sevillas Trainer José Mendilibar war mit dem Auftritt seiner Mannschaft im Hinspiel wohl zufrieden, denn er schickte genau die selbe Elf aufs Feld, wie in der Vorwoche.
Auf der anderen Seite gab es hingegen einige Wechsel: Abwehrchef Bonucci fiel wegen Adduktorenproblemen aus und wurde von Bremer ersetzt. Gatti ersetzte Alex Sandro links hinten. Außerdem rückte Illing-Junior für Kostic in die Anfangself. Er sollte Kean, der für Vlahovic in der Spitze kam, mit Bällen füttern.
Sevilla hat mehr vom Spiel - Juve lauert
Und die Veränderungen trugen durchaus Früchte, denn Juve gestaltete die Partie deutlich ausgeglichener als noch im Hinspiel. Dennoch hatte Sevilla etwas mehr vom Spiel. Immer wieder gab es Phasen, in denen sich die Andalusier in der Hälfte der Bianconeri festspielten. Die Mendilibar-Elf probierte es über die Außenbahnen mit vielen Flanken, die En-Nesyri und Co. in der Mitte suchten.
Szczesny rettet mehrfach
Nach einer höhepunktarmen Anfangsphase kamen die Hausherren dann auch zu Chancen: Ocampos (25.) und Acuna (31.) kamen der Führung nahe, scheiterten allerdings am stark aufgelegten Szczesny, Rakitic schoss volley knapp drüber (35.).
Europa League, Halbfinal-Rückspiele
Chancen auf beiden Seiten: Kean an den Pfosten
Doch auch Juve tauchte, anders als über weite Strecken im Hinspiel, immer wieder gefährlich vor dem Tor der Andalusier auf - hatte dabei sogar die dickeren Chancen: Di Maria (27.) und Kean (34., Pfosten) ließen die Führung frei vor Bono liegen. Außerdem zählte Rabiots Treffer aufgrund einer Abseitsposition nicht (42.).
Kurz vor der Pause gab es dann einen Aufreger - mit großem Glück für die Bianconeri: Cuadrado räumte Oliver links im Strafraum klar ab. Da das Schiedsrichtergespann trotz Überprüfung durch den VAR nicht auf Elfmeter entschied (45.+6) ging es nach einer unterhaltsamen ersten Hälfte in die Pause.
Vlahovic lupft Juve in Führung
Der zweite Durchgang ging weiter, wie der erste aufgehört hatte: mit viel Tempo, Intensität und Chancen auf beiden Seiten. En-Nesyri (51.) und Bryan (52.) waren gegen Szczesny nur zweiter Sieger, auf der anderen Seite verfehlte Rabiot den Kasten erst haarscharf (56.), dann schoss ein Joker Juve in Führung: Der rund eine Minute zuvor eingewechselte Vlahovic wurde von Rabiot in Szene gesetzt und netzte frei vor Bono per Lupfer zum 1:0 ein (65.).
Suso schlägt traumhaft zurück
Sevilla ließ sich von dem Rückstand allerdings überhaupt nicht aus dem Konzept bringen, spielte weiter munter nach vorne - und schlug wenig später verdient zurück: Susos traumhafter Schlenzer aus der zweiten Reihe schlug zum 1:1 im linken Eck ein (71.).
Nach dem Ausgleich machten die Hausherren weiter Druck, die alte Dame lauerte auf den einen Moment, sorgte jedoch nun immer seltener für Entlastung. Da Szczesny gleich mehrfach zur Stelle war und das 1:2 unter anderem gegen Suso (83.), Bryan (89.) und En-Nesyri (90.+1) verhinderte, fand die Partie nach 90 Minuten keinen Sieger, es ging es in die Verlängerung.
Lamela schießt Sevilla ins Finale
Auch die gehörte den Andalusiern, die ihr Übergewicht in der 95. Minute in die Führung ummünzten: Bei einer von vielen Flanken stieg Lamela in der Mitte hoch und köpfte platziert ins linke Eck ein.
In der Folge war die alte Dame bemüht, erspielte sich trotz einigen aussichtsreichen Angriffen - und einer Gelb-Roten Karte gegen Acuna wegen Zeitspiels aber keine echte Torchance mehr. So blieb es beim 2:1 für Sevilla, das damit am 31. Mai in Budapest die Chance auf den siebten Europa-League-Titel hat. Mit der AS Rom wartet die nächste italienische Mannschaft auf den Rekordsieger.
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Ramon Sanchez Pizjuan |
| Zuschauer | 42.186 |
Der FC Sevilla empfängt am Sonntag Real Betis Sevilla (21 Uhr), während die Alte Dame erst am Montag beim FC Empoli gastiert (20.45 Uhr).
