Europa League

Favorit im Rückspiel: Warum Union Berlin nur gewinnen kann

Knoche und Co. lassen sich auf die Spielchen nicht ein

Favorit im Rückspiel: Warum Union Berlin nur gewinnen kann

Bereit für einen möglichen Einzug ins EL-Achtelfinale: Union Berlin überzeugte in Amsterdam.

Bereit für einen möglichen Einzug ins EL-Achtelfinale: Union Berlin überzeugte in Amsterdam. imago images

Aus Amsterdam berichtet Jannis Klimburg

Es ist noch nicht allzu lange her, als Union nach zwei Spieltagen mit null Punkten in der Gruppenphase der Europa League mit dem Rücken zur Wand stand. Was folgte, ist bekannt: Vier minimalistische 1:0-Siege und somit der Einzug in die Play-off-Runde. Dort behielt am Donnerstag Keeper Frederik Rönnow einmal mehr seinen Kasten sauber.

Die Defensive ließ sowieso nur wenig anbrennen, wie so oft in der laufenden Spielzeit. Egal in welchem Wettbewerb. Vorne half diesmal nicht der liebe Gott. Oftmals hatten die Eisernen in den vergangenen Partien das Matchglück auf ihrer Seite. In Amsterdam wurde der sehenswerte Treffer von Morten Thorsby aufgrund eines Handspiels zu Recht zurückgenommen.

Und dennoch: Viele hatten den Köpenickern solch eine Darbietung bei einem der größten Traditionsvereine Europas nicht zugetraut. Der Respekt aus allen Regionen Deutschlands ist enorm. Diesen Status haben sich Trainer Urs Fischer und seine Mannschaft über einen längeren Zeitraum erarbeitet. Mit einfachen Tugenden, die aber in beachtlicher Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit abgerufen werden.

Schwer, den Union-Code zu knacken

Natürlich läuft noch nicht alles nach Plan. Gerade in der Offensive demonstriert Union immer wieder, dass sie spielerisch an ihre Grenzen gelangen. Aber diese Schwächen im letzten Drittel kaschieren sie auf dem ganzen Platz mit mentalen sowie physischen Attributen wie Kampfgeist, Willenskraft und immenser Laufstärke. So hat es jeder Gegner schwer, im eigenen Ballbesitz den Union-Code zu knacken.

Das beste Beispiel dafür: Ajax Amsterdam. Eine Mannschaft, die mit vielen Unterschiedsspielern ausgestattet ist. Diese können gerade mit flinken und trickreichen Bewegungen ihre Gegenspieler in höchste Not bringen. Doch Abwehrchef Robin Knoche und Co. ließen sich auf diese Spielchen nicht ein, verteidigten über die 90 Minuten weg clever und griffig.

So war es nicht groß verwunderlich, dass sich die Niederländer nur zwei halbe Chancen erspielen konnten. Viele Tore und ein großes Spektakel werden ebenfalls im Rückspiel am nächsten Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) An der Alten Försterei nicht zu erwarten sein. Ajax wird erneut hoch anlaufen und versuchen, Union früh unter Druck zu setzen. Die Berliner müssen sich diesmal aus diesen Drucksituationen eleganter befreien und sich präziser in die letzte Zone kombinieren.

Viel zu verlieren hat der Tabellenzweite der Bundesliga nicht. Es gleicht schon einer kleinen Sensation, dass die Berliner im zweiten Aufeinandertreffen mit dem niederländischen Rekordmeister als leichter Favorit ins Rennen gehen. Union kann nur gewinnen. Egal, wie das Rückspiel ausgehen wird. Denn den bisherigen Erfolg und Lauf in der Europa League nimmt den Köpenickern so oder so keiner mehr. Obendrein ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Köpenicker in der nächsten Spielzeit wieder europäisch auf Tour gehen werden.

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