Nordost

Energie Cottbus: Krawalle sind "existenziell bedrohlich"

Risikospiel gegen BFC Dynamo soll verlegt werden

"Existenziell bedrohlich": Energie Cottbus reagiert auf Ausschreitungen

Einige Wenige schaden dem Verein: Auf Energie Cottbus kommen nach Krawallen seiner Fans vermutlich saftige Strafen zu.

Einige Wenige schaden dem Verein: Auf Energie Cottbus kommen nach Krawallen seiner Fans vermutlich saftige Strafen zu. IMAGO/Fotostand

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Vier Punkte aus den vergangenen beiden Regionalliga-Spielen, diese Bilanz kann sich alles in allem sehen lassen, doch Energie Cottbus beschäftigt derzeit fast noch mehr, was bei beiden Partien auf den Zuschauerrängen vorgefallen ist. Beim 3:1 gegen den Chemnitzer FC wurde auf der heimischen Nordwand laut FCE "die in enger Zusammenarbeit mit der Cottbuser Feuerwehr und durch großes Zutun der Verantwortlichen des Vereins überhaupt erst realisierbare Choreografie letztlich für das Zünden pyrotechnischer Erzeugnisse benutzt". 

Noch gravierender waren die Szenen, die sich anderthalb Wochen später im Gästeblock beim Auswärtsspiel gegen Carl Zeiss Jena abgespielt hatten: Neben mehrmals gezündeter Pyrotechnik feuerten FCE-Anhänger auch Raketen in Richtung Haupttribüne. "Extreme und grenzüberschreitende Vorfälle" nennt dies Energie in der neuesten Mitteilung auf seiner Internetseite.

Diese Ereignisse brocken dem Verein saftige Strafen ein. So habe der Klub am Dienstag Post vom Verband bekommen und sei mit einer Geldstrafe in Höhe von 4500 Euro belegt worden. Damit sind all die genannten Vorfälle aber noch lange nicht abgegolten. Wörtlich schreiben die Lausitzer: "Besonders der Umstand, dass es in der laufenden Spielzeit nicht das erste sportgerichtliche Verfahren war, führte zu einer Erhöhung der Strafe und lässt schlimmste finanzielle Belastungen für das Sportgerichtsverfahren hinsichtlich des Auswärtsspiels in Jena vermuten."

Sponsoren kokettierten mit Rückzug

Gelder, die woanders eingespart werden müssen: "Derartige Summen sind für den Verein weder tolerierbar noch finanzierbar und gefährden in letzter Konsequenz beispielsweise die Realisierung eines möglichen Wintertransfers." Und nicht nur das: "In Ergänzung zu diesen bereits faktisch existenten sowie zu erwartenden hohen Strafzahlungen an den Verband, haben Gespräche mit Sponsoren und Partnern des Vereins auch Tendenzen zu möglichen Beendigungen ihrer Engagements im Wiederholungsfall sichtbar gemacht. Umstände, die letzten Endes für den FC Energie existenziell bedrohlich werden können."

Die letzten beiden Cottbus-Spiele

Der Verein hat bereits reagiert. So wurde eine für das kommende Heimspiel gegen den 1. FC Lok Leipzig geplante Choreografie auf der Nordwand nicht genehmigt. Dazu haben die bei den Krawallen in Jena sechs namentlich bekanntgewordenen Personen ein unbefristetes Hausverbot für alle Spielstätten des Vereins erhalten.

Zudem bemühen sich die Cottbuser, das für 11. November geplante Auswärtsspiel gegen den BFC Dynamo auf den darauffolgenden Samstag zu verlegen. Energie sieht "unter den gegebenen Umständen die Austragung des als Risikospiel kategorisierten Aufeinandertreffens mit dem BFC Dynamo am Freitag, 11. November um 19:00 Uhr als kaum vertretbar an".

stw