3. Liga

"Euphorie pur": Wie ein 19-Jähriger den Löwen ein Remis rettete

Ludewig und Kwadwo fallen erst mal aus

"Euphorie pur": Wie ein 19-Jähriger den Löwen ein Remis rettete

Völlig losgelöst: Tim Kloss.

Völlig losgelöst: Tim Kloss. IMAGO/Sven Simon

Frühes Gegentor in der 9. Minute, verletzungsbedingte Auswechslung von Kilian Ludewig in der 30. Minute und Rote Karte für Leroy Kwadwo wegen einer Notbremse in der 44. Minute. Klar, dass Löwen-Sportdirektor Christian Werner gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag eine "sehr schlechte erste Halbzeit" gesehen hatte.

"Wir waren verunsichert", erklärte Trainer Argirios Giannikis. "Wir haben die Pause gebraucht, um uns neu auszurichten und mit mehr Mut erneut ranzugehen." Der Coach stellte auf ein 5-3-1-System um und brachte für Stürmer Eliot Muteba den erst 19 Jahre alten Tim Kloss, der zuvor erst elf Minuten in der 3. Liga gespielt hatte und plötzlich den Stabilisator gab.

Tor Tim KLOSS (re,TSV 1860 Muenchen) zum 
1-1,Aktion;KopfballStrafraumszene.
Mitte Fynn LAKENMACHER (1860 Muenchen).
Fussball 3.Liga, 34.Spieltag
TSV 1860 Muenchen - 1.FC Saarbruecken  1-1
am 120.04.2024 in Muenchen
GRUENWALDER STADION.
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Kloss kontert per Kopf: Dezimierte Löwen ärgern Saarbrücken

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Doch nicht nur das. Der defensive Mittelfeldspieler erzielte in der 84. Minute per Kopfball auch den Ausgleich für die Löwen - sein erstes Profitor! "Ich habe die schlechten Zeiten miterlebt, ich habe die guten Zeiten miterlebt. Es ist unfassbar. Ein unglaubliches Gefühl, vor der Kurve das Tor zu schießen", beschrieb Kloss, seit Sommer 2017 beim TSV 1860 München, seine Gefühle. "Die Emotionen im Körper sind unfassbar. Euphorie pur!"

Giannikis drückt Wertschätzung aus

Giannikis lobte derweil die Moral, "gegen einen solchen Gegner in Unterzahl zurückzukommen. Wir haben leidenschaftlich verteidigt und wollten Standards herausholen." Der Plan ging auf: Eine Vrenezi-Ecke drückte Kloss schulmäßig aus dem Kreuz ins Netz. "Wir arbeiten tagtäglich mit ihm", sagte Giannikis über das Talent: "Er ist ein super Fußballer, den wir sehr wertschätzen. Sein linker Fuß ist klasse. Und seinen Offensivkopfball hat er heute gezeigt."

Kloss selbst kündigte "zumindest eine kleine Party" nach seinem Premierentor an. Außerdem werde er ein "bisschen Geld" in die Mannschaftskasse einzahlen müssen. Die größere Party gibt es erst, wenn der Klassenverbleib auch rechnerisch perfekt ist. Mit 43 Zählern vier Spieltage vor dem Saisonende dürften Restzweifel am Klassenerhalt seit Samstag aber eigentlich schon beseitigt sein.

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Bei Ludewig "ist wahrscheinlich mehr kaputt"

Einziger Wermutstropfen ist die Mittelfuß-Verletzung von Ludewig, die er sich bei einem Zweikampf mit Marcel Gaus zuzog. "Der Spieler ist verletzt, musste ins Krankenhaus. Da ist wahrscheinlich mehr kaputt, von alleine bricht er sich den Fuß nicht", sagte Werner bei MagentaSport und gab damit wenig Anlass zu Hoffnung, dass es keine schwere Verletzung ist.

Ludewig und Rotsünder Kwadwo fallen also erst mal aus. Dafür stimmt der Kampfgeist des Teams. Das Derby in Haching kann kommen. "Da spielen ein paar Jungs, die ich noch aus der Jugend kenne", sagt Kloss, der bei den Löwen und dem FC Bayern ausgebildet wurde, mit Blick auf Sonntag (19.30 Uhr): "Für mich auf jeden Fall ein besonderes Spiel."

cfl

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