Wer weiß, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Naifi in dieser Szene nicht in Rücklage gekommen wäre - wenn der Angreifer des 1. FC Saarbrücken in der 5. Minute also getroffen und den Ball nicht über das Essener Tor geschossen hätte. Möglicherweise wäre RWE dann gar nicht so druckvoll geworden und nach 90 umkämpften und äußerst leidenschaftlichen Minuten auch nicht als Sieger vom Feld gegangen.
All das ist hypothetisch, aber eine große Chance war es allemal, die Naifi zu Spielbeginn ausließ. Nicht einmal 60 Sekunden später lag der Ball dann auf der anderen Seite des Feldes im Netz - und am Ende einer emotionalen Begegnung waren es die Essener, die jubelten.
Bei RWE kehrt Götze zurück
3. Liga, 12. Spieltag
RWE-Coach Christoph Dabrowski hatte seine Startformation nach dem 2:1 bei Dortmund II nur auf einer Position verändert. Götze ersetzte Kourouma, sonst blieb die Anfangself dieselbe. Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl hingegen tauschte nach dem 0:2 in Aue dreimal: Für Uaferro, Rizzuto und Günther-Schmidt begannen Thoelke, Gaus und Naifi - jener Akteur also, der die erste Szene haben sollte, bevor Young nach einer Obuz-Flanke das 1:0 für Essen markierte (6.) und damit eine Sturm-und-Drang-Phase einläutete.
Die Gastgeber nahmen den Schwung des Führungstreffers mit und legten nach einer erneuten Hereingabe von Obuz prompt das 2:0 durch Vonic nach (18.). Saarbrücken war nicht mehr auf der Höhe, arbeitete sich dann aber wieder in die Partie und schnupperte am Anschlusstreffer (34.), ehe dieser noch vor der Pause tatsächlich fiel: Naifi traf nach einer Flanke von Rabihic (40.).
Rabihic und Müsel ohne Fortune
Auch nach Wiederbeginn hatten beide Teams ihre Momente. Rabihic hätte das 2:2 erzielen können (57.), dann war RWE dem 3:1 nahe (62., Müsel, Pfosten).
In der Schlussphase warf Saarbrücken noch einmal alles nach vorne, wurde aber nicht mehr belohnt. RWE brachte das 2:1 ins Ziel und verließ den Rasen zu elft, obwohl der eingewechselte Plechaty Gaus vor einer Einwurf-Ausführung auf den Fuß trat und Rot hätte sehen müssen (90.+5).
Am kommenden Samstag (14 Uhr) tritt Essen bei Schlusslicht MSV Duisburg an, der FCS ist erneut sonntags, dann jedoch bereits um 13.30 Uhr gefordert. Der Gegner heißt Dynamo Dresden und ist Tabellenführer.