Bayern

"Positive Reaktion": Aubstadt strotzt vor Selbstvertrauen

Unruhe vor Saisonstart hat das Team nicht belastet

"Es kam immer eine positive Reaktion": Aubstadt strotzt vor Selbstvertrauen

Julian Grell lobt den Umgang innerhalt des Kaders: "Es ist schön zu beobachten, wie sie nicht nur sportlich, sondern auch als Menschen miteinander umgehen."

Julian Grell lobt den Umgang innerhalt des Kaders: "Es ist schön zu beobachten, wie sie nicht nur sportlich, sondern auch als Menschen miteinander umgehen." IMAGO/Zink

Regionalliga Bayern

"Man muss es nehmen, wie´s kommt." Mit dieser grundsätzlichen Einstellung ist Trainer Julian Grell (37) in die Saison gestartet, die bisher zur besten Vorrunde des TSV Aubstadt in der vierthöchsten Liga führte. Des Vereins, in dem er neun Jahre lang in der Landes-, Bayern- und Regionalliga als Stürmer spielte.

Sein Start in die Saisonvorbereitung stand ja unter dem ungünstigen Stern der so genannten Steuer-Razzia unmittelbar zuvor, von der immer noch keine Ergebnisse vorliegen. "Es gibt gewiss schönere Momente, irgendwo neu anzufangen." Gleichzeitig habe sich aber auch gezeigt, wie stark der Verein zusammenhält und alles dafür tat, um es den Spielern zu ermöglichen, sich aufs Wesentliche, den Fußball, zu konzentrieren.

Die Mannschaft, die der Toptorjäger Joshua Endres (zu Carl-Zeiss-Jena) verließ und, außer von Martin Thomann (aus Bayreuth), durch unterklassige Spieler ergänzt wurde, habe immer mehr zueinander gefunden und sei zusammen geschweißt. "Es ist schön zu beobachten, wie sie nicht nur sportlich, sondern auch als Menschen miteinander umgehen. Auch das Trainerteam ist zu so einer Einheit zusammengewachsen." Bedenken habe Grell keine gehabt: "Der Kader ist von der Qualität und Breite her sehr gut aufgestellt. Wir haben für jede Position mindestens zwei Optionen, auch durch die Flexibilität mehrerer Spieler."

Start wie aus dem Bilderbuch

Aubstadt hatte einen Start wie aus dem Bilderbuch. Vier Spiele, zwölf Punkte, 9:0 Tore. Dann folgte das 1:1 bei Kickers Würzburg und im neunten Spiel die erste Niederlage: 0:2 in Vilzing. An sechs Spieltagen war man Tabellenführer, nie schlechter als Vierter. "Erfolge, durch die sich das Selbstvertrauen exponentiell vergrößerte und die den Glauben an das Potenzial der Mannschaft stärkte", sagt Grell.

Es half, sofort wieder aufzustehen, wenn es einen Rückschlag gab, wie beim 0:5 beim FC Augsburg II oder beim 0:1 in Illertissen. "Weil immer eine positive Reaktion kam, wie mit dem 5:0 gegen Schweinfurt oder dem 3:0 in Bamberg." Nur nicht nach der einzigen Heimniederlage gegen Burghausen (0:1), weil danach die letzten zwei Spiele ausfielen. Aubstadt ist in der Heimtabelle die Nummer eins (28 Punkte, 27:4 Tore), auswärts guter Durchschnitt (5./12). "Wir müssen noch lernen, haben öfter dem Gegner zu schnell unser Spiel aufdrücken wollen. Auch das ist Teil einer Entwicklung."

An welcher der Spiritus Rector des Teams, der Kapitän Ben Müller, nicht mitwirken kann, weil er sich wegen einer Radtour durch Neuseeland und Australien bis Anfang April verabschiedet hat. In welcher Verfassung der zukünftige Realschullehrer zurückkommt - wie bisher als Leader auf dem Platz und in der Kabine oder in einer Nebenrolle - ist offen. Eine Nachbesserung im Wechselfenster ist beim TSV nicht angedacht: "Bens Rolle werden sich mehrere Spieler aufteilen."

Rudi Dümpert

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