Unter anderem mit Assistenztrainerstationen wie bei den New England Patriots (2007-2011) hatte sich Bill O'Brien einen Namen in der National Football League gemacht. Das brachte ihm schließlich im Jahr 2014 den Cheftrainerposten in Houston ein. Das Vertrauen zahlte der heute 50-Jährige auch zurück: 2015, 2016, 2018 und auch zuletzt 2019 führte der Head Coach die Texans nicht nur in die Play-offs, sondern zugleich jeweils auch zum Sieg in der AFC South.
Außerdem zeichnete O'Brien mitsamt den Bossen auch dafür verantwortlich, dem erst 2002 gegründeten Franchise (insgesamt sechs Endrundenteilnahmen) einen großen Hoffnungsträger auf der Quarterback-Position zu bescheren: Deshaun Watson. Der enorm läuferisch agile wie auch wurfgewaltige Mann wurde im NFL-Draft 2017 an 12. Stelle gezogen.
Die nahe Zukunft verspielt?
Doch über die Jahre musste sich der Head Coach, der zudem seit dem 28. Januar 2020 auch noch zum General Manager des Teams aufgestiegen war, immer mehr Kritik gefallen lassen. Allen voran das hier: O'Brien ließ in der aktuellen Preseason mit DeAndre Hopkins (28) den mit Abstand besten Receiver zu den Arizona Cardinals für eher wenig Gegenwert (u.a. Running Back David Johnson) ziehen, außerdem gaben die Texaner alle nächsten großen Draft-Picks ab - und stehen 2021 bei der Talenteziehung ohne Zugrecht in der 1. Runde da. Zu allem Überfluss setzte das Team in dieser Regular Season auch noch alle vier Partien in den Sand, was nun die für US- und besonders Football-Verhältnisse frühe Trainerentlassung nach sich zog. Zugleich die erste Freistellung dieser NFL-Spielzeit.
O'Brien wird fortan interimsweise durch den bereits 73-jährigen Assistenztrainer Romeo Crennel ersetzt - und hinterlässt neben den starken vier AFC-South-Titeln auch die Bilanz von 52 Siegen und 48 Niederlagen in sieben Jahren. In der letzten Saison war die Mannschaft in den Play-offs trotz einer 17:0-Führung am späteren Champion Kansas City Chiefs letztlich deutlich mit 31:51 gescheitert.