5. SPIELTAG
Der FC Rot-Weiß Erfurt war in dieser Saison noch ungeschlagen und blickte auf ein 4:0 beim Berliner AK zurück. RWE-Trainer Fabian Gerber stellte am Sonntag gegen Zwickau folgendermaßen um: Elva und Felßberg standen statt Simic und Fabinski in der ersten Elf.
FSV-Trainer Rico Schmitt musste zuletzt mit seiner Truppe gegen Viktoria Berlin den Ausgleich in der Nachspielzeit verkraften. Im Vergleich zu jenem 1:1 durfte in Erfurt Somnitz für Schlüsselburg starten.
Die Ausgangsposition war klar: Erfurt brauchte einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung, um die Tabellenspitze zu erklimmen. Die erste Chance hatte allerdings Zwickau, Herrmann köpfte schon in der 1. Minute nach Ecke am kurzen Pfosten knapp vorbei. Spielfreudige Erfurter hatten nach neun Minuten ihren ersten Hochkaräter. Seaton zog aus rund 20 Metern aus der Drehung ab, Hiemann parierte den platzierten Schlenzer.
In der 20. Minute demonstrierte Elva sein Können, indem er sich von rechts in den Strafraum dribbelte, mehrere Zwickauer stehen ließ und dann aber flach etwas zu ungenau zielte. Erfurt verschaffte sich mit schnellem und direktem Passspiel nun immer mehr Feldvorteile, der Drittliga-Absteiger war bemüht, hinten keine Räume offen zu lassen, während bei den vereinzelten Entlastungsangriffen immer das letzte Quäntchen fehlte.
Bis zur Pause hatten die Erfurter die prickelnden Strafraumszenen. Lange fehlte im Abschluss der letzte Tick, doch in der 45. Minute stach der bewegliche Seaton zu. Von Elva bedient, behauptete der Erfurter Stürmer robust gegen Sengersdorf den Ball und brachte die Kugel platziert im rechten Eck unter. Verdiente Führung, die RWE in die Pause nahm. Spielerisch war die Darbietung der Gerber-Schützlinge definitiv gehobenes Regionalliga-Niveau.
Elva steht richtig
Die Hausherren machten im zweiten Durchgang einfach so weiter. Nach Steilpass schob Seaton in der 51. Minute den Ball an den Pfosten, Elva stand goldrichtig und drückte den Abpraller ungestört über die Linie. Auch dieser Treffer war wieder hervorragend herausgespielt.
Auch mit dem 2:0 im Rücken blieb RWE auf dem Gaspedal und fuhr Angriff um Angriff. Mehr als die Erfurter Spielzüge wegzuverteidigen, blieb Zwickau nicht übrig, ein Anschlusstor der Gäste schien weit entfernt. Doch der Schein trog, in der 66. Minute flankte Klein butterweich aus dem linken Halbfeld auf den langen Pfosten, wo der zur Pause eingewechselte Zimmermann wuchtig einköpfte.
Ampelkarte für Schmitt
Das Spiel hatte weiter seine hitzigen Momente, Zwickaus Trainer Schmitt übertrieb es in den Augen von Schiedsrichter Patrick Kluge mit der Meckerei und sah in der 69. Minute Gelb-Rot.
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Zwei Zeigerumdrehungen später rückte Erfurt die Verhältnisse wieder gerade: Elva verlängerte mit dem Kopf einen weiten Ball in den Strafraum zu Pronichev, der sich mit etwas Glück gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte, zu Seaton spitzeln konnte, der einschob. In der 78. Minute legte Mergel nach. Von links drang er mit Tempo in den Sechzehner ein, zog aus spitzem Winkel ab und der Ball fand tatsächlich den Weg ins Tor. Hiemann hätte seine kurze Ecke wohl etwas besser zumachen müssen.
Die Geschichte bis zum Abpfiff ist schnell erzählt: Erfurt ließ weiterhin den Ball durch die eigenen Reihen laufen, hatte auch noch vielversprechende Torannäherungen, doch es blieb beim 4:1. Ein hochverdienter Sieg und ein Signal an all die ambitionierten Konkurrenten in dieser Liga. Mit Erfurtern in dieser Verfassung muss im Titelrennen gerechnet werden. Bei Zwickau indes braucht es wohl noch etwas, bis sich die runderneuerte Mannschaft gefunden hat. Da trotz der deutlichen Niederlage aber die Einstellung stimmte, hat die Schmitt-Elf immerhin eine Basis gelegt. Und nicht jedes Wochenende warten schließlich so starke Gegner wie Rot-Weiß Erfurt.
Die nächsten Aufgaben
Apropos nächste Gegner: Für die Erfurter geht es vergleichsweise bald weiter, schon am Donnerstag steht die Auswärtspartie bei der VSG Altglienicke auf dem Programm. Zwickau hat etwas länger Zeit zu regenerieren, erst am Sonntag kommt Hansa Rostock II in die GGZ Arena.