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Die Devise war aus Sicht des Eimsbütteler TV klar. Nachdem der SSV Jeddeloh am Vortag überraschend gegen die SV Drochtersen/Assel gewonnen hatte, musste der ETV im Nachholspiel des 20. Spieltages gegen BW Lohne mit einem Sieg nachlegen, um den Funken Hoffnung im Abstiegskampf am Leben zu erhalten.
Da mit dem VfB Lübeck bereits ein Nord-Vertreter aus der 3. Liga abgestiegen ist, müssten nach derzeitigem Stand nicht mehr drei, sondern vier Vereine den direkten Gang in die Oberliga antreten. Nur bei einem Aufstieg des Nordmeisters - nach aktuellem Stand Hannover 96 II - wären die Eimsbütteler Rechenspiele im Keller noch nicht beendet.
Bei bestem Fußballwetter im Sportpark Eimsbüttel war in der Anfangsphase zunächst Abtasten angesagt. Eimsbüttel bemühte sich mit seinem gewohnt riskanten Aufbauspiel um Spielkontrolle. Lohne stand defensiv sicher und holte sich über lange Bälle auf die letzte Linie Sicherheit.
Zu viel Risiko - BWL schlägt zu
Eimsbüttel, für das es an diesem Nachmittag mehr oder weniger um alles ging, brachte sich in der Folge immer wieder unnötig in Bedrängnis. In der 10. Minute verlor das Team von Khalid Atamimi leichtfertig den Ball im Zentrum, Lohne lief im Zwei-gegen-Eins auf das Tor zu, Fofana hielt seine Vorderleute mit einer Glanzparade im Spiel (10.).
Keine drei Minuten später die nächste Riesenchance für Lohne: Eine Flanke von der rechten Seite senkte sich im hohen Bogen auf den langen Pfosten, wo der ETV zunächst blocken konnte, der Abpraller landete bei Thoben, der völlig freistehend vom Elfmeterpunkt das Tor verfehlte - Glück für den ETV (13.).
Im dritten Anlauf klingelte es dann doch im Kasten der Hausherren. Wieder war es ein katastrophaler Ballverlust des ETV, den ersten Abschluss konnte Fofana noch parieren, ließ den Ball aber nach vorne abprallen, wo Tönnies die Kugel humorlos unter die Latte jagte. Der Treffer hatte sich in den Minuten zuvor angedeutet, der ETV agierte im eigenen Ballbesitz fahrlässig, was in der Regionalliga standesgemäß bestraft wird.
Kurz vor der Pause dann der nächste Nackenschlag für den ETV: Nach einem Ballverlust an der Mittellinie schaltete Lohne blitzschnell um und spielte einen Steilpass hinter die Kette. Frei vor Fofana behielt Wengerowski die Nerven und sorgte für die hochverdiente 2:0-Pausenführung (45.+2).
Lohne lässt das 3:0 liegen
Unmittelbar nach der Pause schnupperte Lohne an der Vorentscheidung. Nach einer Umschaltaktion waren Tönnies und Augé durch, doch das Duo blieb im Zwei-gegen-Eins zu verspielt und verpasste das sichere 3:0 und damit die Vorentscheidung. In der 58. Minute war dann der Deckel drauf. Lohne spielte über wenige Stationen in die Spitze, nach einem schönen Steckpass war Neziri durch und versenkte den Ball aus 16 Metern direkt im rechten Eck.
Mit dem dritten Treffer war die Partie gelaufen, BW Lohne schaltete in den Verwaltungsmodus und spielte nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit nach vorne, der ETV schnupperte zwar hin und wieder am Anschlusstreffer, der Auswärtssieg der Blau-Weißen geriet aber zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. In der Nachspielzeit verwandelte Neziri einen Handelfmeter zum 4:0-Endstand.
Am Ende feierte Lohne einen hochverdienten Auswärtssieg, der auch in dieser Höhe in Ordnung ging. Für den ETV deutet derweil alles auf den Abstieg hin. Sollte sich der Nordmeister - derzeit Tabellenführer Hannover 96 - in den Aufstiegsspielen nicht gegen die Würzburger Kickers durchsetzen, wäre der ETV bereits jetzt nicht mehr zu retten.