Champions League

Eberl: "Nicht die Bayern-Spieler, die das erleiden möchten"

Sportvorstand spricht ausführlich vor Arsenal

Eberl: "Das sind nicht die Bayern-Spieler, die das erleiden möchten"

Suchender Blick in Heidenheim: Bayern-Sportvorstand Max Eberl.

Suchender Blick in Heidenheim: Bayern-Sportvorstand Max Eberl. imago images

Mit hoher Emotionalität war Max Eberl unmittelbar nach dem 2:3 in Heidenheim die Aufarbeitung der Blamage beim Aufsteiger angegangen. Die Trainerfrage interessiere ihn "einen Scheißdreck". Ein möglicher "Arroganz-Anfall" der Mannschaft wäre zudem nicht gerechtfertigt: "Wenn Bayern München denkt, mit drei Prozent weniger kriegen wir es über die Runden ... einen Scheißdreck kriegen wir über die Runden."

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Zwei Tage später, vor dem Abflug gen London am Münchner Flughafen, hatte sich Eberl merklich beruhigt und analysierte das Geschehene gewohnt sachlich. Am Sonntag habe man sich an der Säbener Straße "klar die Meinung gesagt - und jetzt ist es auch vorbei". Der Blick geht nach vorne, die letzte realistische Titelchance soll nicht auch noch mit beiden Händen weggeworfen werden.

"Jetzt muss man ein Stück weit in diesem von Thomas Müller angesprochenen Kampfmodus nach London fahren", sagte Eberl, der auf das "Champions-League-Gesicht" der Münchner hofft. "Es ist eine hohe Aufgabe, hohe Hürde in London. Aber wie heißt es so schön: Nichts ist unmöglich."

In München war nach der Heidenheim-Pleite "keiner glücklich, was da passiert ist und vor allem, wie es passiert ist. Und das hat die Mannschaft am Sonntag zu hören bekommen. Das haben sie aber auch selbstkritisch so gesehen. Das sind nicht die Bayern-Spieler, die das erleiden möchten."

Und die "Schande" (O-Ton Eberl) müsse man nun eben ertragen - und vor allem "Kraft daraus ziehen". Es sei auch eine Qualität der Bayern, den Fokus nun auf einen anderen Wettbewerb richten zu können, in dem man "bis jetzt ganz gut ausgesehen hat".

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Arsenal gehe am Dienstag als Favorit ins Hinspiel, "aber trotzdem kommen wir dahin und wollen natürlich auch versuchen, das Spiel zu gewinnen". Die bevorstehende Rückkehr von Manuel Neuer sei wichtig, aber keine Garantie für Besserung in der fehleranfälligen Defensive.

Wer von den zuletzt angeschlagenen Spielern - darunter Leroy Sané oder Aleksandar Pavlovic - alles wirklich Einfluss nehmen kann, bleibt abzuwarten. "Die Jungs sind mit dabei, aber dass sie natürlich nicht im Rhythmus sind, ist auch klar. Sie sind nicht bei 100 Prozent, aber vielleicht reichen manchmal eben auch 80 Prozent, um die Struktur einer Mannschaft zu verbessern."

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Die anhaltende Verletzungsmisere dürfe nicht als "Entschuldigung oder Ausrede" gelten, sei aber nun mal "auch ein Teil der Geschichte dieser Saison". Tuchel habe die Aufarbeitung "sehr analytisch" und "sehr offen" betrieben, dabei auch die Mannschaft zu Wort kommen lassen.

Was ihn trotz der letzten Ergebnisse positiv stimmt? "Es ist tatsächlich die Qualität, die die Mannschaft hat", stellt Eberl klar. Es gehe im Endspurt nun darum, die "wellenartigen" Leistungen zu stabilisieren, denn das habe man "die ganze Saison nicht hinbekommen".

Dass Torjäger Harry Kane "eine wichtige Figur für uns sein kann, die vorneweg geht", daran glaubt Eberl bei der Rückkehr des Kapitäns der Three Lions nach London fest. In der Champions League schoss Kane bereits sechs Tore - und damit genauso viele wie die ebenfalls auf Platz eins stehenden Antoine Griezmann (Atletico), Erling Haaland (ManCity) und Kylian Mbappé (PSG).

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