Duisburgs Trainer Gino Lettieri, dessen Assistent Daniel Felgenhauer ein ehemaliger Fürther ist, tauschte nach dem
1:1 gegen den Halleschen FC
zweimal Personal: Gardawski und Albutat rückten für Klotz und Kühne von Beginn an aufs Feld
FCN-Coach Valerien Ismael reagierte nach der
1:5-Blamage im 257. Franken-Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth
verständlich mit mehr Defensive - und drei Wechseln:
Neuzugang Mössmer (VfR Aalen)
kam direkt zu seinem Debüt. Außerdem starteten Evseev (kam vom VfL Wolfsburg) und Angha. Dafür außen vor: Pachonik, Koch und der für eine stabilere Defensive geopferte Stürmer Sylvestr.
Ismael hatte im Vorfeld des Duells seine Hoffnung betont, dieses Mal weniger krasse Fehler sehen zu müssen und außerdem gesagt: "Wir haben eine junge Mannschaft, die ist gefallen und muss wieder aufstehen."
Schock reloaded
Das versuchten die Mittelfranken auch vom Anpfiff weg. Mit Ruhe am Ball und sicheren Pässen sammelten die Gäste Sicherheit am Ball, um dann erste Vorstöße zu forcieren. Doch diese wurden von einer im gesamten ersten Durchgang höchst aufmerksamen Defensive der Duisburger stets unterbrochen, oftmals durch kluges Pressing bereits im Keim erstickt. Weil auch die Meidericher nicht viel Offensivrisiko gingen, entwickelte sich eine Anfangsphase des Abtastens. Und zwar bis zur 11. Minute, als den Club ein neuerlicher Schock einholte: Grote stibitzte dabei zunächst Angha den Ball, sodass im Strafraum Janjic heranrauschte und vor dem grätschenden Stark zur Stelle war. Der U-19-Europameister kam somit zu spät, traf den MSV-Ideengeber klar am Fuß. Schiedsrichter Christian Dingert entschied auf Elfmeter, den der Gefoulte sicher im rechten oberen Eck verwandelte (11.).
Der Torschütze des 1:0: Duisburgs Zlatko Janjic. picture alliance
In der Folge agierten die Zebras weiter wie gewohnt, stellten Räume zu. Die Mittelfranken hatten somit zwar haufenweise Ballbesitz, weil aber die Ideen fehlten, konnten keinerlei Gefahrenherde kreiert werden. Auch eine Fülle an Freistößen, die unter anderem von Schöpf oder Evseev teilweise kläglich vorgetragen wurden, brachten kaum Ertrag ein. Immerhin kam Füllkrug nach einem solchen noch vor der Pause zu einer ordentlichen Kopfballgelegenheit (44.). Dass es außerdem nicht mit einem 2:0 in die Katakomben ging, lag allein am einmal stark reagierenden Torwart Schäfer. Gardawski erahnte einen Fehlpass der Gäste, an den Evseev nicht herankam. Mit Tempo nahm dieser schließlich Onuegbu in der Mitte mit, der wieder nach rechts legte. Gardawski flankte wenig später perfekt in die Mitte über Stark hinweg zu Janjic, der per Kopf an einer starken Reaktion des FCN-Schlussmanns scheiterte.
DFB-Pokal
Keine Ideen
FCN-Coach Ismael brachte für den zweiten Durchgang Bulthuis für Ramirez. Doch auch da änderte zunächst nichts am altbekannten Bild: Fehlpässe Nürnberg und kluge Duisburger, die nichts zuließen. Das alles mündete zwischenzeitlich in eine kleine Phase, in der kaum Spielerisches begutachtet werden konnte. Gelbe Karten für Gardawski, Evseev und Wolze waren die Folge (52., 55. und 56.). Dann wurde wieder etwas mehr gespielt, doch Chancen blieben absolute Mangelware. Die Meidericher zogen sich mit der Führung vermehrt zurück, dem Club fehlten weiterhin die Ideen. Coach Ismael brachte aus diesem Grund Sylvestr und Gebhart für die wenig im Spiel auffindbaren Füllkrug und Evseev (61.). Eine Halbchance durch Bulthuis entsprang daraus immerhin (62.).
Doch in der Folge war von den Wechseln schon nichts mehr zu sehen. Neben den fehlenden Ideen lag dies vor allem an der weiterhin starken Defensive der Zebras, die absolut nichts zuließ. Weil auch MSV-Konter bis auf einen Sprint von Grote, der jedoch von Angha abgehängt wurde, ausblieben, plätscherte die Partie zwar spannend, aber auch chancenlos vor sich hin.
Wille ja, Abschlüsse nein
In den letzten Minuten begannen die Gäste dann endlich, den Gegner mal richtig einzuschnüren und Druck aufzubauen - wohl aber auch der sichtbaren Müdigkeit der Hausherren geschuldet. Der MSV konnte sich dabei nicht mehr groß befreien. Konter? Fehlanzeige! Doch Chancen der Nürnberger ebenfalls, sodass es am Ende beim 1:0 blieb. Mehr als zwei kleine Kopfballchancen von Bulthuis und Mlapa sprangen einfach nicht mehr heraus (90.+4 und 90.+5). Die sportliche Woche des 1. FCN begann demnach mit einem heftigen 1:5 in Fürth, endete mit einem bitteren 0:1 in Duisburg. Der MSV hingegen feierte einen durchaus verdienten Einzug in die 2. Runde.
Duisburg reist am Sonntag (24. August, 14 Uhr) zum derzeitigen Drittliga-Primus aus Chemnitz, Nürnberg empfängt einen Tag zuvor den FSV Frankfurt um Coach Benno Möhlmann (ehemals und langjährig in Fürth tätig).