Dresdens Coach Alexander Schmidt rotierte im Vergleich zum 0:3 auf Schalke auf drei Positionen: Sollbauer, Stark und Topscorer Daferner wurden durch Herrmann, Sohm und Rückkehrer Königsdörffer ersetzt. Gäste-Trainer Timo Schultz wechselte nach dem 4:0-Heimsieg gegen Rostock lediglich einmal aus und brachte mit Smarsch einen neuen Keeper an Stelle von Stammtorwart Vasilj.
Highlightarme Halbzeit auf Augenhöhe
In einer zunächst sehr ausgeglichenen ersten Hälfte gelang es Dynamo gut, die Schlüsselspieler der Gäste aus dem Spiel zu nehmen. Weder Hartel, noch Burgstaller oder Kyereh wurden gefährlich bis letztgenannter auf Burgstaller spielte, welcher aus der Distanz die beste Chance des ersten Durchgangs hatte (42.). Die defensiv stabile Herangehensweise der Hausherren ging allerdings zu Lasten der eigenen Offensive. So blieb Akotos Distanzschuss, der das Tor von Smarsch jedoch um gut einen halben Meter verfehlte, der gefährlichste Abschluss auf das Tor der Gäste.
In der Schlussviertelstunde übernahmen die Hamburger immer mehr die Spielkontrolle und fanden mehr Sicherheit in der eigenen Zirkulation des Balles - ohne jedoch neben Burgstallers Abschluss gefährlich zu werden. Mit dem Halbzeitpfiff gab es dann die erste größere Aufregung des Spiels: Becker traf Kyereh beim Abschirmen mit dem Arm im Gesicht, welcher ihn daraufhin zu Boden schubste. Nach einer kurzen Rudelbildung gab es Gelb gegen Kyereh und Herrmann - und beide Teams gingen mit einem verdienten Unentschieden in die Kabinen.
Furiose Viertelstunde mit vier Treffern
Im zweiten Durchgang nahm die Partie deutlich mehr Fahrt auf. Erst erzielte Burgstaller nach knapp zehn Minuten den vermeintlichen Führungstreffer, der zurecht aufgrund eines Handspiels aberkannt wurde (57.). Anschließend gingen die Kiezkicker aber tatsächlich in Führung, als Paqarada traf (63.). Doch die Hausherren schlugen umgehend durch den kurz zuvor eingewechselten Daferner zurück, der eine Hereingabe von Löwe sehenswert verwandelte - der jedoch zuvor im Abseits gestanden hatte (66.).
In einem in dieser Phase entfesselten Pokalspiel auf Augenhöhe antworteten die Gäste ebenfalls quasi umgehend und gingen durch Dittgen erneut in Führung (72.). Diese hatte jedoch wieder nur kurz Bestand, da Gäste-Kapitän Ziereis eine scharfe Hereingabe von Schröter ins eigene Netz beförderte (74.). In der Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit versuchten beide Teams, die Entscheidung herbeizuführen, konnten aber gute Gelegenheiten durch Kade auf der einen (89.) und Dzwigala auf der anderen Seite (90+3.) nicht nutzen.
Buchtmann kommt und trifft entscheidend
In der Verlängerung waren zunächst beide Teams, denen man die intensive zweite Halbzeit nun immer mehr anmerkte, darauf bedacht, keinen Fehler zu machen. Die Dresdner setzten erneut vermehrt auf Umschaltsituationen, die Hamburger hatten wieder mehr Spielkontrolle und kamen so schließlich zur erneuten Führung durch Buchtmann, der nach einigen glücklich angekommenen Bällen eine Hereingabe von Burgstaller aus wenigen Metern unter die Latte setzte (101.).
Nach dem Seitenwechsel drängten die Hausherren auf den Ausgleich und ließen den Gästen dadurch immer wieder Platz für schnelle Gegenangriffe. Nach wenigen Minuten war es nach einer Hereingabe von Hartel der eingewechselte Amenyido, der die Entscheidung auf dem Fuß hatte, aber nur den Pfosten traf (107.). In der Folge versuchten die Hausherren irgendwie, den Ausgleich zu erzwingen, kamen aber nicht mehr zu wirklich klaren Chancen. Die Hamburger verteidigten kompakt und durften somit schließlich über den ersten Achtelfinaleinzug seit 15 Jahren jubeln.
Die Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals findet am Sonntag statt. In der Liga sind beide Mannschaften am Samstag wieder im Einsatz. Dresden empfängt den SV Sandhausen, St. Pauli ist bei Werder Bremen gefordert (beides 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker).
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