Dresdens Trainer Markus Anfang tauschte nach der 1:2-Pleite im Derby in Aue dreifach: Nach Fußproblemen kehrte Ehlers in die Viererkette zurück und ersetzte den gelbgesperrten Bünning. Im Mittelfeld durfte Arslan erstmals von Beginn an ran und rückte für Herrmann (Bank) in die erste Elf. Auch Lemmer schaute zunächst zu, in der Angriffsreihe ersetzte ihn Borkowski.
RWE-Coach Christoph Dabrowski veränderte seine Anfangsformation nach der 0:2-Niederlage gegen Ulm ebenfalls auf drei Positionen: Brumme und Korouma begannen für Voufack (verletzt) und Rios Alonso (Gelbsperre) in der Abwehrreihe, außerdem stürmte Berlinski für Vonic (Bank).
Furiose Anfangsphase
Wer zum Anpfiff nicht pünktlich auf seinem Platz war, verpasste gehörig etwas. Ab der ersten Minute drückten die Hausherren aufs Gaspedal, ein Highlight reihte sich ans nächste. Erst wurde Zimmerschied vermeintlich elfmeterwürdig von Kourouma gefoult, sah stattdessen aber zu Recht Gelb wegen Schwalbe (2.). Kurz darauf scheiterte Arslan spektakulär per Fallrückzieher (5.), bevor es zum ersten Mal klingelte: Mit dem ersten Entlastungsangriff erwischte Harenbrock die SGD eiskalt und schob präzise unten rechts ein (7.).
Ein Dämpfer für die motivierten Hausherren? Von wegen! Dresden ließ nicht locker, ließ beste Gelegenheiten durch Arslan (8.) und Zimmerschied (10.) auch dank des stark parierenden Torhüters Golz ungenutzt, kurz darauf fiel dann aber doch der verdiente Ausgleich: Golz ließ einen haltbaren Zimmerschied-Abschluss wegen verdeckter Sicht passieren (11.). Alles auf Anfang also, doch Dynamo dachte gar nicht daran, jetzt locker zu lassen. Ein aberkannter weiterer Treffer von Zimmerschied (17.) und ein nun über sich hinauswachsender Golz (19., 29.) brachten die SGD zur Verzweiflung, Essen hatte dem berauschenden Dresdner Angriffsfußball in dieser Phase nichts entgegenzusetzen und kämpfte ums Überleben.
3. liga, 27. spieltag
Immer wieder Golz
Umso überraschender kam die erneute RWE-Führung in der 35. Minute: Ein Freistoß von Eisfeld aus dem Halbfeld war zwar als Flanke gedacht, wurde aber immer länger und schlug schließlich neben dem verdutzten Dresdner Keeper Broll im rechten Eck ein. Wieder ließ sich der Gastgeber nicht entmutigen, weil Golz nun aber wirklich an der Weltklasse kratzte (38., 43.) rettete Rot-Weiss die sehr glückliche Führung in die Kabine.
Keine zwei Minuten sollte es aber dauern, bis die Sachsen den Ausgleichen erzielten: Ein Geschenk von Young nahm Zimmerschied dankend an und schob locker ein (47.). Von RWE kam nun wieder nichts mehr, es spielte nur Dynamo - und Golz. Borkowski scheiterte mutterseelenallein an Essens Rückhalt (49.), auch Arslans frechen direkten Eckball lenkte der Keeper über die Latte (52.). War Golz dann mal geschlagen, rettete entweder Kourouma gegen Arslan auf der Linie (57.) oder der Treffer wurde wegen Abseitsstellung aberkannt (Zimmerschied, 69.).
Will trifft nur die Latte
Die Schlussphase brach an und den Dresdnern lief so langsam die Zeit davon. Ohne selbst wirklich gefährlich zu werden, hielt Rot-Weiss den Ball zunehmend vom eigenen Tor weg, die Partie trudelte dem Schlusspfiff entgegen, weil der SGD-Tank leer war. Will traf aber in der Nachspielzeit per Kopf die Unterkante der Latte und verpasste so um Zentimeter den Siegtreffer (90.+2). Eine Kopfverletzung von Götze bei der anschließenden Klärungsaktion - Lemmer hatte ihn am Schädel erwischt - überschattete die Schlussminuten der unterhaltsamen Partie, dann war Schluss: So mussten sich die Hausherren trotz eines dominanten Auftritts schlussendlich mit einem Punkt zufrieden geben.
Dynamo tritt am kommenden Samstag bei Kellerkind Halle an (14 Uhr). Essen hat am selben Tag die SpVgg Unterhaching zu Gast an der Hafenstraße (16.30 Uhr).