Sollte der FC Bayern in der Champions League noch das Viertelfinale erreichen, müsste er dort einen Nachteil verkraften. Nach einem Urteil des Disziplinarausschusses der UEFA vom Donnerstag dürfen die Münchner zum nächsten Auswärtsspiel im Europapokal keine Tickets an ihre Fans verkaufen. Womöglich nehmen die FCB-Verantwortlichen diese Entscheidung aber nicht ohne Weiteres hin.
"Wir haben die Entscheidungsgründe angefordert und prüfen die Möglichkeit eines Einspruchs", erklärte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am Donnerstagabend auf der vereinseigenen Website und sprach von einer "sehr harten Entscheidung der UEFA".
Diese hatte auf Vorfälle während des jüngsten Auswärtsspiels bei Lazio Rom im Achtelfinale (0:1) reagiert, bei dem Bayern-Anhänger Pyrotechnik gezündet und Gegenstände geworfen hatten. Hintergrund ist ein ähnliches Fehlverhalten beim Gruppenspiel in Kopenhagen (2:1) im vergangenen Oktober, auf das die UEFA mit einem Fanausschluss reagiert, diesen aber zunächst für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt hatte. Nun griff Europas Fußballverband entsprechend durch.
"Es trifft insbesondere die Fans hart, die sich immer korrekt verhalten"
"Wir hatten bereits im Dezember einen dringenden Appell an unsere Anhänger gerichtet und sie aufgefordert, jegliche weitere Pyro-Aktionen zu unterlassen", haderte Dreesen. "Bei unserem nächsten Auswärtsspiel in Europa werden uns Stand jetzt keine Fans begleiten können. Der Mannschaft fehlt damit eine wichtige Unterstützung und es trifft insbesondere die Fans hart, die sich immer korrekt verhalten." Die zusätzlich ausgesprochene Geldstrafe in Höhe von 50.750 Euro dürften die Bayern deutlich leichter verkraften.
Am kommenden Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es für sie allerdings erst einmal darum, ihre Champions-League-Saison zu verlängern und die Hinspielniederlage gegen Lazio noch umzubiegen - auch mithilfe der Fans. Die Paarungen des Viertelfinals werden dann am Freitag, 15. März (12 Uhr), in Nyon ausgelost.