Personal: BVB-Coach Sammer brachte nach dem 1:0 im UEFA-Cup in Kopenhagen fünf frische Spieler: Metzelder, Heinrich, Oliseh, Rosicky und Ewerthon ersetzten Wörns, Dede, Stevic, Reuter und Sörensen. Zwei Änderungen auf Lauterer Seite im Vergleich zum 5:1-Ligasieg über St. Pauli: Für Basler und Ratinho kamen Grammozis und Riedl.
Taktik: Der BVB im gewohnten 2-5-3-System. Kohler und Metzelder hielten strikt ihre Seiten, davor sicherte Oliseh ab, der es meist mit Lincoln zu tun bekam. Bei Lauterer Ballbesitz zogen sich die Außen Evanilson und Heinrich zurück, es entstand ein 4-3-3. Weil Rosicky alle Freiheiten genoss, musste sich Ricken auch defensiv orientieren.
West gegen Koller, das war die feste Zuordnung in der Defensive des FCK. Harry Koch und der vom defensiven Mittelfeld in die Abwehr zurückbeorderte Ramzy blieben auf ihren Seiten, unabhängig davon, dass Amoroso und Ewerthon häufig kreuzten. Hengen störte Rosicky möglichst früh, Riedl kümmerte sich um Ricken. Die Offensive sollte Lincoln hinter den beiden Spitzen ankurbeln.
Analyse: Ein hohes Tempo, viel Kampf, wenig Torszenen - so sah es aus im Westfalenstadion. Die Pfälzer standen stark in der Defensive, vor allem West. Am Boden, in der Luft, überall war er der Chef und nur einmal nicht im Bilde (siehe Story). Das Duo Hengen/Riedl hatte zudem die Aufbauspezialisten Rosicky und Ricken im Griff, die Borussia kam deshalb kaum Torchancen. Lediglich zwei Kopfbälle sorgten in der ersten Hälfte für Gefahr.
Keinen Treffer kassieren, das war zunächst das einzige Ziel der Lauterer. Zunächst. Denn nach dem Wechsel wurden sie frecher. Lincoln avancierte zum Aktivposten, Möglichkeiten blieben freilich Mangelware. Immer schwächer wurde der BVB. Nichts lief über Außen, die Stürmer bewegten sich kaum. Wäre, ja wäre da nicht die 77. Minute gewesen, in der Ewerthon erstmals resolut den Abschluss suchte und damit den Bann brach.
Fazit: Ein glücklicher Sieg gegen lange Zeit unüberwindbare Lauterer.
Von Uli Gerke, Thomas Hennecke und Jan Lustig