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Salma Paralluelo: Die Stürmerin, die bei Olympia sprinten könnte

Salma will auch Eintracht Frankfurt davonlaufen

Die Stürmerin, die vielleicht im Olympia-Sprintfinale mithalten könnte

Häufige Pose: Salma hat Sekunden zuvor mal wieder ihre Geschwindigkeit in ein Tor umgemünzt.

Häufige Pose: Salma hat Sekunden zuvor mal wieder ihre Geschwindigkeit in ein Tor umgemünzt. Anadolu via Getty Images

Bestritten hat sie gerade einmal die Hälfte der bisherigen Saison, beste Torschützin ihres Teams ist sie trotzdem. Auch wenn sie sich diesen "Titel" seit dem Wochenende mit "Schleicherin" Caroline Graham Hansen teilt: Salma Celeste Paralluelo Ayingono, genannt: Salma, macht gerade den Schritt zur absoluten Leistungsträgerin beim FC Barcelona.

Mit Schritten ist es so eine Sache: Man kann sie langsam machen, behutsam, oder eben in schneller Folge, raumgreifend. So, dass die Gegenspielerinnen nicht folgen können. Salma wählt zumeist die zweite Art.

Im Champions-League-Finale dieses Jahres wirbelte sie gegen den VfL Wolfsburg (3:2). Im Viertel- und im Halbfinale der WM traf sie, im Endspiel (1:0 gegen England) hätte sie in der Nachspielzeit zweimal beinahe den Deckel draufgemacht. Was für ein Jahr. Dazu muss man wissen: Bis zur vorigen Woche war Salma noch eine Teenagerin.

Dass sie nicht "Golden Girl" wurde, verwunderte manchen

Mit 15 Jahren schon debütierte sie für Real Saragossa. Dass sie am Ende auch wirklich im Profifußball landen würde, stand da aber längst noch nicht fest. Noch 2019 gewann die Spanierin beim europäisch-olympischen Jugendfestival in Baku Gold - über 400 Meter Hürden und mit der Medley-Staffel. Sie bringt derart gute Anlagen für die Sprintdisziplinen mit, dass ihr ehemaliger Trainer Felix Laguna mal zu "The Athletic" sagte: "Wenn sie sich für die Leichtathletik entschieden hätte, wäre sie mit Sicherheit in ein Olympia-Finale gekommen."

Keine guten Aussichten also für Pia-Sophie Wolter, ihres Zeichens Rechtsverteidigerin bei Eintracht Frankfurt. An diesem Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) muss sich Wolter mit der schier unlösbaren Aufgabe beschäftigen, diese unerhörte Geschwindigkeit einzubremsen.

Champions League, 2. Spieltag, Dienstag

Zwar kann Salma im barcelonatypischen 4-3-3-System über die rechte oder die linke Seite kommen, doch in dieser Saison platzierte Trainer Jonatan Giraldez sie fast immer links. Im WM-Finale für Spanien wiederum gab sie übrigens die Neun. Nicht als Zielspielerin, klar, sondern als Unruheherd, als Dribblerin mit Zug zum Tor.

Ehe sie im Sommer mit der A-Nationalmannschaft nachlegte, war sie, die auch den Pass von Äquatorialguinea besitzt, schon mit der spanischen U 17 und U 20 bereits Weltmeister geworden. Dass der von "Tuttosport" vergebene "Golden Girl"-Award letztendlich an Linda Caicedo ging, verwunderte manchen Beobachter.

Alle 53 Minuten schießt Salma ein Ligator

Wie so viele andere Top-Talente hatte Salma als damals 17-Jährige einen Kreuzbandriss zu überwinden, der ihr das Jahr 2021 fast komplett kostete.

Auch zu Beginn der laufenden Saison fiel sie zunächst einen Monat verletzt aus, doch ihrer Trefferbilanz (sechs Ligatore aus fünf Partien) schadete das kaum: Alle 53 Minuten schießt sie ein Tor. In Frankfurt wird sie ziemlich sicher von Beginn an gebraucht: Regisseurin Alexia Putellas, die zuletzt als Mittelstürmerin aufgelaufen war, fehlte bei der Abreise nach Frankfurt. Schon beim so einseitigen Clasico (5:0) gegen Real Madrid und eine gewisse Linda Caicedo am Wochenende war sie ausgefallen.

Möglich also, dass Salma am Ende im Deutsche-Bank-Park überraschend auf zentraler Position auftaucht. Pia-Sophie Wolter würde sich vielleicht freuen.

pab

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