U-21-EM

Di Salvo verliert Martel: "Hoffen, dass es nicht so schlimm ist"

U-21-Nationalcoach lobt Durchhaltevermögen: "Der Glaube war da"

Di Salvo verliert Kapitän Martel: "Hoffen, dass es nicht so schlimm ist"

Hofft auf baldige Genesung seines Kapitäns: Antonio Di Salvo. 

Hofft auf baldige Genesung seines Kapitäns: Antonio Di Salvo.  Getty Images for DFB

Bereits vor dem Aufeinandertreffen in Pristina hatte Antonio Di Salvo zur Geduld gemahnt. Der Trainer der deutschen U 21 erinnerte sich an zwei äußerst umkämpfte und enge Duelle mit dem Kosovo 2017 und 2018 - damals noch als Assistenztrainer von seinem Vorgänger Stefan Kuntz. "Sie werden über das Kämpferische kommen, haben frenetische Zuschauer im Rücken und werden gegen uns alles geben", hatte er eine Prognose abgegeben, in der er sich am Dienstagabend nach dem 3:0-Auswärtserfolg bestätigt sah. 

Deutsche Geduld wird belohnt

"Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird", wiederholte er seine Einschätzung gegenüber "Pro7 MAXX", "auch weil die Platzverhältnisse nicht so gut waren". Das Geläuf im Fadil-Vokrri-Stadion war tatsächlich bereits vor Anpfiff sichtlich ramponiert gewesen und verschlechterte sich in seinem Zustand minütlich. Wohl auch deshalb "haben wir es verpasst, schneller zu spielen und den Gegner laufen zu lassen", bemängelte der 44-Jährige, der mit Blick auf eine Topchance von Tim Lemperle nach gut 30 Minuten dennoch anerkannte, dass man bereits vor dem Seitenwechsel hätte treffen können.

So dauerte es bis in die Schlussviertelstunde, ehe Doppelpacker Youssoufa Moukoko und Colin Kleine-Bekel den Endstand herstellten. "Colin hat sich die Nominierung und auch die Einsätze definitiv verdient. Man sieht, dass er total unaufgeregt ist, solide in seinem Passspiel und gerade Selbstvertrauen hat", lobte Di Salvo den Innenverteidiger auf der Pressekonferenz nach Abpfiff und erkannte in den späten Treffern auch eine Stärke seiner Schützlinge. "Der Glaube, dass es irgendwann klappen kann, war da." Noch wichtiger war dem Deutsch-Italiener jedoch "der Glaube, dass wir stabil stehen müssen, und, wenn wir das tun, sich immer wieder Chancen ergeben werden".

Martels Achillessehne bereitet Sorgen

Dass diese sich auftaten lag zum Teil auch den Einwechslungen des Bundestrainers. Dabei war ein erster Wechsel Di Salvo bereits in der Halbzeit aufgezwungen worden. "Die Achillessehne war ein bisschen gereizt", erläuterte er die Auswechslung von Kapitän Eric Martel, konnte über das Ausmaß der Blessur aber noch keine Auskunft geben. "Wir hoffen alle, dass es nicht ganz so schlimm ist und drücken die Daumen, dass er dem 1. FC Köln am Wochenende wieder zur Verfügung steht." 

Die weiteren personellen Umstellungen im Laufes des Spiels oblagen jedoch einzig Di Salvos sportlicher Einschätzung, die sich als gewinnbringend erwies. Joker Brajan Gruda war an allen drei Treffern beteiligt, der ebenso eingewechselte Nick Woltemade band ein ums andere Mal Gegenspieler, weshalb seine Nebenleute sich entfalten konnten. Angesprochen auf eine mögliche Doppelspitze aus dem großgewachsenen Bremer und Matchwinner Moukoko schloss Di Salvo diese Variante nicht aus. "Es gibt viele mögliche Konstellationen. Auch das ist natürlich eine mögliche Konstellation", ließ er sich dabei allerdings nicht weiter in die Karten schauen.

"Spannende Jungs" machen Lust auf mehr

Ohnehin hatten der Auftakt in die EM-Qualifikation und das siegreiche Freundschaftsspiel gegen die Ukraine (2:0) für den gebürtigen Paderborner nach der verpatzten EM-Endrunde ein grundlegenderes Ziel: "Ich bin froh, dass ich jetzt viele Spieler sehen konnte. Das war das erste Mal, dass wir die Mannschaft beisammenhatten." Ein erstes Aufeinandertreffen, das Di Salvo Lust auf mehr machte. "Ich freue mich auf die nächste Maßnahme, weil wir spannende Jungs dabeihaben." 

mja

Das wurde aus den U-21-Europameistern von 2017