DFB-Pokal

Eklat bei Dresden-HSV: DFB sperrt Leistner für bis zu fünf Pflichtspiele

HSV-Verteidiger muss nach Eklat in Dresden zuschauen

DFB sperrt Leistner für bis zu fünf Pflichtspiele

Konfrontierte nach dem Pokalaus in Dresden einen Fan auf der Tribüne: Toni Leistner.

Konfrontierte nach dem Pokalaus in Dresden einen Fan auf der Tribüne: Toni Leistner. imago images

"In aller Form" entschuldigte sich Toni Leistner nach einem besonders brisanten Vorfall in seiner Heimatstadt, vor einer Strafe schützte es ihn trotzdem nicht.

Nach dem Pokalaus seines Hamburger SV bei Dynamo Dresden hatte Leistner schon zum Interview parat gestanden, dann aber Beleidigungen von der Tribüne "gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter" vernommen. Dem 30-Jährigen brannten "die Sicherungen durch", er sprintete auf die Ränge und schubste den Übeltäter zu Boden. "So etwas darf mir niemals passieren."

Ist es aber, und deshalb hat der DFB Leistner nun für fünf Pflichtspiele gesperrt, wobei zwei davon für die Dauer von einem Jahr zur Bewährung ausgesetzt sind. Die Bewährungszeit endet am 18. September 2021.

Der Neuzugang fehlt dem HSV also an den ersten Spieltagen der heute Abend beginnenden Zweitliga-Saison. Der DFB ahndete eine "Tätlichkeit gegen einen Zuschauer nach vorangegangener sportwidriger Handlung sowie einen Verstoß gegen das DFB/DFL-Hygienekonzept". Neben der Sperre muss Leistner außerdem 8000 Euro Geldstrafe zahlen.

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"Wir werten dies als schwerwiegende Sportverfehlung, die Sperre gilt daher auch für den Ligabetrieb und nicht nur den DFB-Pokal", so Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts. "Wir hatten hier einerseits zu berücksichtigen, dass es sich bei einem Angriff auf einen Zuschauer um eine besonders schwerwiegende Verfehlung eines Spielers gehandelt hat, andererseits aber auch die Schwere der vorangegangenen Provokation zu würdigen. Für den Spieler sprach zudem, dass er sportgerichtlich bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, er sein Fehlverhalten bedauert und aufrichtig um Entschuldigung gebeten hat. Die zusätzliche Geldstrafe ergibt sich aus dem Verstoß gegen das Hygienekonzept, den wir nicht bagatellisieren wollen."

Leistner hat bei seiner Aktion nach DFB-Angaben "die nach dem DFB/DFL-Hygienekonzept vorgeschriebenen Zonierungen verlassen und sich in den allgemeinen Zuschauerbereich begeben". Er habe dadurch "sich und möglicherweise auch Dritte der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus ausgesetzt".

Lesen Sie zu diesem Thema auch einen Kommentar von kicker-Redakteur Sebastian Wolff: Es geht nicht nur um die Strafe für Leistner

mkr/jpe

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