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Deutscher Games-Markt: Umsätze steigen - Zeiten "herausfordernd"

In-Game- oder In-App-Käufe als Zugpferde

Deutscher Games-Markt 2023: Umsätze steigen - Zeiten dennoch "herausfordernd"

Vor allem Spielekonsolen und deren Zubehör legten an Umsatz zu.

Vor allem Spielekonsolen und deren Zubehör legten an Umsatz zu. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Waren Spielekonsolen vor ein paar Jahren noch rar, haben sich die Bremsen im Verkauf mittlerweile gelöst. Mit ein Grund, warum die Umsätze auf dem deutschen Videospiele-Markt 2023 weiter stiegen. Wie game e.V. - der Verband der deutschen Games-Branche - bekannt gab, wurde der Rekordwert des Vorjahrs übertroffen. Einziger kleiner Wermutstropfen: Mit 9,97 Milliarden Euro wurde die 10-Milliarden-Marke denkbar knapp verpasst.

Das lag auch unter anderem daran, dass die Umsätze bei den Gaming-PCs und dem jeweiligen Zubehör um 17 respektive 7 Prozent gesunken ist. "Viele Gamerinnen und Gamer hatten bereits während der Corona-Pandemie in ihre PCs und Laptops investiert. Hier scheinen sich viele technisch vorerst gut ausgerüstet zu sehen", erklärt Felix Falk, Geschäftsführer des game e.V., in einer Pressemitteilung. Im Gegensatz dazu verzeichneten Spielekonsolen (+44 Prozent auf 1,089 Milliarden) und deren Zubehör (+32 Prozent auf 374 Millionen) jeweils ein deutliches Plus.

Fast die Hälfte durch In-Game- oder In-App-Käufe

Größtes Zugpferd sind weiterhin die In-Game- und In-App-Käufe. Fast die Hälfte des Gesamtumsatzes (4,742 Milliarden) machen diese aus und konnten im Vergleich zu 2022 um sechs Prozent zulegen. Dass 2023 mit Hogwarts Legacy, Spider-Man 2 oder Star Wars Jedi Survivor viele Top-Titel erschienen, spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Auf 1,103 Milliarden Euro ging der mit dem Videospielverkauf generierte Umsatz nach oben. Falk sagte dazu: "Viele Spielerinnen und Spieler scheinen sich hochkarätige Titel im vergangenen Jahr direkt zur Veröffentlichung gekauft und nicht erst auf die ersten Rabatte gewartet zu haben. Da viele der Top-Titel 2023 außerdem besonders zeitintensiv waren, blieb nur Raum für wenige Spiele."

Ein geringfügiges Minus erlitten lediglich die Online-Gaming-Services wie PlayStation Plus oder Xbox Game Pass. Dort ging der Umsatz um rund ein Prozent von 867 Millionen auf 860 Millionen Euro zurück. Spannend bleibt in diesem Segment die Entwicklung allemal, da Microsoft und Sony die Preise für die Dienste anhob. Der PlayStation-Hersteller baute gar das Abo-Modell um.

Trotz der überwiegend positiven Zahlen sieht Falk herausfordernde Zeiten für die Gaming-Branche. "Das gilt umso mehr für die meist nur kleinen bis mittelständischen Unternehmen in Deutschland, die fast immer über eine dünne Kapitaldecke verfügen und dadurch das rauere Investitionsklima besonders schnell spüren", stellt er dar und fordert: "Seit fast einem Jahr gilt der Antragsstopp bei der Games-Förderung des Bundes und es ist völlig unklar, wann die zusätzlich zur Verfügung gestellten 33 Millionen Euro für die Games-Unternehmen verfügbar sein werden. In solchen stürmischen Zeiten braucht es erst recht verlässliche und international vergleichbare Lösungen der Politik."

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