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33 Millionen Euro: Bundestags-Paket für die Gaming-Branche

Ampel-Koalition beschließt Haushalt für 2024

33 Millionen Euro: Bundestag schnürt Paket für die Gaming-Branche

Verantwortet die Verteilung der Fördergelder: Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth.

Verantwortet die Verteilung der Fördergelder: Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth. imago images / Kicker/Zink

Lange wurde in Berlin um den Bundeshaushalt gestritten, nun steht vorbehaltlich der Zustimmung des Bundesrats fest: 477 Milliarden Euro will die Bundesregierung ausgeben, Investitionskredite in Höhe von 39 Milliarden Euro aufnehmen. 33 Millionen der knapp 500 Milliarden Euro sind dabei der deutschen Videospielindustrie zugedacht. Die Summe soll einen "Anreiz zur Stärkung der Entwicklung und Produktion von Computerspielen in Deutschland" darstellen und ist Teil eines 100-Millionen-Euro-Pakets, das über drei Jahre hinweg ausgeschüttet werden soll. 

Branche erleidet Rückschlag

Grund zur Freude ist diese auf den ersten Blick beträchtliche Summe jedoch nicht. In den vergangenen beiden Jahren standen dem Wirtschaftsministerium laut "Games Wirtschaft" noch 50 beziehungsweise 70 Millionen Euro zur Verfügung, um Neuprojekte zu subventionieren. Nicht der einzige Rückschlag für die Branche, die bereits in Vorverhandlungen hatte hinnehmen müssen, die gewünschte Aufstockung der Fördermittel nicht zu erhalten. 

Vollkommen offen ist aktuell zudem, wie die Gelder verteilt werden sollen. Ein Problem, das der Industrieverband der deutschen Videospielbranche, "game", unlängst klar kritisierte. Im Zuge einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern hatte "game" deutlich pessimistischere Zukunftsaussichten als in den vergangenen Jahren zutage gefördert.

Unter welchen Umständen auf die neuen Fördermittel bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien zugegriffen werden kann, ist derzeit noch völlig unklar.

Felix Falk, Verbandschef "game"

Als Grund dafür machte der Verband auch die Situation um die Subventionen aus. "Unter welchen Umständen auf die neuen Fördermittel bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien zugegriffen werden kann, ist derzeit noch völlig unklar", brachte Verbandschef Felix Falk die Unsicherheit der Industrie auf den Punkt.

Betroffen sind von der anhaltenden Unklarheit nicht nur Spieleentwickler wie etwa Ubsiofts Ableger in Mainz, Daedelic oder Piranha Bytes, sondern auch Initiativen wie der Deutsche Computerspielepreis. Dieser startete zu Jahresbeginn wie gewohnt die Einreichungsphase, teilte aber im selben Atemzug mit, die genannten Preisgelder nur "unter dem Vorbehalt der Verabschiedung des Bundeshaushalts" auszahlen zu können. Zumindest dies sollte durch die Entscheidung am Freitag nun gesichert sein. 

mja

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