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Deutsche Videospielbranche blickt pessimistisch auf 2024

54 Prozent der Befragten erwarten negative Entwicklung

Deutsche Videospielbranche blickt pessimistisch auf 2024

Leitet aus dem Branchenbarometer klare Forderungen ab: Felix Falk, Verbandschef "game".

Leitet aus dem Branchenbarometer klare Forderungen ab: Felix Falk, Verbandschef "game". Getty Images for BIU

Durchgeführt hat der Interessensverband die Umfrage unter den eigenen Mitgliedern Anfang Dezember 2023. 125 der über 400 Unternehmen, die sich in "game" organisiert haben, antworteten - und zeichnen ein deutliches Bild. "Gamesunternehmen in Deutschland schauen in diesem Jahr deutlich weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor einem Jahr", bringt Verbandschef Felix Falk die Ergebnisse auf den Punkt. 

Optimismus auf allen Ebenen rückläufig

In konkrete Zahlen gegossen bedeutet diese Aussage: Nur 12 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die deutsche Gamesbranche 2024 positiv entwickeln wird. Gegenüber den vergangenen Erhebungen ergibt sich damit ein sattes Minus. In den Vorjahren hatten sich noch 48 beziehungsweise 55 Prozent optimistisch hinsichtlich der Entwicklung der Gesamtbranche im Folgejahr geäußert. 

Geblieben ist von dieser positiven Einstellung nicht viel. In der aktuellen Erhebung bilanziert "game" gar 54 Prozent befragte Unternehmen, die von einer negativen Entwicklung der Branche in 2024 ausgehen. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei lediglich 17 Prozent, während Ende 2021 niemand eine negative Entwicklung für 2022 erwartete.

Darüber hinaus ist auch die Zahl der Verbandsmitglieder rückläufig, die hinsichtlich des eigenen Unternehmens optimistisch in die Zukunft blicken. 2023 lag diese noch bei 64 Prozent, wohingegen sie bezüglich 2024 auf 50 Prozent gefallen ist. Gleichermaßen gehen nur noch 41 Prozent der Befragten davon aus, im inzwischen laufenden Jahr Personal aufzubauen. In der vorangegangenen Umfrage hatte dieser Wert noch bei 52 Prozent gelegen. 

Wir brauchen in Deutschland eine stringente Gamespolitik und verlässliche wie international vergleichbare Bedingungen.

Felix Falk, Verbandschef "game"

Für Falk sind die Gründe für diese Entwicklung klar: "Das liegt sowohl an der angespannten Lage der globalen Gamesbranche als auch dem Hin und Her der Förderung hierzulande." Diese sei zwar angekündigt, jedoch fehle es noch an konkreten Rahmenbedingungen. "Unter welchen Umständen auf die neuen Fördermittel bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien zugegriffen werden kann, ist derzeit noch völlig unklar", so Falk. 

Entsprechend eindeutig sind die Forderungen des Verbandschefs an die deutsche Politik: "Wir brauchen in Deutschland eine stringente Gamespolitik und verlässliche wie international vergleichbare Bedingungen, um auf einem der größten Medienmärkte der Welt international wettbewerbsfähig zu sein." Nur so könne Deutschland in für die globale Branche schwierigen Zeiten gegenüber kostengünstigeren internationalen Standorten bestehen. 

mja

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