Formel 1

Der nächste Knall bei Red Bull? Helmut Marko vor Ablösung

Marko vor Ablösung

"Helmut muss bleiben": Verstappen bezieht im Machtkampf bei Red Bull klar Stellung

Haben ein gutes Verhältnis: Max Verstappen und Helmut Marko.

Haben ein gutes Verhältnis: Max Verstappen und Helmut Marko. IMAGO/HochZwei

Im Machtkampf beim Formel-1-Team Red Bull soll einem Bericht des ORF zufolge der einflussreiche Motorsport-Berater Helmut Marko vor der Ablösung stehen. Der 80 Jahre alte Österreicher, enger Vertrauter von Weltmeister Max Verstappen, äußerte sich am Freitag in Saudi-Arabien ausweichend zu den Spekulationen um eine mögliche, bevorstehende Suspendierung: "Die theoretische Möglichkeit besteht immer." Allerdings entscheide er selbst, was er machen werde, fügte Marko hinzu. Bei Sky verwies er auf ein klärendes Gespräch am Samstag mit Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Eine klare Meinung dazu hat Weltmeister Max Verstappen, der sich nach dem Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien deutlich positionierte und auch Druck auf seinen Arbeitgeber machte: "Helmut muss bleiben, das ist auch für mich ganz wichtig", betonte der Niederländer und machte deutlich: "Meine Loyalität zu ihm ist sehr groß, das habe ich jedem im Team bis ganz nach oben immer mitgeteilt. Er ist ein wichtiger Teil meiner Entscheidungsfindung - auch in der Zukunft." Darüber hinaus sagte er noch vielsagend, dass es auch für seine "Situation nicht gut" sei, wenn eine solch "wichtige Säule" wie Marko wegfallen würde.

Seit Wochen brodelt bei Red Bull die Affäre um Teamchef Christian Horner, dem von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden war. Nach einer internen Untersuchung des Konzerns wurde die Beschwerde der Frau abgewiesen, Horner durfte im Amt bleiben. Weil kurz darauf aber anonyme Mails mit pikantem Material auftauchten, geriet der Brite erneut in Erklärungsnot.

"Wir wollen Frieden im Team"

Marko gilt als interner Widersacher Horners, der von den thailändischen Mehrheitseigentümern von Red Bull gestützt wird. "Es gibt so viele Gerüchte. Ich will dazu eigentlich gar nichts sagen", ließ der frühere Rennfahrer Marko bei Sky weiter wissen. Im ORF sagte er zudem: "Wir wollen Frieden im Team. Diese WM wird schwierig genug mit 24 Rennen, darauf müssen wir uns konzentrieren."

Sollte Marko, der einen Vertrag bis Ende 2026 hat, den Rennstall tatsächlich verlassen müssen, würden auch die Zweifel an der Zukunft von Verstappen bei Red Bull wieder wachsen. Angeblich hat der Niederländer in seinem bis ins Jahr 2028 laufenden Vertrag eine Klausel, die ihm bei einem Weggang von Marko einen Abschied zum Saisonende ermöglicht. Weil sich Verstappens Vater Jos zuletzt mit deutlichen Worten gegen Horner gestellt hatte, war bereits über einen Wechsel des dreimaligen Champions zu Mercedes spekuliert worden.

Sportlich ist dem Team an diesem Wochenende aber nichts anzumerken. In Saudi-Arabien schnappte sich Verstappen am Freitag Abend souverän die Pole Position, verwies Charles Lecerlc und Sergio Perez auf die Plätze. Das Rennen in Jeddah steigt am Samstag um 18 Uhr.

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tso, dpa, sid

Verstappen, Hamilton und Co.: Das Fahrerfeld der Formel-1-Saison 2024