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Fuat Kilic: Mit Autorität und Abwehrstärke zur Aufholjagd?

Trainerwechsel dürfte Gewinner und Verlierer mit sich bringen

Der Kilic-Weg: Mit Autorität und Abwehrstärke zur Aufholjagd?

In Oldenburg trifft Kilic auf zwölf Spieler, die er bereits aus der vergangenen Saison kennt.

In Oldenburg trifft Kilic auf zwölf Spieler, die er bereits aus der vergangenen Saison kennt. IMAGO/Nordphoto

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"Wir wissen, wie Fuat arbeitet", sagt Schachten im Gespräch mit dem kicker. "Er wird keine Anpassungsprobleme haben." Beschäftigt hatte der VfB sich zeitweise auch mit einer Rückkehr von Dario Fossi, der aktuell seine Pro-Lizenz absolviert. Kilic ist bereit, die Bedingungen beim VfB erneut anzunehmen. Zu diesen gehört beispielsweise, dass ein Cheftrainer keinen eigenen Co-Trainer als Vertrauensperson mitbringen kann. Der Klub setzt in dieser Position auf Frank Löning. "Das ist eine Wertschätzung, die man sich erarbeiten muss", berichtet der Ex-Profi. Mit Kilic arbeitete er beim VfB auch schon in der vergangenen Saison zusammen. "Ich war traurig, als Fuat gegangen ist", so Löning.

Auch Schachten hätte bereits nach dem Abstieg aus der 3. Liga gerne mit Kilic weitergemacht - dies lehnte dieser seinerzeit jedoch ab. Wenngleich es nicht zum Klassenerhalt reichte, lieferte der 50-Jährige in Oldenburg ab dem März überzeugende Arbeit ab und verlieh der Mannschaft das, was sie auch nun wieder benötigt: Stabilität. Die Anzahl der durchschnittlichen Gegentore pro Partie verringerte er in der Liga von 1,92 auf 1,17. Den Punkteschnitt erhöhte er wiederum von 0,84 auf 1,17.

Augenmerk: Defensive Sicherheit

Kilic legte sein Augenmerk vor allem auf die defensive Sicherheit. Dies wird auch nun wieder nötig sind, um eine Aufholjagd hinzulegen. Fünf Gegentore gegen Phönix Lübeck und Eintracht Norderstedt sind in Anbetracht der Ambitionen und Kaderqualität indiskutabel. In der Mannschaft galt Kilic aufgrund seines straffen und sehr dominanten Führungsstils als absolute Autorität und Respektsperson. Zu spüren war, dass ihn die Jahre als Co-Trainer von Milan Sasic beim 1. FC Kaiserslautern, MSV Duisburg und 1. FC Saarbrücken geprägt haben.

In Oldenburg trifft Kilic nun auf zwölf Spieler, die er bereits aus der vergangenen Saison kennt. Durch den Trainerwechsel dürfte es nun Gewinner und Verlierer geben. Max Wegner, seinerzeit noch Kapitän, verlor im ersten Anlauf unter Kilic seinen Stammplatz. Auch Torwart Sebastian Mielitz setzte er seinerzeit für Felix Dornebusch (mittlerweile Stuttgarter Kickers) auf die Bank. Für diese Maßnahme hatte sich zuletzt auch Löning als Interimstrainer entschieden. Da Jhonny Peitzmeier beim Pokalspiel in Havelse (5:4 nach Elfmeterschießen) und im Heimspiel gegen Ottensen (2:2) überzeugt hat, gibt es hier derzeit keinen Grund für einen erneuten Wechsel.

Ein Profiteur der Kilic-Rückkehr dürfte hingegen Linus Schäfer sein. Der 20-Jährige erkämpfte sich unter ihm einen Stammplatz, nachdem er zuvor meist nur aufgrund der U23-Regelung im Kader stand. In dieser Saison ist Schäfer, der sich im Sommer einem Eingriff an der Leiste unterziehen musste, wie so viele seiner Mitspieler noch nicht in Tritt gekommen.

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