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David Stec: "Szczesny hat jetzt die Nase vorn"

Lewandowski aktuell nur die Nummer zwei

David Stec: "Szczesny hat jetzt die Nase vorn"

David Stec ist Stammspieler bei Lechia Danzig.

David Stec ist Stammspieler bei Lechia Danzig. IMAGO/Newspix

"Bei uns hat jetzt Wojciech Szczesny die Nase vorn in den Medien im Duell mit Robert Lewandowski", lacht ÖFB-Legionär David Stec von Lechia Danzig. "Normal geht es fast immer nur um Lewandowski. Aber für Szczesny ist es die letzte WM und nach diesen Leistungen mit zwei gehaltenen Elfmetern ist er jetzt der große Held." Der erste Einzug in ein WM-Achtelfinale seit der Endrunde in Mexiko 1986 werde in Polen jedenfalls gebührend gefeiert.

WM - Achtelfinale

Stec musste während der Partie gegen Argentinien im privaten Kreis als Auskunftsperson herhalten: "Viele haben mich angesimst, wie das denn genau ist, ob das wirklich stimmt mit der Fair-Play-Wertung, wenn wir gleichauf mit Mexiko liegen." Als Teamchef Czeslaw Michniewicz in der Schlussphase den bereits verwarnten Grzegorz Krychowiak rausgenommen hat, war aber klar, wie der Hase läuft: "Eine Gelb-Rote hätte ja gleich drei Punkte in der Wertung bedeutet."

Mit großem Respektabstand hinter Szczesny und Lewandowski würdigen die polnischen Medien aktuell auch die Leistungen von Mittelfeldspieler Piotr Zielinski (SSC Napoli). "Völlig zu Recht" meint Stec, "er ist halt nicht der auffälligste Spieler, erledigt seine Aufgaben aber immer sehr gut."

Matthäus Bargeld

In den sozialen Medien hat der eingebürgerte Matty Cash mitunter die Nase vorn. Da macht gerade (s)ein gefakter Spielerpass mit dem polnischen Namen "Mateusz Gotówka" die Runde. Gotówka heißt soviel wie Bargeld.

Stec, dessen polnische Eltern einst nach Wien auswanderten, verrät im Gespräch mit dem kicker noch, dass der ÖFB und der PZNP 2016 fast gleichzeitig um ihn angefragt haben. "Einen Tag bevor der polnische U-21-Teamkader offiziell bekannt gegeben wurde, habe ich dort abgesagt. Für mich war klar, dass ich für Österreich auflaufe, da ich ja hier aufgewachsen bin und damals auch viele Freunde im U-21-Team hatte."

Mittlerweile hat der 28-Jährige etwas mehr Spiele in der Ekstraklasa (79 für Danzig und Pogon Stettin) auf seinem Buckel als in der Bundesliga (76 für Hartberg und St. Pölten) und bereitet sich mit Danzig (Tabellen-14.) schon aufs Frühjahr vor. "Das Europacup-Aus gegen Rapid Wien hat uns einen Knacks gegeben", gibt Stec zu, "aber Ende der Herbstsaison haben wir uns schon wieder erfangen."

Durchschnaufen muss Stec nur kurz bei der Frage nach Polens Chancen im Achtelfinale gegen Weltmeister Frankreich: "Da ist wohl nur etwas möglich, wenn es lange 0:0 steht und die Franzosen vielleicht etwas ungeduldig werden."

Thomas Schöpf

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