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Das zeigt, wie stark die Spanierinnen wirklich sind

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Das zeigt, wie stark die Spanierinnen wirklich sind

Von Weltfußballerin zu Weltmeisterin: Alexia Putellas.

Von Weltfußballerin zu Weltmeisterin: Alexia Putellas. IMAGO/Schwörer Pressefoto

Jetzt haben sie es geschafft! Die spanische Nationalmannschaft hat ihren ersten Titel gewonnen! Die iberische Spielkultur behält - wenn auch nur denkbar knapp - die Oberhand über englische Kampfkraft und Teamspirit. Die Spanierinnen werden in diesem Jahr für das belohnt, was sie eigentlich schon seit Jahren beherrschen wie keine andere Mannschaft: gepflegter, und technisch feiner Fußball. Nur die Tore fehlten oft - und die Durchschlagskraft. Diesmal hat's gepasst, weil auch die Defensive endlich Weltklasse-Format erreichte.

Nehmerqualitäten treffen auf Spielfreude

Im Turnierverlauf schien der Titel schon ganz weit entfernt zu sein: Die Gruppe hatte der Weltmeister nur als Zweiter abgeschlossen, war von Japan im Gruppenspiel mit 0:4 vom Platz gefegt worden. Aber Spanien zog seine Schlüsse aus dieser Niederlage und stand wieder auf. Auch das zeichnet Champions aus.

Hinzu kommt: Spanien hat Freude am Fußball. Und bringt diese Freude auf den Platz. Im vergangenen Jahr unterlagen sie in der Gruppenphase gegen ein cleveres deutsches Team mit 0:2 und im Viertelfinale mit 1:2 nach Verlängerung gegen den heutigen Finalgegner. In diesem Jahr haben sie das Blatt gewendet. Und das trotz der Querelen der vergangenen Monate.

Auf der einen Seite stand das Trainerteam um den umstrittenen Chefcoach Jorge Vilda, auf der anderen Seite die Mannschaft. Top-Spielerinnen wie Barcelonas Verteidigerin Mapi Leon fehlten im spanischen Kader. Eigentlich keine guten Voraussetzungen für ein gedeihliches Miteinander. Und trotzdem hat es funktioniert. Das zeigt, wie stark die Spanierinnen wirklich sind. Chapeau!

Lionesses und Roja machen Werbung für den Frauenfußball

Respekt aber auch vor England. Die Mannschaft von Trainerin Sarina Wiegman erreichte innerhalb von 13 Monaten das zweite Finale eines großen Turniers. Im vergangenen Jahr hatten die Engländerinnen Glück, waren gegen Deutschland im Finale nicht unbedingt das bessere Team, setzten sich aber doch durch. England hat sich auch in Australien durch das Turnier gearbeitet. Diesmal fehlte ihnen ganz zum Schluss aber das Glück. In Europa könnte trotzdem erstmal kein Vorbeikommen an den Engländerinnen sein.

Trotzdem: Das Finale war eine Werbung für den Frauenfußball und ein Spiegelbild sowie ein toller Abschluss der vier Fußball-Festwochen in Australien und Neuseeland!

Bilder zum WM-Finale zwischen Spanien und England