Bereits nach drei Minuten drehte Bühl jubelnd ab. Die deutsche Flügelspielerin hatte einen haarsträubenden Fehlpass von Spaniens Torhüterin Panos, die den Ball direkt in die Füße Bühls gespielt hatte, mit einem Flachschuss eiskalt bestraft.
Selección verpasst die Antwort
Auch nach der frühen Führung blieb die deutsche Auswahl, bei der Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Vergleich zum 4:0-Auftaktsieg gegen Dänemark Kapitänin Popp für Schüller (positiver Coronatest) gebracht hatte, giftig und präsent in den Zweikämpfen.
Spanien, nach dem 4:1 gegen Finnland von Trainer Jorge Vilda mit zwei Änderungen ins Rennen geschickt worden (Aleixandri und Garcia für Irene und Esther), musste sich schütteln - und schlug beinahe zurück. Lucia Garcia traf jedoch nur das Außennetz, nachdem Frohms im deutschen Tor bereits geschlagen war (10.).
Spanien bemüht, Deutschland kaltschnäuzig
In der Folge tastete sich die Selección zusehends in die Partie und zog mit kontrollierten Ballbesitzfußball ihr Spiel auf. Um Haaresbreite verpasste Aitana mit ihrem Schlenzer den Ausgleich (18.). Spanien agierte spielfreudig und schnürte Deutschland phasenweise ein, zu oft aber kam der entscheidende, letzte Pass nicht an oder wurde gar nicht erst gespielt.
Deutlich kaltschnäuziger zeigte sich die kompakte DFB-Auswahl. Geradlinig sorgte die Nationalmannschaft für Entlastung und jubelte vor dem Pausenpfiff ein zweites Mal: Eine Ecke von Rauch verwertete Popp energisch mit dem Kopf (37.) zu ihrem zweiten Turnier-Tor.
Deutscher Strafraum wird zur Tabu-Zone
Ähnlich verlief auch der zweiter Durchgang. Spanien hatte deutlich mehr vom Ball (in der 66. Minute 402 zu 150 Pässe), wurde aber nur selten gefährlich. Einzig ein Kopfball von Irene Paredes ließ ein kurzes Raunen durchs Brentford Community Stadium hallen (56.).
Der Trikotzupfer von Irene Paredes blieb ungeahndet. IMAGO/Eibner
Anders trat das defensiv bärenstarke Deutschland auf, das durch Popp einen Nadelstich setzen wollte. Doch die Spielführerin ging nach einem Ziehen am Trikot von ihrem Pendant Irene Paredes - in der Situation letzte Verteidigerin der Spanierinnen - zu Boden (57.). Die Rufe nach Platzverweis fanden kein Gehör.
Frohms pariert klasse
In der Schlussphase war erneut die Abwehrreihe um die überzeugende Hegering gefragt. Spanien drückte nochmal. Einen feinen Abschluss von Mariona parierte Frohms klasse (71.). Beide Mannschaften kämpften leidenschaftlich, letztlich brachte Deutschland das Ergebnis aber über die Zeit.
Damit qualifizierte sich die DFB-Auswahl direkt fürs Viertelfinale und sicherte sich durch den direkten Vergleich auch den Gruppensieg.
Im letzten Spiel in Gruppe B trifft Deutschland am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Finnland. Zeitgleich misst sich Spanien mit Dänemark.